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27.11.2007

Neue Schule für Höhenstadtkinder

Modell der neuen Grundschule mit der leicht „abgeknickten“ Mehrzweckhalle (rechts).
Modell der neuen Grundschule mit der leicht „abgeknickten“ Mehrzweckhalle (rechts).
Fast der halbe Stadtteil war am Montag beim Spatenstich für die Grundschule Tarforst und die angegliederte Mehrzweckhalle auf den Beinen. Das 4,94-Millionen-Euro-Projekt ist der erste Schulneubau in Trier seit 25 Jahren. „Hier entsteht mehr als eine Schule. Dieses Gebäude wird als Begegnungszentrum für den Stadtteil große Bedeutung erlangen“, betonte Oberbürgermeister Klaus Jensen. Die Bauarbeiten an der Ecke Am Trimmelter Hof/Augustinusstraße im Neubaugebiet des Stadtteils werden voraussichtlich bis Frühjahr 2009 dauern. Für die Baukosten erhält die Stadt einen Zuschuss von 1,9 Millionen Euro von der Landesregierung. Die zweizügige Grundschule soll vorrangig von Kindern aus Alt-Tarforst sowie aus den Siedlungen BU 11 und BU 12 besucht werden. Grundsätzlich ist sie aber auch für Schüler aus dem Gebiet Trimmelter Hof offen, die zur Zeit die Keuneschule am Weidengraben besuchen.

Unverwechselbares Dach

Das pointierte Konzept der Architektengemeinschaft k.r.e.@team/motorlab sieht für Schule und Mehrzweckhalle einen gemeinsamen Baukörper vor, wobei die Halle jedoch leicht schräg versetzt wird. Ein überdachter Durchgang, der auch als Pausenhof genutzt werden kann, verbindet die beiden Gebäudeteile. Ebenso unverwechselbar ist die „gefaltete“ und mehrfach durchbrochene Dachlandschaft. Die Architektengemeinschaft aus Bad Homburg und Mannheim setzte sich mit diesem Entwurf in einem europaweiten Wettbewerb durch. Parallel dazu hatte das städtische Amt für Gebäudewirtschaft eine Zukunftswerkstatt veranstaltet, bei der Eltern, Lehrer und Schüler ihre Anregungen und Wünsche einbringen konnten.

Die Schule erhält unter anderem acht Klassenzimmer, eine Aula, eine Bücherei und zwei weitere Fachunterrichtsräume. Damit werden in zwei Jahren die beengten Verhältnisse im alten Grundschulgebäude passé sein, wo der Turnunterricht zum Teil in einem umfunktionierten Klassenzimmer stattfinden muss. Die Mehrzweckhalle steht für die Sportvereine ebenso zur Verfügung wie als Veranstaltungssaal für die Höhenstadtteile. Zur Bewirtung wird eine Mensa eingebaut, die später auch für die Schulspeisung genutzt werden kann, falls in Tarforst eine Ganztagsschule eingerichtet wird.

Mit dem Spatenstich fand eine mehrjährige Vorgeschichte ihr vorläufiges Ende. Langwierige Verhandlungen über die Kostenverteilung, Klagen gegen den Bebauungsplan und eine Population der unter Artenschutz stehenden Kreuzkröte auf dem Grundstück hatten den Baubeginn mehrfach verzögert. „Ihr habt lange gewartet“, sagte Beigeordneter Ulrich Holkenbrink zu den erwartungsvollen Schulkindern, die zum Teil mit Bauhelmen erschienen waren. „Umso schöner ist es, dass es jetzt endlich losgeht.“