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15.12.2020

Modernisierung in allen Bereichen

Planzeichnung Sortieranlage Mertesdorf
Mit der 21 Millionen Euro teuren Erweiterung der mechanisch-biologischen Trocknung um eine Nachsortierung in der großen Halle hat der A.R.T. ein großes Modernisierungsprojekt abgeschlossen. Abbildung: A.R.T.

Der A.R.T. setzt nach der Fertigstellung der Nachsortieranlage Mertesdorf auf weitere Investitionen in der Nachsortierung von Abfällen, um die Recyclingquote zu steigern und durch Einsparungen die Gebühren so gering wie möglich zu halten. Außerdem stehen nach dem von der Verbandsversammlung verabschiedeten Haushalt hohe Investitionen im Deponiebau an, es entstehen neue Wertstoffhöfe und eine Digitalisierungsoffensive beginnt

Künftig soll jeder Kunde über ein virtuelles Konto auf seine Daten zugreifen können, Leerungsdaten abrufen, Abholtermine buchen, Gebührenbescheide einsehen und vieles mehr. Die für das Kundenzentrum zuständige Abteilungsleiterin Elisabeth Friedrich erläutert: „Hierzu müssen eine Vielzahl von Systemen ineinandergreifen und Prozesse abgestimmt werden. Solche Projekte sind neben Datenschutzvorgaben auch mit den einzelnen Softwareunternehmen abzustimmen. Wir sind dennoch optimistisch, dass wir im kommenden Jahr bereits Erfolge erzielen können.“ Bald können Kunden Sperrmülltermine online buchen.

Auch vor dem Hintergrund der bereits beschlossenen stufenweisen Gebührenerhöhung setzt die A.R.T. darauf, die Kosten weiter zu senken: Recyclingquoten und eine stärkere Trennung der Abfälle sollen den Aufwand so niedrig wie möglich halten. In dem nun beschlossenen Haushalt sind Einsparungen durch die neue Sortieranlage in Mertesdorf sowie die Vorteile des Identsystems für Restabfall einkalkuliert: Durch die bessere Sortierung sinken die Entsorgungskosten. Außerdem will der A.R.T. im Bauschutt- und Erdenrecycling aktiv werden. Bei der Anlieferung im Entsorgungszentrum wird sortenreiner, recyclingfähiger von nicht recyclingfähigem Bauschutt (Verbundbaustoffe) getrennt. Aus Beton, Ziegeln, Steinen, Glas, Ton und Keramik kann Recyclingschotter im eigenen Wege- und Deponiebau eingesetzt werden, was zu weiteren Einsparungen führt. Aus unbelastetem Erdaushub entsteht durch Absieben und Vermischen mit Mertesdorfer Kompost eine hochwertige Pflanzenerde, die ab Sommer 2021 angeboten werden soll

Für die nächsten fünf Jahre plant der A.R.T. ein Investitionsvolumen von über 100 Millionen Euro. Davon geht mehr als die Hälfte in den Deponiebau. Bereichsleiter Sebastian Lorig: „Wir betreuen mehr als 20 Deponien, die teilweise bereits seit Jahrzehnten nicht mehr befüllt werden, aber dennoch einen hohen finanziellen Aufwand verursachen. Unsere Aufgabe ist, sie zu überwachen, Auswirkungen auf die Umwelt auszuschließen und fachgerecht zu sanieren. Zudem nutzen wir auf den aktiven Deponien modernste Technik, damit neue Abschnitte langfristig möglichst wartungsarm betrieben werden können.“

Teile der Deponien in Mertesdorf und Sehlem erhalten in den nächsten Jahren eine Oberflächenabdichtung. Dadurch wird ein Wassereintrag verhindert und es gibt eine dauerhafte Versiegelung. Die Umlagerung der Deponie Saarburg nach Mertesdorf soll 2022 abgeschlossen sein. Am jetzigen Standort kann eine Beeinträchtigung von Boden und Grundwasser nicht ausgeschlossen werden.

Zudem benötigt der A.R.T. ein neues Werkstatt- und Verwaltungsgebäude: Die von der Stadt gemieteten Immobilien in der Nähe des Südbahnhofs stehen auf einem Gelände, das für Wohnbebauung vorgesehen ist. Im Entsorgungs- und Verwertungszentrum in Mertesdorf sollen Verwaltungs- und Sozialräume entstehen, Parkplätze für die Müllfahrzeuge und die Mitarbeiter, eine Werkstatt und Lagerräume. Zudem plant der A.R.T. weitere Wertstoffhöfe, damit die Kunden auf kurzem Wege alle haushaltsüblichen Abfälle unkompliziert und größtenteils kostenlos entsorgen können.