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16.01.2007

Nähe nutzen, Verbindungen verbessern

Auf gute Zusammenarbeit: Dr. Hubertus von Morr trägt sich auf Einladung von OB Helmut Schröer ins Gästebuch der Stadt ein.
Auf gute Zusammenarbeit: Dr. Hubertus von Morr trägt sich auf Einladung von OB Helmut Schröer ins Gästebuch der Stadt ein.
An den „Lëtzebuergischen“ Alltagswortschatz von „Moien“ bis „Äddi“ muss er sich erst noch gewöhnen, aber ansonsten fühlt sich Dr. Hubertus von Morr nach eigenen Angaben bereits sehr wohl an seiner neuen Wirkungsstätte. Der 59-Jährige ist seit einigen Monaten deutscher Botschafter in Luxemburg. Bei seinem Antrittsbesuch in Trier empfing ihn OB Helmut Schröer im Rathaus.

Das „freundschaftliche und sehr enge“ Verhältnis zwischen beiden Ländern mache seinen Job „fast schon langweilig“, scherzte von Morr mit einem Augenzwinkern. Er sehe aber durchaus Verbesserungsbedarf in einigen Bereichen. Allen voran nannte der gebürtige Berliner die Bahnverbindung zwischen Trier und dem Großherzogtum. „Da muss dringend etwas passieren, damit der Austausch zwischen den Menschen weiter gefördert wird.“ Damit stieß er bei OB Schröer auf offene Ohren. Auch vor dem Hintergrund, dass der Hochgeschwindigkeitszug TGV ab nächstes Jahr Luxemburg mit Paris verbinde, könne es nicht sein, dass aus Deutschland nur ein „Bummelzug“ ins Großherzogtum fahre. Daneben sei die Autobahnanbindung alles andere als optimal, betonte der Botschafter, der ankündigte, über diese Punkte mit den Verantwortlichen in den Ministerien in Berlin und Mainz Gespräche führen zu wollen.

Kulturellen Austausch fördern

Als zweiten wichtigen Punkt nannte von Morr die Kulturpolitik. „Die tschechische Botschafterin fragte mich, wo sie denn in Luxemburg Deutsch lernen könne. Sie dachte, es gebe ein Goethe-Institut.“ Dies sei nur ein Beispiel dafür, dass es in Luxemburg ein großes Interesse an deutscher Kultur gibt. Die gemeinsamen Aktivitäten während des Kulturhauptstadtjahres öffneten die Tür für weitere Kooperationen, beispielsweise zwischen Theatern, Schulen und Universitäten. Die Großregion sei eine „Riesenchance“. Schröer betonte, allein 500 Luxemburger Studenten an der Trierer Uni zeigten, wie sehr man zusammenwachse.
Zum Abschluss trug sich der studierte Jurist ins Gästebuch der Stadt ein. Nach seinen letzten Stationen in Korea und Brasilien freue er sich darauf, wieder nah der Heimat arbeiten zu können.