Sprungmarken
24.10.2006

Meinung der Fraktionen

CDU
Lösung für die Busanbindung der Weismark gefunden

„Wir müssen da nach einer intelligenten Lösung suchen!“, meinte der CDU-Fraktionsvorsitzende Berti Adams zu dem Problem der Busanbindung der Weismark. Hintergrund: Die Linie 3 „Weismark“ kann aus verkehrstechnischen Gründen ab Januar 2007 nicht mehr über den Hopfengarten geführt werden. Der Weg über die altersschwache Aulbrücke war ihr ohnehin schon seit längerer Zeit verwehrt. Folge: Die Weismark-Bewohner konnten ihre bevorzugte Einkaufsstraße – die Saarstraße – nicht mehr unmittelbar erreichen. Nicht nur die Ortsbeiräte Feyen-Weismark und Heiligkreuz hatten sich gegen eine solche Lösung ausgesprochen. Auch zahlreiche Anwohner, die sich in einer Bürgerinitiative zusammengefunden haben, forderten eine bessere Busanbindung. Zu Recht, meinte Adams und hat deshalb intensive Gespräche mit dem Chef der Trierer Verkehrsbetriebe, Frank Birkhäuer, geführt und um Abhilfe gebeten.

Nunmehr ist eine effektive Lösung des Problems in Sicht: Ein Shuttle-Bus – Linie 9 genannt – wird ab Januar 2007 im 30-Minuten- Takt zwischen Weismark und Südbahnhof pendeln. Es handelt sich um einen Kleinbus mit acht Sitzplätzen und einem Gewicht von unter 2,8 Tonnen, der deshalb die marode
Eisenbahnbrücke befahren darf. Sicher keine Ideal-Lösung, nicht zuletzt wegen der entstehenden Kosten. Da aber die Linie 5 (direkt zur Innenstadt) schon aus Kapazitätsgründen erhalten bleiben muss, wird die Anbindung des Baugebiets „Weismark“ zur Stadt jetzt ganz erheblich verbessert, ja annähernd ein 15-Minuten-Takt zur Stadt erzielt.

Daneben bleibt aber unsere nachdrückliche Forderung bestehen, die in der kommenden Stadtratssitzung behandelt werden wird: Die Eisenbahn-Brücke muss schnellstmöglich saniert werden! Bis zu einer Komplett-Sanierung der Aulstraße kann nicht abgewartet werden! Der Stadtteil Weismark darf nicht länger von der übrigen Stadt abgekoppelt werden.

Thomas Albrecht, CDU-Stadtratsfraktion



SPD
Theater-Bilanz

Keine Kultureinrichtung der Stadt erfordert so viel Aufmerksamkeit wie das Trierer Theater. Das Haus mit seinen 220 Mitarbeitern steht mit Recht im Zentrum des öffentlichen Interesses, stellt es sich doch selbst einen besonderen Anspruch. So kündet das Programmheft der neuen Spielzeit an: „Theater bewegt, erleuchtet, stört, verwirrt, erhellt, enthüllt, überschreitet“. Gerne möchte man da dem Aufbruch zu neuen Ufern zustimmen, die den „Theatervisionen“ entsprechen.

finanzieller Art dem Bürger gegenüber, da immerhin neun Millionen Euro an öffentlichen Zuschüssen pro Jahr an das Theater fließen. Daher gilt es die Fragen zu beantworten: Wie ist das Programm der letzten Spielzeit bei den Besuchern aufgenommen worden? Wie war die Auslastung der Aufführungen bei den verschiedenen Sparten? Wie viele Zuschauer kamen zu den Antikenfestspielen?

Die Antworten auf diese Fragen müssen dem Rat, also den Vertretern im Kulturausschuss, vorgelegt werden. Denn auf Grund dieser Ergebnisse können die Planungen für zukünftige Produktionen erst diskutiert werden. Erst durch die Kenntnis der Bilanzen der Vergangenheit kann man Fehlentwicklungen verhindern oder mutig Zukunftsvisionen entwickeln.

Nun stellen wir aber mit Erstauen fest, dass der Kulturdezernent nicht zuerst die Vertreter im Rat über die Spielzeitergebnisse informiert, sondern zuerst die Presse einladen lässt. Es wird also wieder so sein wie so oft in der Vergangenheit, dass der Stadtrat am Morgen in der Zeitung lesen kann, was er eigentlich selbst längst wissen müsste. Das aber ist nicht mehr hinnehmbar! Wir dringen entschieden auf die Einhaltung der Reihenfolge in der Berichterstattung über die Theaterbilanzen. Wenn das Theater ein Ort der lebendigen Auseinandersetzung sein soll, dann müssen auch die Spielregeln von den Verantwortlichen eingehalten werden.

Waltraud Jammers, SPD-Stadtratsfraktion



Bündnis 90/Die Grünen
Alles noch normal?

