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29.01.2008

Meinung der Fraktionen

CDU
Aulbrücke: Die Zeit drängt

Stellen Sie sich vor: Ein Onkel vererbt Ihnen ein altes, baufälliges Haus. Schon bei der ersten Besichtigung stellen Sie entsetzt fest: Da muss man eine Menge Geld reinstecken, viel mehr als der Wert der Gemäuer. Selbstverständlich werden Sie unter diesen Umständen das „gut gemeinte“ Erbe ausschlagen.

Ein Erbe ist in dieser komfortablen Situation. Die Stadt Trier war es nicht, als ihr Mitte der 90er Jahre die Eisenbahnbrücken „vererbt“ wurden. Eine Änderung des Eisenbahn- kreuzunggesetzes übertrug damals die Straßenbaulast für die Brücken den Kommunen. Nur ein Beispiel dafür, wie immer wieder Gesetze zu Lasten der Kommunen gemacht werden.

Viele Städte und Gemeinden leiden seitdem unter den Erhaltungskosten für die Brücken-bauwerke, kleineren Gemeinden drohte im Einzelfall gar der finanzielle Kollaps.

So schlimm ist es in Trier nicht. Aber mehr und mehr stellt sich heraus, dass wir mit der Aulbrücke ein ernstes Problem haben. Die Stahlkonstruktion ist durchgerostet, vielleicht schlimmer als ursprünglich angenommen. Möglicherweise droht sogar in naher Zukunft eine totale Sperrung mit verheeren-den Konsequenzen für den Stadtteil Weismark. Doch schon jetzt besteht dringender Handlungsbedarf, denn die Busse können den Weg über die Brücke nicht mehr nehmen, die Weismark ist „abgeschnitten“.

Deshalb hat die CDU-Stadtratsfraktion schon früh – im Oktober 2006 (!) – im Stadtrat den Antrag gestellt, die Brücke schnellstmöglich wiederherzustellen, der so auch angenommen wurde. Es folgten zahlreiche Untersuchungen und Gutachten.

Dabei hat sich nun die Möglichkeit ergeben, durch eine Erneuerung der Überbauung eine (relativ) schnelle Lösung zu erreichen. Da diese zuschussfähig wäre, könnte der Misstand relativ kurzfristig bis 2010 fast zum Schnäppchenpreis (ca. 300 000 Euro betrüge der Anteil der Stadt) beseitigt werden.

Ich gebe zu, die Führung des Radweges, An-indung eines neuen Haltepunktes, neue Straßenführung – all diese Probleme wären hiermit noch nicht gelöst. Diese Option (große Lösung), die sehr teuer ist, müssen wir uns als zweiten Schritt offen halten. Doch jetzt ist erst einmal schnelles Handeln angesagt! Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger warten darauf!

Thomas Albrecht




SPD
Messestandort Trier nachhaltig sichern

Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt ausdrücklich die gefundene Lösung der beiden Verwaltungschefs für die Messen DEULUX und TAFF. Aufgrund der Terminkollision der deutsch-luxemburgischen Messe DEULUX in Trierweiler-Sirzenich und der neuen Erlebnis-Verkaufsausstellung TAFF im Messepark in den Moselauen kooperieren die Verbandsgemeinde Trier-Land und die Stadt Trier nun miteinander.

Aus unserer Sicht besteht weiter Handlungsbedarf, um den Messestandort Trier neu zu positionieren. Der einst gute Ruf als „Messestandort und Schaufenster“ der Region wurde in den vergangenen Jahren aufgebraucht. Seit 2001 reklamiert die SPD eine neues Messeförderungskonzept der Stadt, zum Beispiel durch Zusammenlegung der beiden Messen, und fordert die Verwaltung zum Dialog mit den Nachbarn auf.

Das mit hohen Zuschüssen des Landes geförderte Messegelände mit fester Halle, Tagungsräumen und Gastronomieausstattung bedarf dringend einer nachhaltigen Konzeption. Die Nachbarschaftsausstellung DEULUX verfügt über keinen festen Messestandort weder in Luxemburg noch in Trierweiler-Sirzenich. Die Terminkollision und der gefundene Kooperationsweg für 2008 sollten eine Initialzündung sein. Wir erneuern daher unseren Vorschlag zur Zusammenlegung beider Messen.

Aus den Erfahrungswerten könnte sich ein Weg zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung des Messegeländes in den Moselauen entwickeln. Warum nicht unter dem Markennamen DEULUX mit grenzüberschreitender Beteiligung von Firmen aus der Region? Dies wäre ein zukunftsweisender Weg zur Schaffung nachhaltiger Rahmenbedingungen durch Kooperation mit dem Ziel einer optimierten interkommunalen Wirtschaftsförderung.

Hans-Willi Triesch




Bündnis 90/Die Grünen
Hässlichkeit siegt?

Was haben die so genannten neuen „Nahversorgungszentren“ gemeinsam? Sie sind vorwiegend mit dem Auto erreichbar und grottenhässlich. Den Verantwortlichen bei Aldi, Lidl und Co. ist es vollkommen egal, ob ihre Discount-Kisten städtischen Raum zerstören oder sinnvoll ergänzen. Hauptsache, es gibt genug Parkplätze, jede Menge Verkaufsfläche und maximalen Profit.

