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22.09.2015

Ländchen wird ins richtige Licht gerückt

Veranstaltungsorte im Park Nells Ländchen bei der Illuminale.
In direkter Nähe zur Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Dasbachstraße will die diesjährige Illuminale im Nells Park ein leuchtendes Beispiel trierischer Willkommenskultur sein. Karte: ttm
Brücken bauen, Vielfältigkeit zeigen und die Dunkelheit zum Leuchten bringen: Viele Aktionen der diesjährigen Illuminale kann man auch symbolisch verstehen. Tatsächlich will das beliebte Lichtergartenfest Zeichen setzen und ein leuchtendes Beispiel trierischer Willkommenskultur für die Bewohner der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) sein.

Doch darüber hinaus sind zahlreiche Programmpunkte geplant, die die reiche Geschichte Triers und des Gartenareals in Szene setzen. Rund 95.000 Quadratmeter ist der Park Nells Ländchen groß – eine gewaltige Fläche also, die die Illuminale am Samstag, 26. September, bespielen will. „Der Nells Park atmet Geschichte an allen Ecken und Enden“, freut sich Kulturdezernent Thomas Egger auf die Illuminale. „Dem mussten wir bei unseren Planungen natürlich Rechnung tragen.“

Tänzer aus Syrien und Palästina

Getreu dem Kultursommer-Motto „Helden und Legenden“ werden unter anderem Trierer Originale durch den Garten flanieren und Geschichte zum Anfassen bieten. Auf die Besucher warten neben Kaiser Nero auch die Helden der Trierer Kostümführungen: Kaiserin Helena und Adelheid von Besselich, ein preußischer Offizier, ein gesangsfreudiger Nachtwächter sowie Jenny Marx und ihr Mann Karl.

Über das Historische hinaus will die Illuminale auch die Jetztzeit des Parks beleuchten: So hat Theaterpädagogin Elke Reiter mit den Kindern der AfA einen „Walking Act“ mit selbst gebastelten, illuminierten Stabpuppen vorbereitet, das Fotografen-Duo von „TriLuminArt“ wird Fotokunstwerke in die Natur projizieren, und selbst eine Brücke über den Teich wird durch Licht wieder aufgebaut. Auch die beiden Lichtkünstler von „Notagolem“ werden wieder zu Gast sein. In diesem Jahr präsentieren sie ihr an Hermann Hesses „Steppenwolf“ angelehntes Projekt „(_wölfe_)“, bei dem Besucher über eine Computerkonsole Buchstaben auf die umliegenden Bäume projizieren und so Nachrichten übermitteln können. Der Fotograf Marco Piecuch rückt hingegen seine Porträts ins richtige Licht.

Auch tänzerisch wird einiges geboten: Tänzer aus Syrien, Palästina und Trier werden als Ensemble für orientalische Folklore auftreten. Mit Lichtschläuchen behangen, schaffen die Tänzerinnen und Tänzer der  „Noblet Dance Company“ tanzende Lichtillusionen. Bei der Aktion „Herz-licht willkommen“ können die Besucher leuchtende Seerosen auf dem See aussetzen und so ein Symbol der Toleranz und Offenheit für Flüchtlinge setzen.  „Die Illuminale wollte schon immer ein Fest von Trierern für Trierer sein“, so Thomas Egger, „und Trierer sind für uns all die Menschen, die hier leben – egal wie lange. Deshalb freue ich mich über das Zeichen des Willkommens, das wir am Abend des 26. September setzen werden.“