Der Sommer war wunderbar, die Leute freuten sich über das schöne Wetter. Doch bei näherer Betrachtung schwingt auch Besorgnis mit. Ist das wirklich noch normal? Was ist mit unserem Wetter los? Was wir Grüne seit unserem Bestehen behaupten, wird nun von niemandem mehr ernsthaft in Frage gestellt. Das Klima wandelt sich – extreme Wetterereignisse häufen sich. Die zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Klima-Aufzeichnungen fallen alle in die Zeit seit 1994. Solche Informationen machen betroffen. Doch was hat das mit Trier zu tun? Jede Menge, wie ich denke. Wir müssen realisieren, dass der Klimawandel aufs Engste mit unserem Energieverbrauch verknüpft ist – zu Hause, auf der Arbeit, beim Konsum, aber insbesondere auch im Verkehr. Was liegt näher als die Energieeffizienz im Verkehrsbereich zu steigern, um unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten? Energie- und Verkehrspolitik müssen zusammen gedacht werden. Es mag vielleicht Spaß machen, mit einem dicken Auto durch die Stadt zu rollen. Effizienz sieht jedoch anders aus.

Wir Grüne lassen uns von der folgenden Strategie leiten: Vermeiden – Verlagern – Verlangsamen. Vermeiden bedeutet, Verkehr überhaupt nicht erst entstehen zu lassen, zum Beispiel dadurch, dass wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten gefördert werden. Die Verlagerung des energiefressenden Autoverkehrs auf Busse und Bahnen sowie die Füße und das Fahrrad wird in Trier zwar viel beschworen, aber (leider) nicht angegangen. Meiner Ansicht nach muss mittelfristig nicht nur ein geschlossenes Rad- und Fußwegenetz geschaffen werden, sondern auch eine Stadt- beziehungsweise Straßenbahn. Bei deutlich gesteigerter Energieeffizienz könnte man mindestens so schnell und bequem reisen wie mit dem eigenen Auto. Verlangsamt und verstetigt werden sollte dann der restliche (unvermeidbare) motorisierte Individualverkehr.

Alles Utopie? Nachdem wir die CDU nach 50 Jahren Herrschaft aus dem OB-Sessel gejagt haben, sollte das doch auch zu schaffen sein. Oder?

Dr. Clement Atzberger, Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen



UBM bei der Hwk 10/06UBM
Ideenaustausch mit der Wirtschaft

Gemeinsam mit den verschiedenen kommunalen Akteuren muss die Zukunftsfähigkeit der Stadt immer wieder in den Blick genommen werden. Deshalb versteht sich die UBM-Stadtratsfraktion immer mehr als Partner von Bürgern, Wirtschaft und Verbänden. So trafen wir uns kürzlich zu einem Ideenaustausch mit Vertretern der Handwerkskammer. Verständlicherweise standen  nach der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Fragen zum Handwerker- und Gewerbepark Trier-Feyen im Mittelpunkt der Diskussion. Ziel der UBM ist es, bei der kommunalen Wirtschaftsförderung eine Hilfestellung zur langfristigen Verbesserung der Standortqualität zu erreichen. In jedem Fall werden wir den partnerschaftlichen und wertschätzenden Dialog zwischen Fraktion, Wirtschaft und den verschiedenen Verbänden und Organisationen weiter führen.



FDP bei der Hwk 10/06FDP
Ja zum Handwerker- und Gewerbepark Feyen

Einigkeit über die Bewertung und Konsequenzen des im Juli verkündeten Urteils des Oberverwaltungsgerichtes Koblenz (OVG) zum Handwerker- und Gewerbepark Trier-Feyen besteht zwischen der Handwerkskammer Trier (HwK) und der FDP-Fraktion. Am 4. Juli 2006 hatte das OVG den Handwerker- und Gewerbepark in Trier-Feyen für „grundsätzlich zulässig“ erklärt und das Bebauungsplanverfahren – mit Ausnahme der Festsetzungen der Emissionen – bestätigt. In allen übrigen Punkten folgte das Gericht den Argumenten der Stadt Trier. Anlässlich eines Besuches im Handwerkerhof Schweich-Issel, wo dieses Konzept bereits erfolgreich umgesetzt wird, bekräftigte die FDP gegenüber den Vertretern der HwK nochmals ihre Unterstützung. Nachdem nach Auffassung des OVG die ökologischen Einwände nicht durchgreifen und es keinen zeitnahen marktfähigen Alternativstandort gibt, kommt es jetzt darauf an, zügig die beanstandeten Planungsmängel zu heilen und im Stadtrat die erneute Offenlage zu beschließen. Daneben muss auch die vom Stadtrat beschlossene Bedarfserhebung in Zusammenarbeit mit der Hwk schnellstmöglich durchgeführt und die Gespräche über die Landesförderung zum Abschluss gebracht werden. Denn Handwerk und kleinbetrieblicher Mittelstand brauchen eine zeitnahe realistische Standortperspektive.
 
FDP-Stadtratsfraktion