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18.09.2007

Letzebuergesch am Bildschirm büffeln

Mojen, äddi, alles an der Rei – so viel Letzebuergesch versteht und spricht wohl fast jeder Trierer. Doch die Sprache des kleinen Nachbarlandes von Grund auf zu lernen, mutete bislang eher exotisch an. „Die Luxemburger sprechen doch sowieso alle Deutsch“, mag man sich denken. Dabei ist die „Sprache ein grundlegendes Element der Zusammenarbeit in der Großregion und im Städtenetz¿QuattroPole“, wie Oberbürgermeister Klaus Jensen feststellt. Die Sprache des Gegenübers zu beherrschen sei eine Voraussetzung dafür, dass „die Grenze auch in den Köpfen abgebaut wird“, ergänzt Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink. Mehr noch:¿Der luxemburgische Arbeitsmarkt hat für die Region Trier große Bedeutung und gerade bei Sozialberufen zählt die Beherrschung der Landessprache oft zu den Einstellungsvoraussetzungen.

Hörbeispiele und Forum

Grund genug also für die Volkshochschule Trier, neben den normalen Abendkursen auch einen E-Learning-Kurs Luxemburgisch anzubieten. E-Learning heißt:¿Neben Präsenztagen, an denen sich der Kurs an der VHS trifft, erarbeiten sich die Teilnehmer mit Hilfe einer Lernplattform im Internet viele Vokabeln und Grammatikregeln selbständig. Die didaktischen Möglichkeiten des E-Learnings sind fast unbegrenzt: Hörbeispiele zur richtigen Aussprache, Online-Übungen mit sofortiger Korrektur und ein Wörterbuch mit zur Zeit rund 6000 Stichwörtern stehen bereit. Für alle Teilnehmer werden Benutzerprofile angelegt, sie können Bilder und Dokumente hochladen, sich im Forum untereinander austauschen oder Fragen an Dozentin Fabienne Kohl richten. Geplant ist außerdem der schrittweise Aufbau eines Vokabel-Glossars.

Als Zielgruppen des Projekts nennt VHS-Leiter Rudolf Hahn Arbeitnehmer, die nach Luxemburg pendeln, und Deutsche mit luxemburgischen Ehepartnern und Verwandten. „Viele Pendler haben unregelmäßige Arbeitszeiten und können deshalb einen normalen Abendkurs nicht besuchen“, so Hahn.

Anstoß von QuattroPole

Hinter der E-Learning-Plattform steckt viel pädagogischer und sprachwissenschaftlicher Sachverstand. So ist es Hahn gelungen, die beiden einzigen derzeit existierenden Luxemburgistik-Lehrstühle, die an den Universitäten Luxemburg und Trier angesiedelt sind, in das Konzept einzubinden.

Der Anstoß zu dem Projekt kam vom Städtenetz QuattroPole, zu dem sich Trier, Luxemburg, Metz und Saarbrücken zusamengeschlossen haben. „Das ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass bei QuattroPole die grenz-überschreitende Zusammenarbeit nicht nur beschworen, sondern mit greifbaren Ergebnissen umgesetzt wird“, betonte OB¿Klaus Jensen bei der Präsentation des Projekts, dem er viel Erfolg wünschte.

Am Samstag fiel der Startschuss mit dem ersten Präsenzunterricht an der VHS, bei dem sich die Teilnehmer kennenlernten. Es sind aber noch Plätze frei..

 
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