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07.04.2009

"Leuchttürme" im Westen

Für das künftige „Haus des Jugendrechts“ wird in das ehemalige Kasernengebäude in der Gneisenaustraße ein modern gestalteter Mitteltrakt eingefügt. Abbildung: Amt für Gebäudewirtschaft
Für das künftige „Haus des Jugendrechts“ wird in das ehemalige Kasernengebäude in der Gneisenaustraße ein modern gestalteter Mitteltrakt eingefügt. Abbildung: Amt für Gebäudewirtschaft
Der Stadtrat gab grünes Licht für den aufwändigen Umbau der früheren Kasernengebäude Gneisenaustraße 41-43 sowie 38-40 in Trier-West, in denen Büros für die Arge der Agentur für Arbeit und des Rathauses sowie ein  „Haus des Jugendrechts“ entstehen. Das erste Projekt kostet rund 4,6, das zweite etwa fünf Millionen Euro. In beiden Fällen erhält die Stadt Gelder aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“: Beim künftigen Gebäude der Arge sind es knapp 1,4 Millionen Euro, beim „Haus des Jugendrechts“ 80 Prozent der Baukosten. Die Verwaltung beider Immobilien übernimmt die städtische Gebäudewirtschaft. Das dritte der großen Kasernengebäude (Gneisenaustraße 33-37) soll ein Studierendenwohnheim beherbergen. Um diese Planungen voranzutreiben, bewilligte der Stadtrat rund 144.300 Euro. OB Klaus Jensen sprach bei der Vorstellung des Vorhabens von „Leuchtturmprojekten“, durch die der gesamte Stadtteil aufgewertet werde.

„Haus des Jugendrechts“

Partner beim künftigen „Haus des Jugendrechts“ sind unter anderem die Polizei, die die größte Zahl an Büros anmieten wird, der Trierer Verein „Starthilfe“, der sich um straffällig gewordene Jugendliche kümmert, die Staatsanwaltschaft sowie die Jugendgerichtshilfe der Stadt und des Landkreises. Bei der Planung wurden Anregungen des Denkmalpflegebeirats berücksichtigt, der Bedenken wegen der Gestaltung des Mittelteils ge-äußert hatte. Er wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. In der linken Hälfte sind auf mehreren Geschossen Räume der Polizei vorgesehen, die aus Sicherheitsgründen nicht direkt zugänglich sind. Das Gebäude wird durch einen Eingang in der Mitte und ein zentrales Treppenhaus erschlossen.

Arge zieht komplett um

Die Arge will komplett nach Trier-West umziehen, weil die jetzigen Räume bei der Agentur für Arbeit in der Dasbachstraße in Trier-Nord zu klein sind. Der Entwurf für den Umbau der früheren Kaserne sieht ein Nebengebäude sowie einen Erschließungstrakt vor. Dort steht ein multifunktionaler Raum zur Verfügung, der auch für Stadtteil-Veranstaltungen genutzt werden kann.

Studierendenwohnheim

Das Rathaus will das Gebäude Gneisenaustraße 33-37 an das Studierendenwerk vermieten, das dort nach einem rund vier Millionen Euro teuren Umbau 68 Personen unterbringen will. Geplant sind unter anderem zwei barrierefreie Appartements im Erdgeschoss. Das Projekt kann aber erst realisiert werden, wenn eine Förderzusage des Landes vorliegt und das Rathaus die Sondergenehmigung der Kommunalaufsicht für den erforderlichen Kredit erhält.

Als Sprecher der Ratsfraktionen lobten Bernd Michels (CDU), Rainer Lehnart (SPD), Manfred Becker (Bündnis 90/ Grüne), Richard Ernser und Thomas Egger (FDP) die drei Projekte. Sie waren sich einig, dass die insgesamt fast 15 Millionen Euro teure Sanierung große Bedeutung für den Stadtteil hat und mahnten eine schnelle Umsetzung  an.

Diskussion im ASB am 24. April

Für ein geteiltes Echo sorgte dagegen der Umstand, dass sich am 24. April der Architektur- und Städtebaubeirat mit dem Projekt befasst: Während Lehnart und Becker diesen Schritt begrüßten, warnten Ernser und Egger in der Stadtratsdiskussion vor möglichen längeren Verzögerungen durch Einsprüche des Expertengremiums.