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07.12.2021

Nach Ehranger Hochwasser: Intensive Einzelberatung möglich

Reporterin befragt Elvira Garbes im Feuerwehrhaus
SR-Reporterin Julia Berdin (2. v. r), die bei ihrem Besuch in Ehrang unter anderem Bürgermeisterin Elvira Garbes (links) im Feuerwehrhaus interviewte, war schon zum zweiten Mal zu Gast in Ehrang. Ihr erster Dreh fand direkt nach der Flutkatastrophe Mitte Juli statt.

Am 20. Oktober öffnete im ersten Stock des Gebäudes der Freiwilligen Feuerwehr Ehrang in der Oberstraße erstmals der Info-Point für Hochwasseropfer seine Türen. Von der Flut waren rund 4000 Menschen betroffen, die in etwa 700 Häusern leben. Die erste Zwischenbilanz des dreiköpfigen Mitarbeiterteams fällt durchweg positiv aus.

Wie Urs Lehnert als Sprecher der Gruppe bei einem Ortstermin von Bürgermeisterin Elvira Garbes am vergangenen Dienstag berichtete, schauten schon rund 200 Betroffene vorbei und brachten etwa 350 Förderanträge bei der Investitions- und Strukturbank (ISB) des Landes auf den Weg. Jeder von ihnen kann einen Antrag für eine 80-prozentige Förderung zum Ausgleich der Hochwasserschäden am Hausrat und am Wohngebäude stellen. Auch Garbes sprach von einer „sehr positiven Resonanz.“

Bei ihrem Besuch in Ehrang war auch ein Fernsehteam vom Saarländischen Rundfunk (SR) dabei und produzierte einen aktuellen Beitrag, der am Freitagabend gegen 19.20 Uhr ausgestrahlt wurde. In ihrem Statement erinnerte Garbes auch daran, dass die städtischen Mitarbeiter schon kurz nach der Flutkatastrophe vom 15. Juli vor Ort unterwegs waren, um Betroffenen Förderanträge auszuhändigen. „In den ersten Wochen danach hat unser Sozialamt 1661 Anträge bearbeitet und knapp 3,4 Millionen Euro Soforthilfe des Landes ausgezahlt.“

Der Info-Point markiert die nächste Etappe bei der Auszählung der Hilfsgelder. Die Anträge an die ISB laufen online und daher benötigen nach Angaben von Lehnert gerade viele ältere Menschen eine intensive Beratung: „In manchen Fällen müssen wir auch erst einmal einen E-Mail-Anschluss einrichten, um die Unterlagen verschicken zu können.“ Neben Verständnishilfen bei dem Ausfüllen der Anträge selbst werden die einzureichenden Unterlagen geprüft. Diese können auch vor Ort gescannt werden. Garbes würdigte bei dem Ortstermin das rund 30 Milliarden Euro umfassende Hilfspaket von Bund und Land nach der Flutkatastrophe: „Allein hätten das die Kommunen nie und nimmer stemmen können.“ Ihr konkreter Dank ging in Ehrang auch an die Freiwillige Feuerwehr, die die Räume für die Beratung zur Verfügung stellt, obwohl sie selbst von einer Überflutung im Erdgeschoss betroffen ist. Der Beratungsbesuch im Info-Point ist nur nach vorheriger telefonischer Terminbuchung unter der Rufnummer 0651/96796428 möglich. Es soll voraussichtlich bis Ende Januar geöffnet bleiben. Der genaue Termin hängt nach Angaben von Garbes aber davon ab, wie hoch die Nachfrage bis dahin ist.

Von Petra Lohse