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14.06.2011

Mehr Busse für Nachtschwärmer

Der Bussteig am Hauptbahnhof ist Umsteigeplatz für sämtliche Sternbuslinien, die künftig von Donnerstag bis Samstag bis 3 Uhr früh verkehren.
Der Bussteig am Hauptbahnhof ist Umsteigeplatz für sämtliche Sternbuslinien, die künftig von Donnerstag bis Samstag bis 3 Uhr früh verkehren.
Die Fahrgäste der Trierer Stadtbusse dürfen sich im nächsten Jahr auf eine Ausweitung des Nachtverkehrs sowie auf eine bessere Anbindung des Industriegebiets Euren/Zewen und des Hafens freuen. Der neue Fahrplan, den die SWT Verkehrs-GmbH beschlossen hat, tritt voraussichtlich am 9. Januar 2012 in Kraft.

Der Donnerstag ist bei vielen Studierenden die beliebteste Partynacht der Woche. Der AStA der Universität Trier finanziert deshalb seit einigen Jahren einen Nachtbus, der auf seinem Rundkurs die wichtigsten Clubs bedient, um 3 Uhr früh seine letzte Tour beginnt und auf große Resonanz stößt. „Wir wissen, dass gerade in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein großes Fahrgastpotenzial besteht“, sagt Heinz Pötters, der als stellvertretender Geschäftsführer des SWT-Verkehrsbetriebs für die Fahrplanerstellung zuständig ist.

Mit dem neuen Fahrplan wird deshalb das ÖPNV-Angebot für Nachtschwärmer innerhalb der Stadtgrenzen erheblich ausgeweitet. Bisher bietet SWT auf den sieben Sternbuslinien nur freitags, samstags und vor Feiertagen einen Nachtverkehr nach 24 Uhr an. Der letzte Bus startet jeweils um 2 Uhr am Hauptbahnhof. Jetzt ist geplant, das Angebot auf den Donnerstag auszuweiten, wobei die letzte Abfahrt jeweils um 3 Uhr erfolgt. Dabei werden die Sternbuslinien für den Nachtverkehr leicht abgeändert. Zum Beispiel  fährt die Linie 86 aus Richtung Ruwer einen Abstecher zum Exhaus und weiter zum Hauptbahnhof, wo Anschluss an alle anderen Linien besteht.

Zusätzlicher Vorteil: Da die neuen Nachtbusse im regulären Fahrplan der Stadtwerke verkehren, fällt der für den AStA-Nachtbus erhobene Fahrpreiszuschlag von einem Euro weg. Für Studierende bedeutet das: Sie können die Busse mit ihrem Semesterticket kostenlos benutzen. Das gleiche gilt natürlich für alle anderen Netzkarteninhaber. Der Nachtbusverkehr wird allerdings künftig nur noch innerhalb der Stadt Trier angeboten, der letzte Bus in die Nachbargemeinden fährt jeweils um 24 Uhr ab Hauptbahnhof.

Bei der Erstellung des neuen Fahrplans wurden die Ergebnisse einer Marktpotenzialanalyse des Darmstädter Planungsbüros R+T berücksichtigt. Neben der Erweiterung des Nachtbus-angebots erwartet der Verkehrsbetrieb auch durch einen weiteren Schwerpunkt zahlreiche neue Fahrgäste: „Mit der Verlängerung der Linie 2 nach Zewen und der Linie 7 über den Hafen nach Quint verbessern wir die Anbindung der Trierer Industriegebiete“, erläutert Betriebsleiter Frank Birkhäuer.

Aus Quint direkt zum Hafen

Konkret bedeuten diese Maßnahmen, dass zum Beispiel Fahrgäste aus Trier-West und Pallien nicht mehr umsteigen müssen um das Industriegebiet Euren oder den Stadtteil Zewen zu erreichen. Die Ehranger und Quinter haben künftig eine Direktverbindung zum Gewerbegebiet am Hafen.

Insgesamt geht der Trend dahin, die Verbindungen zwischen den Stadtteilen auszubauen und dabei die Innenstadt zu umgehen. So erhalten  Filsch, Irsch und Kernscheid durch die Zusammenlegung der Linien 4 und 14 eine halbstündliche Anbindung ans Einkaufszentrum in Tarforst.

Der neue Fahrplan ist für Oberbürgermeister Klaus Jensen ein „weiterer wichtiger Schritt in Richtung unseres politischen Ziels, den Anteil des ÖPNV am innerstädtischen Verkehrsaufkommen zu erhöhen“.