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24.11.2015

Kritische Bestandsaufnahme

Romans Schmitz und seine Nachfolgerin Christine Schmitz
Roman Schmitz (3. v. l.) hat nach 21 Jahren die Geschäftsführung des Kriminalpräventiven Rats an Christine Schmitz (3. v. r.) übergeben. OB Wolfram Leibe, Polizeipräsident Lothar Schömann sowie die Beigeordneten Thomas Egger und Angelika Birk (v. l.) diskutierten anlässlich des Amtswechsels mit Experten des Gremiums über die aktuellen Herausforderungen.
Wechsel in der Geschäftsführung des Kriminalpräventiven Rats (KPR): Roman Schmitz hatte diese Aufgabe seit dem Start im Mai 1994 inne und hat sie wegen seines bevorstehenden Ruhestands an Christine Schmitz übergeben. Sie verfügt durch ihre Tätigkeit im Jugendamt über vielfältige Erfahrungen im Jugendschutz. Dabei geht es unter anderem um Gewaltvorbeugung und Suchtprävention. Als sich einige KPR-Mitglieder anlässlich des Wechsels mit Polizeipräsident Lothar Schömann, OB Wolfram Leibe sowie den zuständigen Dezernenten Angelika Birk und Thomas Egger trafen, wurde über die größten Probleme der Kriminalprävention diskutiert und über die Frage, auf welche Aufgaben sich das Gremiun konzentrieren soll. Ein Schwerpunkt sind Strategien gegen den deutlich gestiegenen Konsum der gefährlichen „Legal Highs“-Kräutermischungen. Die Jugendlichen werden nach Aussage der Experten als Hauptzielgruppe der Aufklärungsarbeit zu wenig erreicht. Von den Schulen sei eine größere Unterstützung nötig.

Nicht nur rund um den Fetten Donnerstag ist der Alkoholmissbrauch ein Dauerbrenner für den KPR. In beiden Fällen geht es nach Einschätzung von Christine Schmitz nicht zuletzt darum, die „Risiko-Kompetenz“ der Jugendlichen zu stärken. Weiterer Schwerpunkt ist die „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“. Unter diesem Begriff werden zum Beispiel Übergriffe rechtsextremer Gruppen gegen ausländische Mitbürger zusammengefasst. Handlungsbedarf sehen die KPR-Mitglieder darüber hinaus im Bereich Sicherheit und Sauberkeit sowie bei der Situation der in Trier lebenden Flüchtlinge. „Es ist besorgnis- erregend, dass immer mehr bösartige und verleumderische Gerüchte und Falschmeldungen in den sozialen Medien kursieren“, betonte Bürgermeisterin Birk. Um dem entschiedener entgegenzutreten, müssten noch viel mehr kompakte und plakative Gegenargumente für eine schnelle Verfügbarkeit im Internet bereitgestellt werden. Vor dieser Diskussion, die nach Aussage von Egger demnächst in Sitzungen der einzelnen Arbeitskreise vertieft werden soll, zog die Runde eine Bilanz, welche der zahlreichen Arbeitskreise im KPR mittlerweile ihre Aufgabe erfüllt haben, welche nur noch auf dem Papier bestehen und welche fortgeführt werden sollen.

Insgesamt steht der KPR in Trier nach Einschätzung der Experten im Landesvergleich ziemlich gut da. Es gebe aber weiteren Verbesserungsbedarf. OB Leibe forderte noch mehr Flexibilität in der alltäglichen Arbeit. Polizeipräsident Schömann mahnte eine bessere Personalausstattung in diesem Bereich an.