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25.01.2011

Liebe zur Literatur bis ins hohe Alter

Ortsvorsteherin Dr. Maria Duran-Kremer überreicht Katharina Willems einen Blumenstrauß zum 100., nachdem deren Sohn Dieter sie im Namen der Familie begrüßt hatte.
Ortsvorsteherin Dr. Maria Duran-Kremer überreicht Katharina Willems einen Blumenstrauß zum 100., nachdem deren Sohn Dieter sie im Namen der Familie begrüßt hatte.
Mit einem großen fröhlichen Familienfest im Mutter-Rosa-Altenzentrum feierte Katharina Willems ihren 100. Geburtstag. Ihr Sohn Dieter, vier Enkel, drei Urenkel und weitere Verwandte reisten unter anderen aus Wartberg bei Bonn, Essen, Idar Oberstein, Luxemburg und Gran Canaria an. Zwar haben in den letzten Jahren die Sehkraft und das Hörvermögen etwas nachgelassen, aber geistig bewegt sich die Jubilarin noch voll auf der Höhe der Zeit. Ihren Festgästen trug sie eine lange Ballade von Ludwig Uhland, die sie vor 90 Jahren in der Schule gelernt hatte, mit eindrucksvoller Intonation vor. Ortsvorsteherin Dr. Maria Duran-Kremer, die die Glückwünsche der Stadt Trier sowie von Ministerpräsident Kurt Beck übermittelte, zeigte sich sehr beeindruckt von so viel Vitalität und Freunde an Kultur und Sprache. Neben den Gedichten pflegt Katharina Willems eine besondere Liebe zum Theater und zum Karneval: Mehrere Fotos im Festzimmer zeigten ihre Auftritte im Altenheim und im Pfarrsaal von St. Paulin. Noch bis vor wenigen Jahren zog es die Jubilarin immer wieder auf die Bühne. Weitere Hobbys der Hundertjährigen waren früher Tanzen und Wandern.

Katharina Willems, die von der Familie und ihren Freunden Käthe genannt wird, stammt aus dem Eifelort Brandscheid in der Nähe von Prüm. Nach der Eheschließung 1931 zog Willems' Familie bedingt durch die Lehrertätigkeit ihres Mannes mehrfach um. Stationen waren unter anderem Fellerich, Saarbrücken und der Trierer Stadtteil Zewen.

Zuletzt unterrichtete der Ehemann von Katharina Willems an der Ambrosius-Grundschule in Trier-Nord. Mit diesem Stadtteil ist die Jubilarin besonders eng verbunden. Sie wohnte lange Jahre in der Thebäer- und der Moltkestraße und engagierte sich in der Gemeinde St. Paulin. So war es fast schon selbstverständlich, dass sie sich für das Mutter-Rosa-Altenzentrum als Alterswohnsitz entschied. Dank ihres ausgezeichneten Gesundheitszustands nahm sie den vorreservierten Platz aber erst nach 18 Jahren in Anspruch und fühlt sich dort seit  2005 sehr wohl. Die Jubilarin ist schon seit über 30 Jahren Witwe und musste einen weiteren Schicksalsschlag verkraften, als vor mehr als 20 Jahre ihre einzige Tochter starb.