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26.02.2008

Lernen mit Harke und Rechen

Marcel, Isabelle, Nadja und Natascha arbeiten auf dem Hauptfriedhof. Gemeinsam mit Mitarbeitern des Grünflächenamts und einem pädagogischen Betreuer kümmern sie sich um die Grünpflege.
Marcel, Isabelle, Nadja und Natascha arbeiten auf dem Hauptfriedhof. Gemeinsam mit Mitarbeitern des Grünflächenamts und einem pädagogischen Betreuer kümmern sie sich um die Grünpflege.
Laub zusammen rechen, die Schubkarre beladen oder Efeu entfernen – für fünf Jugendliche der Meulenwaldschule in Schweich, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen, steht jeden Dienstagnachmittag Grünpflege und Friedhofsgartenarbeit auf dem Stundenplan.
 
Seit sechs Wochen arbeiten die Jugendlichen einen Nachmittag pro Woche auf dem Trierer Hauptfriedhof – nicht unbedingt die angenehmste Jahreszeit, um draußen zu arbeiten. „Man muss sich nur richtig anziehen, dann ist das alles kein Problem“, sagt die 14jährige Isabelle. Bei schlechtem Wetter haben die Jugendlichen auch die Möglichkeit, in den Gewächshäusern des städtischen Grünflächenamts auszuhelfen.

Erfolgreiche Kooperation

Bereits seit mehreren Jahren gibt es die Kooperation zwischen dem Grünflächenamt und der Meulenwaldschule in Schweich. Kleine Schülergruppen helfen einen Nachmittag pro Woche dabei, den Hauptfriedhof in Ordnung zu halten und lernen so den Berufsalltag des Gärtners kennen. Für beide Seiten ist dies ein großer Gewinn. „Unsere Schüler haben sehr viel davon, hier mitzuarbeiten“, sagt Achim Neu, pädagogische Fachkraft für Arbeitslehre an der Meulenwaldschule. Es sei wichtig, die Jugendlichen Praxisluft schnuppern zu lassen. So falle ihnen später der Einstieg ins Berufsleben etwas leichter. „Außerdem wird durch die Arbeit das Selbstbewusstsein der Schüler gestärkt, denn sie sehen, dass sie etwas geleis-tet haben“, ergänzt Neu.

Auch für das städtische Grünflächenamt ist die Kooperation mit der Meulenwaldschule eine Bereicherung, berichtet Heinz Tholl. „Die Jugendlichen packen wirklich mit an und helfen unseren Gärtnern dabei, den Friedhof in Ordnung zu halten.“ Vorarbeiter Georg Kurt sorgt dafür, dass es immer etwas zu tun gibt. „Wir wissen ja, wann die Jugendlichen kommen und bereiten etwas für sie vor.“ Gut zweieinhalb Stunden sind die Schüler dann beschäftigt. Auch wenn ihnen das Lernen schwerer fällt als anderen Schülern, die Motivation, etwas leisten zu wollen, ist spürbar. „Die Zusammenarbeit klappt sehr gut, denn es sind immer Aufgaben vorbereitet, die auch zu schaffen sind. Das ist wichtig, damit die Jugendlichen ein Erfolgserlebnis verbuchen können“, so Lehrer Neu.

„Ich weiß jetzt, dass ich gern Gärtnerin oder Floristin werden möchte“, sagt die 15jährige Nadja, die durch den Praxistag gemerkt hat, wie viel Spaß ihr die Arbeit macht. Durch ein Praktikum in einer Gärtnerei wird sie  weiter daran arbeiten, ihrem Berufsziel näher zu kommen.