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11.01.2011

Kunststudium auf Anhieb ein Erfolg

In einem Kurs der Kunstakademie zur Gipsbildhauerei setzten die Teilnehmer ihre Kreativität in großen Figuren um.
In einem Kurs der Kunstakademie zur Gipsbildhauerei setzten die Teilnehmer ihre Kreativität in großen Figuren um.
Mit dem Frühjahrskurs für Studienbewerber beginnt am 28. Februar das Programm 2011 der Europäischen Kunstakademie. Die 1977 von dem Trierer Künstler Erich Kraemer gegründete Einrichtung hat ihr Angebot kontinuierlich erweitert, unter anderem durch ein Kunststudium und die Jugendkunstschule. Leiterin Dr. Gabriele Lohberg stellt im Gespräch mit der Rathaus Zeitung (RaZ) das neue Programm vor und zieht eine Bilanz 2010.

RaZ: Bei welchen Angeboten war 2010 das Interesse besonders groß?

Lohberg: Traditionell ist es vor allem der Bereich der Malerei, der gut frequentiert wird. Aber die Fotografie mit der Medienwerkstatt und einem neuen, erweiterten Studio wird immer mehr nachgefragt.  

Wie wird das neue Kunststudium angenommen, das seit 2010 als Blockveranstaltung oder berufsbegleitend angeboten wird?
 
Die große Anzahl der Bewerbungen hat uns sehr überrascht. Und besonders gefreut hat uns, dass wir letztlich 50 Studierende zulassen konnten. Es sind etliche dabei, die noch nie die Europäische Kunstakademie besucht haben und nach den ersten Veranstaltungen schon ganz begeistert sind.

Wie entwickelt sich die 2008 gegründete Jugendkunstschule Pink Painter?

Seit der Gründung wurde das Angebot an frei zu buchenden Kursen ausgeweitet, die SWT-Jugendkunstschule jährlich mit über 80 Absolventen sehr erfolgreich durchgeführt und Kooperationen mit Schulen nachhaltig intensiviert. Die Kinder und Jugendlichen nutzen alle Ateliers, Werkstätten und Werkzeuge wie die Erwachsenen. Sie fühlen sich offensichtlich sehr wohl, so richtig loslegen zu können und nicht immer Rücksicht auf Möbel und den Boden nehmen zu müssen. Die Nachfrage von über 300 Schülerinnen und Schülern, die jährlich bei uns sind, geht über die aktuellen Kapazitäten hinaus. Jedoch fehlt für den weiteren Ausbau eine Stelle für die Jugendkunstschule. Bisher organisieren wir alles mit den bewährten Kräften.

Wie entstand die Idee, 2011 erstmals eines der beliebten Kunst-Fußballevents der Akademie im Zusammenhangmit einer Frauen-WM anzubieten?

Das lag auf der Hand. Beim Public Viewing zu den fußballerischen Großereignissen 2006, 2008 und 2010 ist die Zahl der begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauer ständig gewachsen. Und warum sollen wir nicht auch zur WM der Frauen im eigenen Land wieder Kultur und Fußball zusammenführen? Das bietet sich doch geradezu an. Zumal unser Kursprogramm vor allem Frauen anspricht. In diesem Jahr heißt das Projekt „ballkuenstlerINNEN 2011 – unbeschreiblich weiblich“. Im Zentrum der künstlerischen Gestaltung eines Fußball-Fetischs steht diesmal das Trikot.

Wie haben sich die Kooperationen mit der Universität Trier und dem Institut für schulische Fortbildung des Landes Rheinland-Pfalz entwickelt?

Dank eines Kooperationsvertrags und einer lang angelegten Förderung, konnten wir eine nachhaltige Zusammenarbeit mit dem Fach Kunstgeschichte installieren. Davon ausgehend ergeben sich auch immer wieder Kooperationen mit anderen Fachbereichen, was unser Kulturprogramm bereichert. Dieses Jahr schließen wir das vierjährige Projekt „Praxis der Theorie – Theorie der Praxis“ mit zwei Schulprojekten und Ausstellungen vorläufig ab. Das Kooperationsabkommen mit dem Institut für Lehrerfort- und Weiterbildung in Speyer hat bereits etliches bewirkt. Die Europäische Kunstakademie wurde außerdem als sogenannter „rosa Träger“ als Fortbildungsinstitut anerkannt und für den QualiScheck offiziell akkreditiert. Sie bietet sowohl Fort- wie auch Weiterbildungen an und ist in überregionale Fortbildungen einbezogen.

Welche interessanten Neuerungen bietet das Programm 2011?

Einige neue Dozentinnen und Dozenten bereichern das Jahresprogramm. Besonders hervorzuheben sind vielleicht die Angebote, nun auch in Porzellan in der freien Kunst zu arbeiten und einen Holzschnittkurs bei einem afrikanischen Künstler, Abou Diatta aus dem Senegal, zu belegen.

Welchen Beitrag steuert die Akademie zum großen Trierer Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Armut – Perspektiven in Kunst und Gesellschaft“ in diesem Jahr bei?

Wir können in Kooperation mit der FH eine Ausstellung mit Film, Video und Installationen realisieren. Ein weiteres, ebenfalls sehr interessantes sozio-kulturelles Fotoprojekt, das sich speziell auf Trier-West bezieht, ist geplant. Doch die Finanzierung ist noch nicht gesichert.
   
Das Gespräch führte Petra Lohse