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22.11.2011

Meilensteine gesetzt

Eine Radierung der Porta Nigra schmückt die Kulturaktie des Künstlers Rüdiger Kündgen, die Hiltrud Zock als Vorsitzende der Fördergesellschaft (l.) an Dr. Carl-Ludwig Wagner und dessen Ehefrau Lore überreicht. Foto: Agenturhaus
Eine Radierung der Porta Nigra schmückt die Kulturaktie des Künstlers Rüdiger Kündgen, die Hiltrud Zock als Vorsitzende der Fördergesellschaft (l.) an Dr. Carl-Ludwig Wagner und dessen Ehefrau Lore überreicht. Foto: Agenturhaus
Der frühere OB und rheinland-pfälzische Ministerpräsident Dr. Carl-Ludwig Wagner ist seit einem Jahr Ehrenvorsitzender der Gesellschaft der Freunde des Trierer Theaters. Während der Mitgliederversammlung würdigte die jetzige Vorsitzende Hiltrud Zock seine langjährigen Verdienste. Er habe zum Beispiel als Finanzminister in den 80er Jahren erreicht, dass die Landeszuschüsse für das Theater die gleiche Höhe wie die städtische Förderung hatten.

Auf großes Echo stießen zudem Wagners Spendenaufrufe – etwa 1998 zur Finanzierung neuer Theatersessel: 180.000 Mark brachte allein diese Aktion. Ein weiterer Meilenstein in seiner 16-jährigen Ära als Vereinsvorsitzender sei die Etablierung der Theatermaske gewesen. 2001 wurde sie erstmals als Würdigung einer besonderen künstlerischen Leistung an ein Ensemble-Mitglied vergeben. 2011 ging die Auszeichnung an Sopranistin Adréana Kraschewski, die vor allem für ihre Gestaltung der Titelrolle in der Oper „Lakmé“ geehrt wurde.

Hiltrud Zock, die im November 2010 zur Nachfolgerin Wagners an der Spitze der Fördergesellschaft gewählt wurde, lobte den Politiker als „idealen Vorsitzenden“: „Humorvoll, geistreich, eloquent, in Auftritt und Präsentation stets sachlich, überlegt und souverän“ habe Carl-Ludwig Wagner „umsichtig und diplomatisch die Ziele der Theaterförderung verfolgt.“

Der frühere Ministerpräsident habe „die Wichtigkeit des Theaters in der Kulturlandschaft der Region Trier zum Thema gemacht“. Das sei ihm immer wieder ein Herzensanliegen gewesen. Zock bedankte sich im Namen des Vorstands und Kuratoriums mit einer der beiden Kulturaktien 2011 der Trierer Kulturstiftung bei Wagner: einem Druck der Porta Nigra des Trierer Künstlers und Ramboux-Preisträgers Rüdiger Kündgen.

Fast 50 neue Mitglieder

Zuvor konnte Zock mitteilen, dass der Förderverein am Tag der Mitgliederversammlung das 201. Mitglied gewinnen konnte. Mit Hilfe eines neu aufgelegten Flyers, der sowohl im Theater als auch in verschiedenen Einzelhandelsgeschäften und Unternehmen ausliegt, und durch die persönliche Vorstellung des Vereins bei unterschiedlichen Veranstaltungen habe man die Zahl innerhalb eines Jahres von 153 auf 201 steigern können. Zusätzliche Aufmerksamkeit hätten die Theaterfreunde zudem durch das in diesem Jahr geänderte Vergabeprozedere der Theatermaske erzielt. Dabei konnten auch die Bürger ihre Stimme für einen der fünf Anwärter abgeben. Mehr als 800 Kulturfreunde aus der Region Trier nutzten diese Chance.

Im nächsten Jahr liegt der Gesellschaft nach Aussage von Zock ganz besonders die Förderung der Senioren- und der Jugendarbeit am Herzen, die das Theater  seit vielen Jahren mit großer Wirkung an vielen Orten anbiete. „Hier wird gesellschaftsrelevante Kulturarbeit geleistet, die weit über den Theaterbetrieb hinausgeht“, so Zock. Seit 2007 veranstaltet beispielsweise die Theaterpädagogik das Schülertheaterfestival, bei dem Gruppen ihre Produktionen im Großen Haus präsentieren können. Die För-dergesellschaft unterstützt ein begleitendes Workshop-Programm mit Theaterprofis.

Darüber hinaus bleibt die Förderung von Einzelproduktionen, darunter die beliebten Theatercafés und eine Vortragsreihe mit der Universität Trier, ein weiterer Schwerpunkt. Mitglieder der Gesellschaft können außerdem regelmäßig Proben mit interessanten Werkeinführungen besuchen.