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08.06.2010

Meinung der Fraktionen

CDU
Bewährt in Trier-West/Pallien

In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat einer Fortführung des Quartiersmanagements Trier-West mit breiter Mehrheit zugestimmt. Als Koordinationsstelle für die vielfältigen Maßnahmen im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt“ hat sich das Quartiersmanagement zu einer bedeutenden Größe im Stadtteil etabliert und ist mittlerweile ein fester Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Trier-West/Pallien.

Ohne eine zentrale Anlaufstelle und ein Bindeglied zwischen den zahlreichen eingebundenen Institutionen wäre eine Koordination aller Projekte nicht effizient zu bewerkstelligen. Die CDU-Stadtratsfraktion begrüßt es daher ausdrücklich, dass der positive Entwicklungsprozess in der Weststadt, der vor einigen Jahren in Gang gesetzt wurde, auch in den kommenden Jahren vom Quartiersmanagement begleitet wird. Es hat sich bewährt!

Die große Akzeptanz der Institution im Stadtteil spricht für sich. Regelmäßige Bürgersprechstunden im Dechant-Engel-Haus, bei denen die Anwohner über die aktuellen Entwicklungen im Programmgebiet informiert werden und ihre Anregungen sowie Bedenken einbringen können, sind mittlerweile zu einer festen Größe im Stadtteil geworden.

Wir wünschen dem Quartiersmanagement unter der Leitung von  Birgit Pütz auch weiterhin ein gutes Gelingen bei der Fortführung einer wertvollen Arbeit für die Weststadt!

Jörg Reifenberg



SPD
Die Zukunft der Friedhöfe

Die Diskussion um die Zukunft der Friedhöfe beschäftigt Rat und Verwaltung seit fast einem Jahrzehnt. Unser Interesse ist es, diese Debatte nun mit einem sachlich vernünftigen und nachhaltigen Ergebnis zu beenden.

Daher unterstützen wir das „Friedhofskonzept 2050“ der Verwaltung. Es sieht die Organisation und behutsame Reduktion der Flächen auf allen Friedhöfen vor, so dass die Friedhöfe weiterhin sicher als Gedenk- und Trauerstätte erreichbar sind und trotzdem die anfallenden Kosten in einem verträglichen Rahmen bleiben. Ebenso unterstützen wir die vorgeschlagene Schließung des Höhenfriedhofs. Diese ist notwendig, da aus geologischen Gründen Begräbnisse nur begrenzt in würdigem Rahmen stattfinden können. Diese damals bekannten Gegebenheiten wurden billigend in Kauf genommen, so dass spätestens heute eine Korrektur notwendig ist. Wichtig zu betonen ist, dass der Höhenfriedhof auch weiterhin ein Friedhof bleibt! Eine Schließung bedeutet nur, dass außer denjenigen, die bereits heute ein Anrecht zur Bestattung auf dem Höhenfriedhof erworben haben, niemand mehr zusätzlich beigesetzt wird.

Die Alternative zur Schließung wäre gewesen, den Friedhof für mindestens zwei Millionen Euro trocken zu legen. Doch stellt sich für uns die Frage: Warum eine so hohe Summe nicht lieber in die Sanierung von Schulen oder die Schaffung von Kitaplätzen stecken, wenn doch auf den übrigen 16 Friedhöfen in Trier  ebenfalls genügend Platz ist? Zumal nur unter 20 Bestattungen pro Jahr auf dem Höhenfriedhof stattfinden.

Populismus und Emotionalität sind keine guten Berater für problembewusste und sachlich vernünftige Beschlüsse in der Politik. Durch nachhaltige Entscheidungen, die auch einigen wehtun, können wir noch vielen weiteren Generationen ein gutes Leben in Trier ermöglichen und irgendwann auf einem der Friedhöfe in unserer Stadt in Würde die ewige Ruhe finden.

Jutta Föhr




Bündnis 90/Die Grünen
Was wird aus Castelnau?

Die Stadt beabsichtigt in naher Zukunft die ehemalige Kaserne Castelnau an die Entwicklungsgesellschaft Petrisberg zu verkaufen, damit diese das Gebiet zukunftsweisend entwickelt und veräußert. Die Ratsfraktion der Grünen hat in einer ihrer letzten Sitzungen ihre eigenen Vorstellungen für die Entwicklung dieses Gebietes festgelegt. Wir werden diese Vorstellungen in die Beratungen einbringen und versuchen, sie so weit wie möglich umzusetzen.

