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06.10.2009

Manager und Seelsorger in Personalunion

Zwischen Loslassen und Neuanfang: Die scheidenden, neuen und im Amt bleibenden Ortsvorsteher mit Oberbürgermeister Klaus Jensen (r.) und Beigeordneter Simone Kaes-Torchiani (hinten 3. v. l.).
Zwischen Loslassen und Neuanfang: Die scheidenden, neuen und im Amt bleibenden Ortsvorsteher mit Oberbürgermeister Klaus Jensen (r.) und Beigeordneter Simone Kaes-Torchiani (hinten 3. v. l.).
Sie suchen den Kontakt zu den Menschen vor Ort, setzen sich für die Interessen und Belange ihrer Mitbürger ein, sind Ansprechpartner, ehrenamtliche Politiker und für viele eine wichtige Stütze: die Ortsvorsteher, die sich in den 19 Trierer Stadtteilen für den Ausbau von Jugendräumen, Schulen, Kindertagesstätten, den Erhalt sowie den Ausbau von Plätzen, Straßen und Freizeiteinrichtungen stark machen. „Sie selbst wissen am besten, was es heißt, täglich im Einsatz für die Bürger zu sein“, würdigte Oberbürgermeister Klaus Jensen die Arbeit der Ortsvorsteher. Bei einem Empfang in den Thermen am Viehmarkt verabschiedete er acht von ihnen aus ihrem Amt.
 
Wichtiger Ansprechpartner

„Sie befassen sich nicht nur mit der Bereitstellung des Ortsbeiratsbugdets, sondern sind zugleich Manager Ihres Stadtteils und Seelsorger. Als Ortsvorsteher waren Sie nicht nur kommunalpolitisch wichtig, sondern vor allem auch menschlich, indem Sie gerade für Alleinstehende ein wichtiger Ansprechpartner waren und weiterhin sind“, sagte Jensen. Er dankte den ehemaligen Ortsvorstehern für ihr Engagement und betonte die Wichtigkeit ihres Amtes für die Stadt. Die Ortsvorsteher stellten den unmittelbaren Kontakt zu den Wohnquartieren her. Das sei eine Aufgabe, die der Stadtrat nicht leis-ten könne.
 
„Für die einen heißt es jetzt loslassen, für die anderen ist es ein Neuanfang“, sagte Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani, die für die Ortsvorsteher zuständig ist. Sie sei sich sicher, dass die ehemaligen Amtsinhaber ihrem Stadtteil mit ihrem Wissen und ihrer Einsatzbereitschaft auch nach ihrer Amtszeit weiterhin erhalten blieben.
 
Wanderern den Weg gezeigt

Der Kontakt zu anderen Menschen, ein Ansprechpartner zu sein, der weiterhelfen kann, war Maria Elisabeth Grünhäuser während ihrer fünfjährigen Tätigkeit als Ortsvorsteherin in Zewen am wichtigsten. Insbesondere den Kontakt zu den älteren Mitbürgern schätzte sie sehr. Zudem setzte sich Grünhäuser für die Beschilderung der Wanderwege im Zewener Wald und die Umgestaltung des Platzes Fröbelstraße/Kantstraße zu einer Bürgerbegegnungsstätte ein.

Die Kinder und Jugendlichen ihres Stadtteils Olewig hatte Hannelore Komes, die 14 Jahre Ortsvorsteherin war,  stets im Blick. Sie setzte sich besonders für den neuen Jugendraum in der alten Grundschule ein, den die Jugendlichen jetzt eigenverantwortlich gestalten und unterhalten. Auch den Ausbau des Olewiger Bachs und der Olewiger Straße habe sie mitgesteuert. Durch ihre 14-jährige Tätigkeit als Ortsvorsteherin habe sie persönlich viel gelernt, die Arbeit sei immer wieder aufs Neue interessant gewesen.
 
Zu den vielen schönen Momenten in den letzten fünf Jahren als Ortsvorsteher von Kürenz zählte Karl Lübeck die zahlreichen Gratulationen zu Geburtstagen und Jubiläen. Auch die Landesgartenschau 2004, die bis in seine Amtszeit hineinreichte, behält er in besonders guter Erinnerung. Er habe festgestellt, dass das Amt eines Ortsvorstehers sehr viel Zeit in Anspruch nehme und er aufgrund seiner selbstständigen Tätigkeit seinen Ansprüchen an dieses Amt nur bedingt gerecht werden konnte.

Brunnen hergerichtet

Marcellus Gehlen, insgesamt 15 Jahre Ortsvorsteher von Tarforst, bezeichnet als den Höhepunkt seiner Amtszeit den Neubau von Grundschule, Turnhalle und Sportplatz sowie die Sanierung der drei Brunnen in seinem Stadtteil. Es sei ihm eine besondere Freude gewesen, dass die Bürger mit Problemen zu ihm gekommen seien und er in den meisten Fällen helfen konnte.
 
Eine Herzensangelegenheit war Michael Jacoby während der letzten zehn Jahre als Ortsvorsteher von Feyen/Weismark die Jugendarbeit. Zudem setzte sich Jacoby, der am Tag des Empfangs seinen 61. Geburtstag feierte, für die Einrichtung der Kindertagesstätte in der Gratianstraße und den Erhalt des Südbads ein. Der Kontakt zu den Bürgern, insbesondere bei den Gratulationen, habe ihm persönlich viel gebracht.
 
Ricarda Kuhner (elf Jahre in Mitte/Gartenfeld), Gabriele Luz-y-Perez (16 Jahre in Trier-Nord) und Sabine Berg (fünf Jahre in Biewer), die ebenfalls aus ihrem Amt als Ortsvorsteherinnen ausscheiden, konnten dem Empfang nicht beiwohnen.