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13.09.2022

Neue Chancen für die ganze Familie

Mazen Mabrouke präsentiert stolz seine Diesterweg-Urkunde. Mit auf dem Foto sind seine Mutter, seine Schwester und Sabine Plate-Batz von der Nikolaus-Koch-Stiftung.
Mazen Mabrouke präsentiert mit seiner Familie die Diesterweg-Urkunde, die ihm Sabine Plate-Batz (Nikolaus-Koch-Stiftung) überreicht hatte.

Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Nach der ersten zweijährigen Runde, die vor den Sommerferien beendet wurde, hat das städtische Bildungs- und Medienzentrum (BMZ) letzte Woche zwölf Viertklässler in das Diesterweg-Stipendium aufgenommen. Hauptziel ist, sie und ihre Familien beim Übergang auf die weiterführende Schule zu unterstützen, aber auch besondere Talente zu fördern. Dafür stehen dem für die operative Umsetzung zuständigen BMZ starke Partner zur Seite.

Die Trierer Nikolaus-Koch-Siftung, die vor zwei Jahren die Initiative zum Start des Förderprogramms in Trier ergriffen hatte, stellt auch in der zweiten Runde die finanziellen Mittel zur Verfügung. Zweiter Partner ist die Stiftung Polytechnische Gesellschaft aus Frankfurt/Main. Sie hatte das bundesweite Förderprojekt 2008 auf den Weg gebracht. Es unterstützt Kinder aus vierten Klassen und ihre Familien zwei Jahre, um ihnen vor allem den Übergang in eine weiterführende Schule zu erleichtern und ihre Chancen insgesamt zu verbessern. Mit Trier sind insgesamt 13 deutsche Städte Mitglied in diesem Förderverbund. Der Ansatz, auch die jeweilige Familie einzubinden, ist bisher einzigartig in Deutschland.

Vorschläge der Grundschulen

Für die zweite Runde in Trier waren im Frühjahr alle Grundschulen aufgerufen worden, geeignete Kinder zu nennen. 15 standen auf der Empfehlungsliste, von denen Vertreter des BMZ und der Nikolaus-Koch-Stiftung zwölf nach einem Gespräch auswählten. Bei dem zweijährigen Programm lernen die Kinder mit- und voneinander und treffen sich regelmäßig mit den anderen Familien. Sie werden gemeinsam beim Wechsel auf die weiterführende Schule begleitet und gestärkt. Einige leben erst seit wenigen Jahren in Deutschland, andere sind schon lange in Trier zu Hause. Zudem erhält jedes Kind einen Zuschuss für Bildungsmittel. In der zweiten Runde in Trier sind Kinder der Grundschulen Barbara, Euren, Mariahof, Olewig, Matthias, Pallien und Reichertsberg dabei. Einige stammen aus Deutschland, andere haben kulturelle Wurzeln in Slowenien, Brasilien, Syrien, der Türkei, im Kosovo und in Vietnam.

Schulreformer als Namenspate

Eine besondere Würdigung erfuhren die Kinder und ihre Familien bei der Feier durch eine Grußbotschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die erneut Schirmherrin des Stipendiums in Trier ist. Wie auch Kulturdezernent Markus Nöhl und Ivan Racic, Geschäftsführer der Nikolaus-Koch-Stiftung, sieht sie einen besonderen Wert des Stipendiums darin, dass es einen besonderen Beitrag für mehr Chancengleichheit leistet – gerade auch für Kinder, die nicht immer ganz einfache Startbedingungen haben.

Nöhl wies in seiner Rolle als städtischer Weiterbildungsdezernent auch darauf hin, dass durch das Förderprogramm die Eltern in ihrer Rolle als erste und wichtigste Bildungsbegleiter der Kinder gestärkt würden. Das Stipendium ist benannt nach dem deutschen Pädagogen und Schulreformer Adolph Diesterweg (1790-1866). Für ihn spielten soziale Aspekte in der Bildung eine zentrale Rolle.

Von Petra Lohse

 
Bildergalerie
  • Mazen Mabrouke präsentiert stolz seine Diesterweg-Urkunde. Mit auf dem Foto sind seine Mutter, seine Schwester und Sabine Plate-Batz von der Nikolaus-Koch-Stiftung.
  • Sabine Plate-Batz unterzeichnet gemeinsam mit Markus Nöhl den Fortsetzungsvertrag. Im Hintergrund stehen Ramona Heeke, Rudolf Fries, Ivan Racic und Bernd Eckardt.