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25.05.2010

Meinung der Fraktionen

CDU
Moselaufstieg: Entlastung für Stadt und Land

„Wir machen’s einfach!“, ist die Devise der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Das wollte auch Verkehrsminister Hendrik Hering bei einer Pressekonferenz in Trier unter Beweis stellen. Der „Fahrplan für Straßenbauprojekte in der Region Trier steht“, nannte Hering seine Veranstaltung, bei der er sowohl den Lückenschluss der A 64, die so genannte Nordumfahrung Trier, als auch die Westumfahrung der B 51 (Moselaufstieg) befürwortete. Doch mitnichten gibt es einen konkreten Zeitplan, und mitnichten ist in den kommenden Jahren die Realisierung der zwei so dringlichen Verkehrsprojekte in Aussicht.

Das alltägliche Verkehrschaos in Trier mit langen Staus wird hauptsächlich verursacht durch die Tallage der Stadt: Autos und Lkw aus Saarburg und Konz oder aus Schweich und Bernkastel-Kues müssen das Nadelöhr Trier durchqueren und verursachen im Zusammenspiel mit den vielen tausend Berufspendlern, die in Trier arbeiten, die täglichen Staus. Damit sowohl die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt als auch die Berufspendler aus dem Umland dauerhaft von Staus, Abgasen und Lärm entlastet werden können, müssen neue Umfahrungsmöglichkeiten gebaut werden.

Mehrere aktuelle Studien kommen zu dem Schluss, dass der Bau sowohl der Nord- als auch der Westumfahrung Trier eine deutliche Entlastungswirkung für unsere Stadt haben werden. Auf unseren Antrag sind auch alternative Varianten untersucht worden, doch die CDU-Stadtratsfraktion vertritt die Ansicht, dass eine Trassenführung im Bereich der Stadt Trier mehrere Probleme mit sich bringt. Denn ein Moselaufstieg in Verlängerung der Konrad-Adenauer-Brücke wäre aufgrund der geographischen Gegebenheiten nur unter unverhältnismäßigem Aufwand möglich und würde nicht vertretbare Kosten verursachen. Zudem müsste diese Route völlig neu geplant werden, und die zu erwartende Entlastungswirkung wäre bei der Zewener Route sowohl für die Stadt Trier als auch für das Umland größer.

Nach Abwägung aller Argumente spricht sich die CDU-Stadtratsfraktion für eine baldige Realisierung des Moselaufstiegs im Bereich Zewen aus.

Berti Adams



SPD
Gemeinschaftliches Wohnen in Feyen

Die SPD-Stadtratsfraktion setzt sich für eine zügige Entwicklung des Gebiets Feyen-Cas-telnau und einen starken Fokus auf dem Ausbau gemeinschaftlicher Wohnformen ein. Für uns steht fest, dass es im Konversionsgebiet Feyen-Castelnau genügend Raum für gemeinschaftliches und alternatives Wohnen geben muss. Dies war bereits im Stadtratsbeschluss vom 25. Mai 2008 auf Initiative der SPD-Stadtratsfraktion festgehalten worden.

Wir sehen im Gebiet Castelnau enormes Entwicklungspotenzial für gemeinschaftliche Wohnformen, für generationenübergreifendes Wohnen, Seniorenwohngemeinschaften und integrative Wohnformen. Das Interesse daran  hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, die Realisierung allerdings geht leider nur schleppend voran. Dabei sind solche Projekte nicht nur ein Gewinn für die darin lebenden Menschen, sondern können auch stabilisierend für das ganze Gebiet wirken und tragende Strukturen für den Stadtteil aufbauen helfen.

Gemeinsam mit der Trierer SPD und ihrer Vorsitzenden Malu Dreyer möchten wir die Entwicklung von Wohnprojekten im Zusammenhang mit stadtnahen Neubau- und Konversionsgebieten forcieren. Der Einfluss der Stadt Trier, die Rahmenbedingungen für Formen gemeinschaftlichen Wohnens entsprechend zu gestalten, muss erhalten und nach Möglichkeit ausgeweitet werden. Ein erster Schritt hierzu kann im Vorfeld der Planungen für das Gebiet Castelnau erarbeitet werden. Wir sehen außerdem auch gute Chancen, die Themen gemeinschaftliche Wohnformen mit dem Themenkomplex Ökologisches Bauen durch Erarbeiten interessanter und tragfähiger Konzepte zu kombinieren. Dazu möchten wir alle Beteiligten nachdrücklich ermuntern.

Um den Prozess, das Konversionsprojekt der Castelnau-Kaserne für eine zukünftige Nutzung zu entwickeln, breiter zu gestalten, lädt die Trierer SPD für Freitag,  25. Juni, 18 Uhr zum „Forum Gemeinsam Wohnen in Trier“ in den „Warsberger Hof“ ein. Auf dieser Veranstaltung sollen mögliche Entwicklungschancen und erste Ideen näher beleuchtet und diskutiert werden.

