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30.09.2014

Künstlerisches und Kulinarisches aus Fernost

Löwentanz auf der Hauptmarktbühne
Zur Eröffnung des Partnerstädtefestivals „Konstantin lädt ein“ führte das Kung Fu-Zentrum Karlsruhe den Löwentanz vor. Mit dieser Tradition sollen schlechte Einflüsse vertrieben und Glück, Frieden und Wohlstand gebracht werden.
Ein wenig vom Reich der Mitte mitten in Trier: Im Rahmen des von der City-Initiative organisierten Partnerstädtefestivals „Konstantin lädt ein“ erlebten die Besucher am vergangenen Samstag in der Innenstadt künstlerische und kulinarische Eindrücke der Trierer Partnerstadt Xiamen.

„Jiao Zi“ oder „Bao Zi“? Wer am vergangenen Samstagvormittag auf dem Hauptmarkt war, hatte die Wahl zwischen echten chinesischen Spezialitäten. Die Teigtaschen waren verschieden gefüllt, zum Beispiel mit Schweinefleisch und Gemüse oder die vegetarische Variante mit Glasnudeln und Gemüse. In jedem Fall handgemacht und nach Originalrezept aus China. Passend zu den kulinarischen Eindrücken aus Fernost erlebten die Besucher auch Musikalisches aus dem Reich der Mitte. Zur Eröffnung des fünften Partnerstädtefestivals „Konstantin lädt ein“ mit der Trierer Partnerstadt Xiamen, ließ die Künstlergruppe des Theaters Xiamen mit ihren Instrumenten fernöstliche Klänge auf dem Hauptmarkt erklingen.

Oberbürgermeister Klaus Jensen, der das Partnerstädtefestival offiziell eröffnete, lobte die Beziehungen zur 2,5 Millionen-Einwohner-Metropole an der Südostküste der Volksrepublik China: „Es ist eine Partnerschaft auf allen Ebenen und trotz der riesigen Entfernung eine sehr lebendige.“ 2010 wurde die Freunschaft zwischen den beiden Städten offiziell besiegelt.

Jensen betonte, dass die Beziehungen künftig noch verstärkt würden, etwa im Rahmen eines Verwaltungsaustauschs, bei dem Mitarbeiter der Trier Tourismus und Marketing GmbH (ttm) nach Xiamen reisen und dort im Rathaus arbeiten werden. Des Weiteren werde im nächsten Jahr ein chinesischer Garten an der Trierer Universität angelegt – ein Geschenk Xiamens. Vom vielfältigen Programm, das von Musik und Tänzen über Talkrunden bis hin zu Workshops und chinesischen Teezeremonien reichte, wollte Jensen nichts herausheben: „Schauen Sie sich einfach alles an“, lautete der Rat des OB.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die zur Eröffnung des Partnerstädtefestivals ebenfalls nach Trier gekommen war, zeigte sich von der chinesischen Kultur begeistert: „Wer sich auf die Kultur einlässt, wird Wunderbares erleben.“

Eigenen Horizont erweitern

Dreyer war im April im Rahmen der Partnerschaft zwischen Rheinland- Pfalz und der chinesischen Provinz Fujian nach China gereist und war von ihren Eindrücken „überwältigt“. Seit 25 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Fujian. Die Ministerpräsidentin betonte, wie wichtig es sei, andere Kulturen kennenzulernen und damit den eigenen Horizont zu erweitern. „Wir können voneinander sehr viel profitieren“, unterstrich Dreyer.

2018, das Jahr in dem sich der Geburtstag des aus Trier stammenden Philosophen und Gesellschaftstheoretikers Karl Marx zum 200. Mal jährt, werde von Trier gemeinsam mit Rheinland-Pfalz groß gefeiert, verriet die Ministerpräsidentin. „Pro Jahr kommen 30.000 bis 40.000 chinesische Touristen nach Trier. Sie sind stolz, in die Geburtsstadt von Marx zu reisen.“

Der chinesische Generalkonsul in Frankfurt/Main, Liang Jianquan, betonte, die Bundesrepublik sei für China ein sehr wichtiger Partner. Er lege großen Wert auf die weitere Intensivierung der Beziehungen: „Das Niveau der Beziehungen soll eine neue Stufe erreichen”, merkte der Generalkonsul an.

Der Vertreter Xiamens, Lin Jinchuan, sagte, es sei eine große Ehre, in die Geburtsstadt von Karl Marx zu kommen. Zum Lachen brachte er die Besucher auf dem Hauptmarkt, als er sagte, dass Xiamen mit seinen 2,5 Millionen Einwohnern im Vergleich zu anderen Städten Chinas eher mittelgroß und beschaulich sei – eben ähnlich wie Trier mit seinen gut 100.000 Einwohnern. Georg Stephanus vom Vorstand der City-Initiative Trier freute sich auf ein „gigantisch schönes Programm“.