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26.11.2019

Neubau reduziert die Platznot

Rohbau der erweiterten Kinder- und Jugendpsychiatrie Mutterhaus
Nach dem Spatenstich für den Erweiterungstrakt der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Mai steht der Rohbau. Nun läuft der Innenausbau. Die Fertigstellung ist für Oktober 2020 geplant. Foto: Mutterhaus

Wenn der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Mutterhauses fertiggestellt ist, werden voraussichtlich die Wartelisten deutlich kürzer. Diese Prognose enthält der aktuelle Bericht der Besuchskommisssion, den der Stadtrat zur Kenntnis nahm. Nach der Fertigstellung stehen 40 statt bisher 30 Betten zur Verfügung. In der Tagesklinik bleibt die Platzzahl mit zehn unverändert. Die Kommission nimmt regelmäßig die Situation der Patienten in den psychiatrischen Abteilungen des Mutterhauses unter die Lupe. Der Stadtrat ist dort durch Thorsten Kretzer (B 90/Grüne) vertreten, die Stadtverwaltung durch Psychiatriekoordinatorin Bettina Mann.

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie gab es nach Einschätzung der Kommission Fortschritte beim Elterntraining. Es soll helfen, therapeutische Fortschritte in der Familie abzusichern. Verbesserungen gibt es zudem durch eine neue Zusammenarbeit mit den Vereinigten Hospitien, die neben dem Mutterhaus ansässig sind: Kinder und Jugendliche können nun erstmals die Parkanlage der Hospitien hinter der Merowinger Mauer für Spaziergänge nutzen – allein, mit einem Therapeuten oder mit Angehörigen.

Kapazitätsengpässe sind auch ein Thema in der Erwachsenenpsychiatrie mit derzeit 116 regulären Betten. Im bisherigen Jahresmittel lag die Belegung bei 105 Prozent. Die Erweiterung der Tagesklinik auf 32 Plätze erbrachte noch nicht ganz die gewünschte Entlastung. Zum 1. Januar stehen 20 weitere Betten am Klinikstandort Nord (Engelstraße) zur Verfügung, die die Akutstation entlasten sollen. Zudem entstehen zum Jahresbeginn 2020 weitere 40 akutpsychiatrische stationäre Therapieplätze in Saarburg mit einer Aufnahmeverpflichtung für Patienten aus dem Landkreis, die derzeit im Trierer Mutterhaus versorgt werden.

In dem Bericht wird zudem der „erhebliche bürokratische Zusatzaufwand" durch das pauschalierende Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) kritisiert. Es enthalte neben den „rigiden Zeitvorgaben" für therapeutische Leistungen außerdem eine deutlich erweiterte Dokumentationspflicht.