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03.05.2022

Nachhaltige Angebote gesucht

Reparatur eines Geräts im Repair Café
Vom Staubsauger über das Handy-Display und den Fahrradschlauch bis zur gerissenen Jeans versuchen die Ehrenamtlichen, im Repair Café zu reparieren, was zu reparieren geht. Archivfoto: Lokale Agenda 21

Die Ressourcen der Erde sind endlich. Viele Menschen leisten auch deshalb ihren Beitrag zur Erreichung nachhaltiger Produktions- und Konsummuster, indem sie Produkte tauschen, teilen, miteinander nutzen, reparieren und wiederverwenden. Ein Landesprojekt will dieses nachhaltige Engagement jetzt stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.

Mit dem Vorhaben „Orte der Nachhaltigkeit" will das Land Rheinland- Pfalz gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden das bürgerliche Engagement für nachhaltigen Konsum stärken. Mithilfe des Vorhabens sollen Verbraucherinnen und Verbraucher über bestehende Orte und Angebote nachhaltigen Konsums informiert und diese dadurch bekannter gemacht werden.

„Viele Menschen wollen nachhaltig konsumieren und die Welt enkeltauglich hinterlassen. Die Kommunen und das Land wollen hier auf gute Möglichkeiten vor Ort aufmerksam machen", erklärte Verbraucherstaatssekretär David Profit. Nicht nur die Betroffenen vor Ort, sondern alle Verbraucherinnen und Verbraucher in Rheinland- Pfalz sollen wissen, was möglich ist und wie es möglich ist. Daher sollen die neuen Entwicklungen sichtbar gemacht und ausgezeichnet werden.

Orte der Nachhaltigkeit sind Orte, an denen schon heute so konsumiert und gelebt wird, dass sowohl heutige als auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse erfüllen können und dabei die Belastbarkeitsgrenzen der Erde nicht gefährden. Auch in Trier gibt es beispielsweise mit dem Repair Café einen solchen Ort.

Das Trierer Repair Café ist eine Veranstaltung, bei der ehrenamtliche Experten kaputten Dingen wieder Leben einhauchen – egal ob Fahrräder, Computer, Möbel, Textilien, Elektrogeräte oder Spielzeug. Das Café ist ein Treffpunkt, an dem Menschen sich gegenseitig helfen und lernen, wie man Sachen reparieren kann. Fachkundige Hilfe gibt es von den vier Trierer Vereinen Lokale Agenda 21, Transition Trier, Mergener Hof und CMD e. V. und vielen Ehrenamtlichen, die ihr Wissen und ihr Können teilen. Das Repair Café findet jeden letzten Samstag im Monat im Mergener Hof statt.

An Nachhaltigkeitsorten werden natürliche Ressourcen geschont, indem zum Beispiel

  • eine gute Idee umgesetzt wird, um Produkte zu tauschen oder zu teilen, wie ein regelmäßiges Angebot zum Kleidertausch oder ein Foodsharing-Angebot,
  • Bürgerinnen und Bürger ihre Gärten oder Ackerflächen für Kindergärten, Schulen oder andere Menschen zur Verfügung stellen,
  • Menschen neue Wege gehen, um Energie zu erzeugen und zu verwenden,
  • Menschen sich zusammentun, um gemeinsam Dinge zu finanzieren, die Ressourcen schonen,
  • Initiativen sich gegen Verschwendung und Vermüllung engagieren.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich zu beteiligen und ihre Vorschläge abzugeben. Der Meldebogen findet sich online auf der Internetseite des Landkreistages Rheinland-Pfalz: www.t1p.de/vh8m. Die eingereichten Vorschläge werden von Vertretern der kommunalen Spitzenverbände und vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration ausgewertet.

Johanna Pfaab