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31.07.2018

Lernbedingungen weiter verbessern

Bürgermeisterin Elvira Garbe beim Spatenstich für die neue Kita in Feyen/Weismark.
Bürgermeisterin Elvira Garbes (vorn, 3.v.l.) freute sich im Juni beim Spatenstich, dass die Bauarbeiten für die neue Kita in Feyen/Weismark beginnen.

„Ich bin an diese Position mit großem Respekt herangegangen und habe mich mittlerweile gut eingearbeitet. Es stehen viele anspruchsvolle Aufgaben an." Mit diesen Worten umschreibt Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Elvira Garbes ihre Gefühlslage ein knappes halbes Jahr nach dem Start im Trierer Rathaus. Bei einer Pressekonferenz nannte sie eine Reihe von Herausforderungen, vermeldete aber auch Erfolge bei der Integration von Flüchtlingen und kündigte ein innovatives Projekt für die Schulen an.

Dort gibt es immer wieder Probleme durch die teilweise sehr unterschiedliche EDV-Ausstattung: Die Vernetzung ist schwierig und unübersichtliche Strukturen erleichtern das Eindringen von Viren, die zum Beispiel durch Daten von mitgebrachten USB-Sticks übertragen werden. Abhilfe schaffen soll ein Medienkonzept für die städtischen Schulen, das mit Hilfe des Landes umgesetzt wird und für eine Vereinheitlichung der Strukturen sorgen soll. Erster Schritt ist ein Gutachten, das jetzt den genauen Handlungsbedarf ermittelt.

Zu viele Schulabbrecher

Nicht nur in Schulen, sondern auch in den Kitas sind gute Betreuungs- und Lernbedingungen für alle Kinder der Dezernentin ein besonderes Anliegen. Dabei geht es ihr nicht nur um die Kapazitäten, die derzeit unter anderem durch die Neubauten in Filsch und Feyen ausgebaut werden, sondern auch um die Inhalte. „Derzeit verlassen rund acht Prozent der Jugendlichen die Schule ohne einen Abschluss. Das ist zu viel. Wir können uns das gesellschaftlich auf Dauer nicht leisten", betonte Garbes. Chancengleichheit und damit verbundene Anregungen für umfassende Bildungsprozesse seien nur möglich, wenn es gerade in den Grundschulen eine ausgewogene soziale Mischung bei der Zusammensetzung der Klassen gebe.

Erfolge bei Flüchtlingsintegration

Die Flüchtlingspolitik hatte die letzten drei Jahre der Amtszeit von Garbes Vorgängerin Angelika Birk stark geprägt und spielt auch jetzt eine wichtige Rolle. Die neue Bürgermeisterin hat schon mehrere Abschlussveranstaltungen von Deutschkursen besucht und zeigte sich beeindruckt von der Motivation der Teilnehmer. „Wenn ich mir vorstelle, ich hätte zum Beispiel Arabisch komplett neu lernen müssen, wird mir erst so richtig klar, was viele von ihnen geleistet haben", sagte Garbes. Sie lobte in der Pressekonferenz außerdem ausdrücklich die Integrationserfolge des Jobcenters. Bis Mitte Juli habe man in diesem Jahr schon 142 Personen in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit vermitteln können. Im gesamten Jahr 2018 lag diese Zahl bei 76 und damit deutlich niedriger. Derzeit leben nach Angaben von Garbes 2322 Menschen mit Fluchthintergrund in Trier, davon haben 1811 einen Aufenthaltstitel – als Asylberechtigte oder weil in ihrem Fall ein Abschiebeverbot besteht. Unter den in Trier lebenden Flüchtlingen sind die Syrer mit einem Anteil von 58 Prozent die mit Abstand größte Nationalität, gefolgt von den Afghanen mit 23 Prozent. Die größte Altersgruppe mit einem Anteil von 34 Prozent sind die 18- bis 26-jährigen Flüchtlinge.