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18.03.2014

Neuer Rat entscheidet über Kulturleitbild 2025

Entgegen der ursprünglichen Zeitplanung wird der jetzige Rat vor der Neuwahl am 25. Mai nicht mehr über das „Kulturleitbild Trier 2025“ entscheiden. „Wir ringen an manchen Stellen noch sprachlich und inhaltlich am Text“,  begründete Kulturdezernent Thomas Egger die zeitliche Verschiebung.

Nach derzeitiger Planung soll der neue Rat am 22. Juli das neue Konzept beschließen. Der endgültige Text, der derzeit von der Lenkungsgruppe erarbeitet wird, soll zuvor in der ersten Sitzung des neuen Kulturausschusses am 9. Juni intern, und soweit möglich, teilweise auch öffentlich, beraten werden.

Zum Abschluss des öffentlichen Beteiligungsprozesses hatte Egger zu einer Zwischenbilanz der bisherigen Aktivitäten für die vom Stadtrat in Auftrag gegebene Erstellung eines Kulturleitbildes Trier 2025 ins Park-Plaza Hotel eingeladen. Die öffentliche Debatte war im April 2013 durch einen von ihm vorgelegten Entwurf bewusst initiiert worden und hatte zahlreiche Aktionen in Form von Stellungnahmen der Kulturschaffenden, Workshops, Diskussionen und Dialogveranstaltungen zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen zur Folge (die RaZ berichtete).

Erwartungsgemäß gestaltet sich die Formulierung des endgültigen Leitbild-Textes unter Berücksichtigung der wesentlichen Erkenntnisse des Beteiligungsprozesses äußerst schwierig. „Wir sind uns in der Lenkungsgruppe bei der Bewertung und Formulierung der Erkenntnisse noch nicht in allen Punkten einig“, fasste Egger die Problematik zusammen.

Auf einige wesentliche Kernpunkte des neuen Leitbildes wies der Kulturdezernent allerdings bereits hin. Hierzu gehört die große Bedeutung und Wertschätzung von Kunst und Kultur als wichtiger Standortfaktor für Trier. „Kultur hat ihren Eigenwert und bedarf keiner Rechtfertigung“, so Egger. Die Stadt bekenne sich zu einem öffentlichen Kulturhaushalt und wolle bei der Erschließung auch anderer Finanzierungsmittel (Fonds, Kulturbund) mitwirken. Bei Förderungen und Zielvereinbarungen müsse stärker als bisher auf eine transparente Handhabung geachtet werden. Bei alledem werde die Freiheit der Kunst jederzeit respektiert. Der kulturpolitische Gestaltungsanspruch werde gegenüber dem Entwurfstext offensiver  formuliert. Bei der Frage der Bestandsgarantie von kulturellen Institutionen kündigte Egger gegenüber dieser Erstversion wieder eine offenere Formulierung an.

Zum Selbstverständnis des jetzt in der Endredaktion befindlichen Leitbildes stellte der Beigeordnete klar, dass dem Konzept nicht die Aufgabe zukomme, einen konkreten Handlungs- oder Maßnahmenkatalog aufzuzeigen. Dies könne erst später nach der grundsätzlichen Beschlusslage durch den Rat erfolgen. 

Wichtige Empfehlungen

Zu Beginn der Informationsveranstaltung ließ Moderator Heiner Schneider die einzelnen Beteiligungsveranstaltungen noch einmal Revue passieren. In Form eines Rankings fasste er die herausragenden Empfehlungen, die in den Dialogforen ausgesprochen wurden, zusammen. So sei für das Leitbild vor allem der Wunsch nach „etwas mehr Visionärem und Motivierendem“ und einer weniger starken Fokussierung nach dem finanziell Machbaren ausgesprochen worden. Erheblichen Bedarf gebe es für eine bessere Vernetzung mit zu optimierenden Kommunikations- und Kooperationsstrukturen innerhalb der Kulturszene, aber auch zwischen den Institutionen und mit den ehrenamtlich Engagierten.

Schließlich hätten sich die Kunstschaffenden für mehr Unterstützung („Back office“) von Seiten des Dienstleisters Verwaltung für ihre ganz praktischen Probleme, beispielsweise bei Förderanträgen oder besseren Vermarktungsmöglichkeiten (Präsentationsplattform, Veranstaltungskalender), ausgesprochen.