Mit Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass alte Ortskerne veröden, echte Nahversorger schließen und Menschen, die sich ohne Pkw bewegen wollen oder müssen – darunter auch viele Senioren – benachteiligt werden. Wer die Augen öffnet, erkennt diese Tendenzen in Olewig, Heiligkreuz und bald auch in Euren. In Trier-West entsteht hinter der Eurener Straße zurzeit ein zum „Dienstleistungszentrum“ schöngeredetes bauliches Unding – das alles sein wird, nur nicht das für diesen Stadtteil versprochene attraktive neue Stadtteilzentrum. Ein unwirtlicher Bereich, der außerhalb der Geschäftszeiten zum Angstraum mutiert.

Keine Frage: die Entscheidung, ob die Nahversorgung noch wie in Trier-Süd funktioniert oder sich an Randgebiete verlagert, wird in erster Linie vom Käufer getroffen. Nach dem Motto „Geiz ist geil“.

Aber wir im Stadtrat haben die Planungshoheit und dürfen uns diese nicht aus der Hand nehmen lassen. Immer wenn in den letzten Jahren die Bauvorhaben neuer Nahversorgungszentren vorgestellt wurden, haben wir versucht stadtplanerische Aspekte in die Diskussion zu bringen. Leider zumeist vergebens. Mittlerweile sind viele dieser Bauvorhaben realisiert und dienen als abschreckendes Beispiel.

Im Nachhinein ist das Entsetzen groß und niemand will Verantwortung für architektonische Supergaus übernehmen. Das Alleencenter lässt grüßen. Die älteste Stadt Deutschlands kann es sich aber nicht länger erlauben, wenn hässliche  Discountkisten das Stadtbild zerstören. Wir brauchen gegenüber Investoren mehr Selbstbewusstsein und müssen höhere städtebauliche und architektonische Qualität einfordern. Das kostet nicht mehr Geld, sondern erfordert bei der Planung mehr Sensibilität. Und davon profitieren nicht nur die Bürger, sondern am Ende auch die Investoren.

Dominik Heinrich




UBM
Alt und jung: ein Plus für Alle
 
Auch in unserer schönen Stadt Trier werden sehr bald mehr Menschen über 65 leben als Junge unter 18. Wir brauchen die Jugend.  Nicht nur, um unseren eigenen Nachwuchs zu sichern, sondern vor allem weil junge Menschen die Gestalter von Morgen sind. Alt und Jung können voneinander profitieren, sich gegenseitig die Welt erklären und füreinander einspringen. Auch in Trier müssen wir uns durch die demographischen Entwicklungen von Grund auf wandeln. Die Veränderungen betreffen alle kommunalen Bereiche, die wir mit Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit verbinden. Schulen, Regional- und Stadtplanung, Wohnungsmarkt, Wirtschaftsentwicklung, das Zusammenleben untereinander und die Entwicklung der Finanzen.

Wer sich für eine aktive Gestaltung des demographischen Wandels auf kommunaler Ebene einsetzen will – die UBM will dies – muss bedenken, dass es keine Patentrezepte gibt, die überall gleichermaßen Erfolg versprechen. Für uns ist unstrittig, dass man auf Stadtebene diesen Herausforderungen in Zukunft größere Bedeutung beimessen muss als dies bereits in der Vergangenheit der Fall war. Es ist erfreulich festzustellen, wie aktiv und lebenszugewandt die Seniorinnen und Senioren heute bereits sind. Viele sind gerne bereit, andere von ihren Kenntnissen und Erfahrungen profitieren zu lassen, in der Familie oder der Nachbarschaft oder im ehren- amtlichen Engagement. Ist es nicht schön zu wissen, dass immer mehr ältere Menschen es schätzen, weiterhin gebraucht zu werden? Sie bringen sich gerne ein, wenn ihre Mitwirkung gefragt ist, sie engagieren sich in den unterschiedlichsten Vereinen und Initiativen. Als Stadt Trier können wir es uns nicht leisten, Kenntnisse und Erfahrungen, die in langen Lebens- und Berufsjahren erworben wurden, nicht mehr abzurufen. Die UBM möchte den älteren Menschen nicht nur für ihr vorbildliche Aufbauleistung in unserer Stadt herzlich danken, sondern sich auch deren unverzichtbaren Erfahrungsschatz zu Eigen machen.

Wir rufen alle interessierten Seniorinnen und Senioren auf, an der Gestaltung unserer Stadt mitzuwirken, natürlich ganz besonders in den Fragen, die sie betreffen und mit ihr zukünftiges Leben lebenswert machen. Wir haben für ihre Fragen, Probleme, Vorschläge, Wünsche und Ansichten ein offenes Ohr. Bitte schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an: UBM-Fraktion, Rathaus, 54290 Trier, Telefon: 9762844.

UBM-Stadtratsfraktion






FDP
Trier helau!
 

„Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“ (Joachim Ringelnatz)

Ein dreifaches „Trier helau“ und alles Gute für die bevorstehenden Karnevalstage wünscht Ihnen

Ihre FDP-Stadtratsfraktion