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02.04.2019

Mit kleinem Aufwand einiges bewirken

Cornelia Fetzer
Cornelia Fetzer.

Bei der Kommunal- und Europawahl am 26. Mai sind in Trier mehr als 900 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, um eine ordnungsgemäße Stimmabgabe sicherzustellen und die Ergebnisse zu ermitteln. Zu ihnen gehört die 34-jährige Cornelia Fetzer, die nach ihrem Studium der Germanistik und Wirtschaftswissenschaften als Referentin bei der IHK arbeitet und mit ihrer Familie in Trier lebt. Im Gespräch mit der Rathaus Zeitung (RaZ) äußert sie sich zu ihrer Motivation und den bisherigen Erfahrungen.

RaZ: Wie entstand bei Ihnen die Idee, sich als Wahlhelferin zu engagieren?

Cornelia Fetzer: Ich bin darauf durch Freunde gekommen, die dabei schon mitgewirkt hatten. Das klang interessant und ich dachte, dass man mit kleinem Aufwand einiges bewirken kann. Daher habe ich mich bei der Stadt gemeldet.

Gab es weitere Gründe?

Ich bin mit der Kommunalpolitik groß geworden. Mein Vater war 15 Jahre Ortsbürgermeister von Lösnich bei Bernkastel-Kues. So wurde mein Interesse an der Politik schon früh geweckt.

Welche Aufgabe haben Sie bei Ihrer Premiere als Wahlhelferin übernommen?

Bei der Landtagswahl 2016 war ich als Beisitzerin im Wahllokal in der Karl-Berg-Musikschule in der Paulinstraße im Einsatz. Ich wohne in Trier-Nord beim Moselstadion und hatte darum gebeten, ein Wahllokal in der Nähe zu bekommen. Für die Kommunal- und Europawahl am 26. Mai habe ich den Wunsch geäußert, wieder dort eingesetzt zu werden.

Wie waren Ihre ersten Eindrücke und Erfahrungen im Wahllokal?

Im Vorfeld hatte ich gedacht, dass meine Schicht im Wahllokal lang werden könnte, es sah aber anders aus. Wir hatten durchgehend Betrieb und die Zeit ging schnell um. Das Zusammenspiel in dem Team hat sehr gut geklappt. Ich fand es auch spannend, bei dieser Gelegenheit mit Menschen zusammenzukommen, die ich noch nicht kannte. Unsere Gruppe war bunt gemischt, vom Alter und den Interessen her. Bei der Bundestagswahl 2017 war ich nach einer Anfrage aus dem Rathaus dann als Wahlvorsteherin im Einsatz. Da ich beim ersten Mal die Schulung mit der Vorstellung von Fallbeispielen für das Auszählen der Stimmzettel sehr gut fand, hatte ich keine Bedenken. Vor der Premiere als Wahlvorsteherin war ich schon etwas aufgeregt, fühlte mich aber insgesamt gut gerüstet.

Was macht für Sie den Reiz dieser Tätigkeit aus?

Man arbeitet mit offenen, engagierten Menschen zusammen. Beeindruckend bei meinem ersten Einsatz war auch: Es kamen drei Menschen ins Wahllokal, die nach ihrer Einbürgerung das erste Mal ihre Stimme bei einer Wahl abgeben durften. Sie waren richtig stolz und haben sich aufgeregt unterhalten. Für sie war das Wahlrecht wirklich etwas Besonderes, auch weil sie es vielleicht anders aus ihrer Heimat kannten. Da habe ich gedacht, dass wir in Deutschland dieses Recht oft zu selbstverständlich hinnehmen.

Warum ist der Einsatz als Wahlhelferin wichtig?

Wir können uns glücklich schätzen, dass wir in einem demokratischen System leben. Da ist es wirklich nur ein kleiner Einsatz, in dieser Form mitzuhelfen, die Demokratie am Leben zu erhalten. Zudem macht es Spaß. Die Auszählung der Stimmzettel am Abend ist sehr spannend und man erlebt hautnah, wie die politische Stimmung in seinem jeweiligen Stadtteil ist.

Das Gespräch führte Petra Lohse