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14.09.2010

Mehr als Verbote

Dank der Kooperation mit freien Trägern gibt es in Trier eine vielfältige Jugendarbeit. Ein großer Anbieter ist der Mergener Hof. Dort können Jugendliche unter anderem ein Radioprogramm gestalten.
Dank der Kooperation mit freien Trägern gibt es in Trier eine vielfältige Jugendarbeit. Ein großer Anbieter ist der Mergener Hof. Dort können Jugendliche unter anderem ein Radioprogramm gestalten.
Die Bedürfnisse der Kinder, ihre Rechte und den Respekt für die kleinsten Mitmenschen rückt der Weltkindertag ins Bewusstsein. Am Sonntag, 26. September widmen ihnen viele Gruppen zwischen 12 und 17 Uhr vor der Porta Nigra eine Veranstaltung. Das Recht auf Chancengleichheit stellt unter anderem die Stadtjugendpflege vor.

Die Institution Familie hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Während früher mehrere geburtenstarke Generationen unter einem Dach lebten, gibt es heute immer häufiger Einzelkinder. Zudem arbeiten heute in vielen Familien beide Elternteile, fast jede dritte Ehe wird in Deutschland mittlerweile geschieden. Auf diese veränderte Situation haben auch die Jugendeinrichtungen reagiert, indem sie beispielsweise ganztägige Betreuungsangebote geschaffen haben. Aber auch offene Jugendarbeit und erzieherischer Kinder- und Jugendschutz sollen den nachfolgenden Generationen mehr Möglichkeiten bieten, dem Kinderrecht auf Chancengleichheit Rechnung tragen.

Zuständig ist die Kinder- und Jugendhilfe grundsätzlich für alle jungen Menschen, die in Deutschland leben. Die Nationalität spielt dabei keine Rolle. Entscheidend ist, dass der „gewöhnliche Aufenthalt“ in Deutschland ist, der Betreffende also seinen Lebensmittelpunkt in der Bundesrepublik hat. Für junge Menschen, die geistig oder körperlich behindert sind, kommen noch zusätzliche Eingliederungshilfen hinzu, um behinderungsbedingte Nachteile zu überwinden.

Nein sagen schützt

Ein wichtiges Instrument zur Vorbeugung, zur Gleichstellung und zum Schutz von Kindern und Jugendlichen ist das Kinder- und Jugendhilfegesetz. Viele assoziieren mit Jugendschutz Verbote, wie etwa kein Verkauf  von Alkohol an Minderjährige oder den Kampf gegen das Nichtraucherschutzgesetz oder die Verbreitung jugendgefährdender Schriften und Medieninhalte. Dabei geht Kinder- und Jugendschutz viel weiter. Er bietet vor allem vorbeugende Maßnahmen und Angebote für Kinder, Jugendliche, Fachkräfte und Eltern. Ziel dieser Angebote ist, junge Menschen und ihre Eltern zu befähigen, gefährliche Einflüsse kritisch zu hinterfragen. Kinder, die Nein sagen können, sind seltener Opfer von Missbrauch. Jugendliche und Eltern, die Medienkompetenz entwickeln, konsumieren bewusster und sind weniger negativen Auswirkungen durch neue Medien ausgesetzt.

Begegnungsstätten schaffen

Das Jugendamt arbeitet aber auch aktiv daran, dass Mädchen und Jungen sich nicht irgendwo in einem Park oder an einer Bushaltestelle treffen müssen, sondern eigene Räume dafür erhalten. Dort können sie sich austauschen, Musik hören und vielen anderen Interessen nachgehen.

Damit sichergestellt ist, dass der Jugendschutz auch eingehalten wird, kontrollieren die Jugendämter gemeinsam mit Polizei und Ordnungsamt in Kinos, Diskotheken, Internetcafés, Supermärkten und Tankstellen die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.  Denn Jugendschutz ist Aufklärung, Kontrolle und Beratung zum Wohle junger Menschen.

  • Stadtjugendpflegerin Susanne Schmitz, Telefon: 0651/718-1541, E- Mail: Susanne.Schmitz@trier.de