Sprungmarken
04.05.2010

Kulturschätze gesichert

Ein Kodex aus den Beständen der Abtei St. Matthias, der jetzt digital erfasst wird, enthält die Fabeln des Äsop. Bild: Anja Runkel Stadtbibliothek/Hs 1108-55  4° folio 36v
Ein Kodex aus den Beständen der Abtei St. Matthias, der jetzt digital erfasst wird, enthält die Fabeln des Äsop. Bild: Anja Runkel Stadtbibliothek/Hs 1108-55 4° folio 36v
Zur Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften aus der Abtei St. Matthias erhalten Stadtbibliothek und Uni Trier 300.000 Euro von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zudem unterstützt die DFG die digitale Erfassung von Druckwerken des 16. bis 18. Jahrhunderts. Diese Sicherungen geschehen nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs. 2009 gingen dort viele Dokumente unwiederbringlich verloren.

Die historischen Handschriften der Abtei St. Matthias befinden sich in den Beständen der Stadtbibliothek. Partner bei der aufwändigen digitalen Erfassung ist das Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften. Für das Projekt können für zunächst 18 Monaten drei studentische Hilfskräfte und zwei Wissenschaftler mit einer halben Stelle gezahlt werden. Ein Wissenschaftler ist in der Bibliothek angesiedelt, die anderen Mitarbeiter an der Uni. Zusätzlich stellte die DFG 80.000 Euro für zwei Hochleistungsscanner zur Verfügung. Wie Bibliotheksdirektor Professor Michael Embach im Dezernatsausschuss berichtete, besteht eine begründete Hoffnung auf Verlängerung.

Außerdem hat die DFG einen weiteren Trierer Zuschussantrag bewilligt. Unter Federführung der Universitätsbibliothek und in enger Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek entstand ein Projekt zur Digitalisierung von Druckwerken des 16. bis 18. Jahrhunderts, die im Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz hergestellt wurden. Für 13 Monate kann in der Weberbach ein neuer Mitarbeiter eingestellt werden. Beide Projekte sind nach Einschätzung Em-bachs wichtige Schritte für eine verstärkte Nutzung der Bestände durch die Besucher der Bibliothek. Nicht zuletzt mit Blick auf den Einsturz des Kölner Archivs sei zudem eine digitale Sicherung der kostbaren historischen Dokumente wichtiger denn je. Sprecher mehrerer Fraktionen lobten im Ausschuss das neue Projekt. Hans-Willi Triesch (SPD) regte an, in beiden Programmen möglichst viele Menschen mit Behinderung zu beschäftigen.