Maria Ohlig




Bündnis 90/Die Grünen
Etwas zu Etwassen

Für einen Elefanten dürfte es relativ gleichgültig sein, ob er auf eine Maus tritt oder ob eine Maus auf ihn tritt. Für die Maus ist das ein gehöriger Unterschied. Um zu begreifen, warum das so ist, muss man sich nicht mit tiefschürfenden Physikkenntnissen belasten. Trifft ein Etwas mit großer Masse auf ein Etwas mit kleiner Masse, so endet das eher für das kleinere Etwas ungünstig.

Solche Erkenntnisse scheinen im gesamten bekannten Universum zu gelten. Im gesamten bekannten Universum? Nein, eine Ausnahme gibt es in einen Bereich, in dem zwar die Physik auch ihre Wirkung entfaltet, die Erkenntnis darüber aber einfach außer Kraft gesetzt zu sein scheint: der Straßenverkehr. Hier geschehen tagtäglich Sachen, die einen daran zweifeln lassen, ob sich der Mensch mit Recht zu den intelligenten Spezies zählt.

Wenn beispielsweise in einer engen Straße ein kleines Etwas (Fahrrad samt Fahrer) auf ein großes Etwas (Auto samt Fahrer) zukommt und der mutmaßlich intelligente Teil des großen Etwas denkt, das kleine Etwas verhalte sich regelwidrig, passiert gerne Folgendes: Das große Etwas wird zuerst mal von seinem mutmaßlich intelligenten Teil deutlich beschleunigt. Die Tatsache, dass es kurz vor dem kleinen Etwas zum Stehen kommt, hängt wohl eher damit zusammen, dass sich kleine Etwasse lebendig besser beschimpfen lassen.

Nur der Vollständigkeit halber weise ich hier darauf hin, dass für solches Verhalten nicht mal ein Regelverstoß kleiner Etwasse nötig ist, manchmal scheint deren pure Existenz zu genügen, um den Verstand herunterzufahren und durch einen kräftigen Tritt aufs Gaspedal zu ersetzen. Hardware ohne Software!

Liebe Autofahrer! Bitte bedenkt(!): Egal wie sehr Ihr Euch auch im Recht fühlt, Ihr seid die Stärkeren, nicht wegen Eurer Muskeln, sondern allein deshalb, weil ihr eine halbe Tonne mehr Masse unterm Hintern habt als Radfahrer und Fußgänger. Mal abgesehen davon, dass es zwei Paar Schuhe sind, sich im Recht zu fühlen oder im Recht zu sein: In jedem Fall: Verstand bitte anlassen!

Reiner Marz




Foto: FWG-Fraktion im Gespräch mit Vertretern der BBS WirtschaftFWG
Standort der Berufsbildenden Schulen sichern

Unsere Fraktion unterstützt alle Maßnahmen zur Fortentwicklung des bereits vorhandenen und bewährten Bildungsangebots der Berufsbildenden Schulen in Trier. Dies ist das Ergebnis eines informativen Gedankenaustauschs mit der Schulleitung der Berufsbildenden Schule für Wirtschaft, Schulleiter Reinhard Hoffmann und dem ständigen Stellvertreter Johannes Steinbach. Bei dem Gespräch ging es um die Positionierung der Stadt Trier als Oberzentrum und Schulstandort gegenüber dem Umland, um die Positionierung der Berufsbildenden Schulen insgesamt in der Trierer Schullandschaft und schließlich um die Raumsituation der BBS Wirtschaft. Unsere Fraktion wird alles unterstützen, den guten Ruf der Berufsbildenden Schulen in der Öffentlichkeit zu würdigen und den berufsbildenden Schulstandort Trier zu sichern und auszubauen.

Christiane Probst








Historie ObusFDP
Vor 40 Jahren Abschied zum Obus

1958 waren noch in 70 deutschen Städten Obusse unterwegs. Auch in Trier ersetzten sie bereits 1940 zwei der vier Straßenbahnlinien. Das Trierer Obus-Netz umfasste eine Länge von 14,2 Kilometern, nachdem 1956 mit der Strecke St. Matthias-Weismark das letzte Teilstück in Betrieb genommen worden war. Doch mussten die umweltfreundlichen Obusse schon zehn Jahre später zwischen 1966 und 1970 den flexibleren Dieselomnibussen weichen. Mit der Linie 1 (Hauptbahnhof-Euren) wurde vor genau 40 Jahren, am 27. Mai 1970, die letzte Trierer Obuslinie eingestellt.

Dr. Karl-Josef Gilles