Die Grünen wollen:
  • den Altbestand so weit wie möglich erhalten und sanieren,
  • die Neubebauung über ein Gestaltungshandbuch für BauherrInnen regeln, damit Wildwuchs verhindert wird und ein städtebaulich ansprechendes Wohngebiet entsteht,
  •  dass die vorhandene Randbebauung be-rücksichtigt wird,
  • dass Spielräume für Kinder geplant und gestaltet werden,
  • dass in diesem Wohngebiet eine Nahversorgung mit Lebensmitteln und den Dingen des täglichen Bedarfs möglich gemacht wird, 
  • dass die Versorgung des Gebietes umweltfreundlich und zukunftsorientiert mit erneuerbaren Energien erfolgt,
  • dass eine Anreizstrategie für Bauwillige, die besonders energieeffizient bauen wollen, entwickelt wird,
  • ein Wohngebiet für alle Gesellschafts- und Einkommensschichten, 
  • Entwicklungsmöglichkeiten für innovative Wohnprojekte bieten,
  • und ein weitgehend autofreies Wohngebiet mit einer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr.
Die Fraktion der Grünen wird sich darüber hinaus dafür stark machen, dass durch städtebauliche Wettbewerbe und eine transparente Vergabe von Architekturleistungen an ein möglichst breites Feld von kreativen Architekten eine städtebauliche Qualität von hohem Niveau sichergestellt wird. Dazu muss man sich die nötige Zeit nehmen. Mit eintägigen „Workshops“ und städteplanerischen Hauruckverfahren wird man der anspruchsvollen Aufgabe nicht gerecht

Gerd Dahm




FWG
Unterstützung für Moselaufstieg

Ohne eine verbesserte Verkehrsanbindung geraten die Oberzentrumsstadt Trier und die Region verkehrspolitisch ins Hintertreffen. Auch wenn wir den Moselaufstieg als Westumfahrung Trier zwischen Igel und Zewen favorisieren, sind wir dennoch der Meinung, die zwei zur Diskussion stehenden Vorschläge, also „Igel-aufstieg“ und „Moselaufstieg Euren“ einander gegenüberzustellen und objektiv nach der sinnvollsten Lösung zu suchen. Eine sachbezogene und zeitnahe Neuanbindung ist mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region von zentraler Bedeutung.
 
Den Kritikern einer verbesserten Verkehrsanbindung muss immer wieder deutlich gemacht werden, dass von dem dringend erforderlichen Verkehrsgroßprojekt die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt abhängt. Ohne entsprechende Verkehrsinfrastruktur wird die Stadt von der wirtschaftlichen Dynamik Europas abgehängt. Wir Freien Wähler hoffen, dass der Stadtrat schnellstmöglich das Signal für einen Start in dieser Frage gibt. Man kann nur hoffen, dass das neue Bündnis im Trierer Stadtrat zur Kenntnis nimmt, das eine gute Infrastruktur die wichtigste Voraussetzung für Wirtschaftswachstum ist.

Wer jetzt in dieser Frage wackelt, wird es zu verantworten haben, wenn eine wichtige Verkehrsanbindung in diesem Jahrzehnt nicht mehr realisiert wird. Ziel der FWG ist, mit diesem Anschluss Trier weiter europatauglich zu machen. Der Nutzen dieser Maßnahme wird erst spät erkennbar werden.

Für die FWG stellt sich die Frage, wie viele  Jahre politischer Debatte sich unsere Gesellschaft leisten kann, um die immer wieder gleichen Fragen immer gleich zu beantworten – ohne zu einer endgültigen Entscheidung zu kommen. Nach unserem kommunalpolitischen Verständnis legt sich ein Scheitern der Maßnahme wie ein Rauhreif auf die Region und lähmt jegliche Aufbruchstimmung. Deshalb fordern wir Freien Wähler von allen politisch Verantwortlichen, schnellstmöglich tätig zu werden und den Moselaufstieg endlich voran zu treiben. Die Zeiten der echten ideologischen Auseinandersetzungen sind vorbei. Dem sollte dadurch Rechnung getragen werden, dass wir bei allen parteipolitischen Unterschieden gemeinsam eines im Auge haben: das Wohl unserer Stadt. 

FWG-Stadtratsfraktion








Wasserturm WasserwegFDP
Das Ende einer Legende?

Bei einem Brand wurde jüngst der am Wasserweg im Jahre 1901 errichtete Wasserturm der früheren Mosel(tal)bahn stark in Mitleidenschaft gezogen. Nun ist zu befürchten, dass das letzte, in Trier noch erhaltene Relikt, das an das legendäre „Saufbähnchen“ erinnert, endgültig der Spitzhacke zum Opfer fallen wird.

Leider wurde es in der Vergangenheit versäumt, das einst neben einem doppelständigen Lokschuppen erbaute Technikdenkmal zu schützen, zumal drei weitere, nahezu baugleiche Türme der Kleinbahn in Wolf, Andel und Leiwen ebenso wie ein vierter mit polygonalem Grundriss in Bullay schon in den 60er Jahren dem Erdboden gleichgemacht wurden.

Dr. Karl-Josef Gilles