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14.12.2021

Müllabfuhr wird drei Prozent teurer

Abfallsammelfahrzeuge rücken aus.
Weil sich die Kosten für die Entsorgung von Restabfall mehr als verdoppelt haben und Einnahmen aus der Vermarktung von Wertstoffen sinken, hebt der A.R.T. zum 1. Januar die Preise an. Foto: A.R.T.
Am 1. Januar steigen die Abfallgebühren in der Region Trier um durchschnittlich drei Prozent. Nachdem die A.R.T.-Verbandsversammlung Grünes Licht gegeben hatte, stimmte nun auch der Stadtrat letzte Woche zu. Der Zweckverband nennt für die Anhebung eine Reihe von Gründen und verweist darauf, dass die finanziellen Puffer früherer Jahre längst aufgebraucht sind. Zudem stehe man bei Einnahmen und Ausgaben weiter unter Druck.

Über fast 20 Jahre hat der A.R.T. trotz stetig steigender Entsorgungskosten für Restabfall und die gesetzlich geforderte Getrenntsammlung von Bioabfällen die Gebühren im „alten“ Verbandsgebiet Trier und Trier-Saarburg konstant gehalten. Die Mehrkosten wurden durch den Abbau finanzieller Reserven, Effizienzsteigerungen und Einsparungen ausgeglichen. Doch bereits 2019 war nach Aussage von A.R.T.-Sprecherin Kerstin Kielholtz klar, dass diese Reserven aufgebraucht und eine Korrektur der Gebühren nicht mehr zu vermeiden war. Dies treffe nicht nur auf den „Alt-A.R.T.“ zu, sondern auf das gesamte Verbandsgebiet, das seit 2016 auch die Kreise Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg- Prüm und Vulkaneifel umfasst. Kielholtz: „Die Kosten der Entsorgung von Restabfall haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Gleichzeitig sinken die Einnahmen aus der Wertstoffvermarktung. Bankguthaben bringen bereits seit mehreren Jahren kaum noch Zinserträge ein. Besonders deutlich wirkt sich die seit Jahren anhaltende Niedrigzinsphase bei langfristigen Rückstellungen zur Nachsorge von Altdeponien aus. Hier müssen über 30 bis 40 Jahre Kostensteigerungen berücksichtigt werden, die sich in den nächsten Jahren nicht mehr durch Zinserträge gegenfinanzieren lassen.“

Diese Entwicklungen musste der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier in den letzten Jahren durch deutliche Gebührenanpassungen ausgleichen. Damit künftig keine ähnlich starken Erhöhungen notwendig werden, haben sich die Mitglieder der Verbandsversammlung entschieden, den allgemeinen Preissteigerungen mit einer dreiprozentigen Anhebung der Gebühren Rechnung zu tragen.

Der A.R.T. als öffentlich-rechtlicher Entsorger, sei, so Kielholtz, unverändert bestrebt, seine Leistungen möglichst günstig anzubieten: „Wir nutzen modernste Technik, um den Anteil der Abfälle, die verwertet werden können, möglichst hoch zu halten. So können Wertstoffe gerettet und Kosten für die Entsorgung eingespart werden. Da wir als Zweckverband keine Gewinnabsicht verfolgen, sondern im Sinne des Kommunalabgabenrechts kostendeckend arbeiten, ist eine entsprechende Kalkulation auch die Basis der künftigen Abfallgebühren.“

Um den Kostensteigerungen entgegenzuwirken und mit den Gebühreneinnahmen die Ausgaben für die Entsorgung decken zu können, hatte die Verbandsversammlung schon 2017 beschlossen, in der Restmüllabfuhr neue Wege zu gehen: Das Identsystem wurde im gesamten Verbandsgebiet eingeführt und zeigt Wirkung. A.R.T.-Sprecherin Kielholtz erläutert: „Die Restabfallmengen sinken, Abfälle werden besser getrennt und können so besser in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Durch die Reduzierung der Restabfallmengen um durchschnittlich 20 Prozent können wir erheblich Kosten einsparen. Die immer stärkere Nutzung der Biotüte als kostengünstige Entsorgungsmöglichkeit für Bioabfälle trägt hierzu ebenfalls bei. Dies hilft uns, stärkere Gebührenanpassungen zu vermeiden.“