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24.06.2014

Nachhaltige Personalpolitik

Foto: Arbeitgeber aus Rheinland-Pfalz erhalten das Zertifikat.
OB Klaus Jensen (vorn Mitte) präsentiert das Zertifikat mit Vertretern weiterer Arbeitgeber aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Staatssekretärin Gleicke (l.) und Stiftungsvorstand Frank-Jürgen Weise (rechts) hatten die Urkunden überreicht. Foto: berufundfamilie gGmbH
Als einer von 322 Arbeitgebern und Hochschulen erhielt die Stadt Trier das Zertifikat zum Audit „Beruf und Familie“. OB Klaus Jensen nahm die Auszeichnung in Berlin entgegen. In der Begründung werden die bestehenden Projekte für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelobt, darunter eine Teilzeit-Börse, die Betreuungsaktion „Rathaus Kids“ sowie der Einstieg in ein lebensphasenorientiertes Personalentwicklungskonzept.

Die Auszeichnung, die erneut für drei Jahre verliehen wird und mit der die Stadt bereits in der dritten Runde in Stellenausschreibungen für sich als familienfreundlicher Arbeitgeber werben kann, würdigt auch künftige Projekte, darunter das betriebliche Eingliederungsmanagement, Vertretungsregelungen für Spezialisten, einen öffentlich zugänglichen Wickeltisch sowie eine Mitarbeiterbefragung zur Telearbeit.

Das Zertifikat wird seit 16 Jahren von der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der Hertie-Stiftung, verliehen. Vorstandsvorsitzender Frank- Jürgen Weise überreichte die Zertifikate mit Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium. Den 322 ausgezeichneten Einrichtungen dient das nach einjähriger Prüfung erworbene Zertifikat als strategisches Managementinstrument zur nachhaltigen Verbesserung einer familienbewussten Personalpolitik. In Zeiten des Fachkräftemangels stellen sich Arbeitgeber immer häufiger die Frage: Wie können Frauen besser gefördert werden und mit welchen familienbewussten Angeboten können sie ihr Potenzial am besten in den Betrieb einbringen? Zudem sind Angebote gefragt, die es Männern ermöglichen, neben ihren beruflichen mehr familiäre Aufgaben wahrzunehmen. „Wer auch in Zukunft fähige und motivierte Mitarbeiter gewinnen und an den Betrieb binden will, muss sich ernsthaft mit einem Familienbild im Wandel auseinandersetzen. Gerade qualifizierte junge Leute erwarten, dass Arbeitgeber auf ihre Vorstellungen von Partnerschaft und Familie Rücksicht nehmen. Kluge Unternehmen sorgen für flexible Angebote und ein Arbeitsumfeld, das diesen Bedürfnissen Rechnung trägt“, so Gleicke.

Flexibilität und eine Unternehmenskultur, die vom Geben und Nehmen geprägt ist, betrifft auch die letzte berufliche Phase, wie eine Umfrage der berufundfamilie gGmbH belegt. Schon in wenigen Jahren gehen mit dem Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge Millionen von Beschäftigten verloren. Ganz oben auf der Wunschliste der „Babyboomer“- Generation stehen flexible Arbeitszeiten. Nur jeder zehnte Arbeitnehmer ist der Meinung, dass es in seinem Unternehmen bereits genug geeignete Angebote gibt. „Vereinbarkeit weiterdenken bedeutet, sich verstärkt den individuellen Lebens- und Arbeitsmustern von Beschäftigten zu öffnen. So gelingt es, sich nachhaltig als attraktiver Arbeitgeber am Markt zu platzieren und die Potenziale der Beschäftigen bestmöglich zu nutzen“, betonte Weise für die Hertie-Stiftung.