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30.10.2018

Langfinger an der Tastatur

Von Virus infizierter Computer-Bildschirm
Cyber-Kriminalität verursacht in Deutschland jährlich einen Schaden von 72 Millionen Euro. Bei einer Live-Hacking-Vorführung erleben die Besucher, wie schnell sich Kriminelle persönliche Daten abgreifen können. Foto: Pixabay

Wie sicher sind meine Daten im Internet? Um diese und weitere Fragen drehte sich eine Info-Veranstaltung des Polizeipräsidiums und des Kriminalpräventiven Rates in der VHS. Neben einfachen Tipps wie man sich sicherer im Internet bewegt, wurde auch eine Live-Hacking-Vorführung geboten, um zu zeigen, wie einfach Verbrecher an Daten herankommen können.

72 Millionen Euro Schaden verursacht Cyber-Kriminalität jährlich alleine in Deutschland. Mit dieser erschreckenden Bilanz leitete der rheinland-pfälzische Staatssekretär Randolf Stich die Veranstaltung ein und fügte hinzu, dass über 70 Prozent aller Unternehmen kein Bewusstsein für die Verwundbarkeit durch Cyberkriminalität hätten. Um der breiten Bevölkerung die Gefahren dieser vergleichsweise jungen Verbrechen deutlich zu machen, möchte die Polizei mehr Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit machen. Dazu wurde die neue Website cybersicherheit-rlp.de entwickelt und vorgestellt.

Über das große Interesse der über 150 Gäste freute sich Polizeipräsident Rudolf Berg, der dazu aufrief, sich mehr mit der Thematik auseinanderzusetzen: „Cyber-Kriminalität ist der Einbruch des 21. Jahrhunderts", so Berg über die Häufigkeit der virtuellen Straftaten.

Um die Gefahren auch praktisch aufzuzeigen war die Firma Consectra vor Ort. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Informationssicherung von Behörden und zeigte auf, wie leicht Hacker an persönliche Daten gelangen können. Stefan Logwinski, Berater für Informationssicherheit, zeigte mit einer Live-Hacking-Vorführung, wie Cyber-Kriminalität in der Praxis aussieht. Zu Vorführungszwecken schickte ihm ein Kollege eine gefälschte Mail mit vermeintlich sicherem Absender. Durch diese konnte man jedoch auf die Dateien des Empfängers zugreifen und sich private Bilder und vertrauliche Dokumente ansehen. Logwinski unterstrich, wie wichtig es sei, unbekannte Mails stets auf mögliche Fälschungen zu untersuchen. Zudem wurden unterschiedliche Virentypen vorgestellt und erklärt, auf welchen Seiten das Risiko am höchsten ist, sich diese einzufangen. Entgegen den Erwartungen des Publikums ist die Gefahr insbesondere auf Blogs und persönlichen Websites am größten. Des Weiteren konnten sich die Besucher am Informationsstand der Verbraucherzentrale Trier näher mit der Cyber-Sicherheit beschäftigen.