Sprungmarken
01.12.2015

Kreatives im alten Schlachthof

Beim Rundgang in der Europäischen Kunstakademie
Kulturministerin Vera Reiß (vorne r.) spricht mit Künstlerin Sonja Lefèvre-Burgdorf (vorne l.) über ihr Wirken in der Europäischen Kunstakademie.
Um europäische Künstlerinnen und Künstler zusammenzubringen und eine Kommunikationsstätte für junge Kreative aus aller Welt zu schaffen, wurde vor 38 Jahren die Europäische Kunstakademie (EKA) in Trier gegründet. Die rheinland-pfälzische Kulturministerin Vera Reiß besuchte die Einrichtung in der Aachener Straße nun erstmals und hatte eine gute Nachricht im Gepäck.

So ist im Haushaltsentwurf des Landes vorgesehen, die finanzielle Unterstützung der Eka im nächsten Jahr auf 80.000 Euro zu erhöhen. „Wir wissen, dass es hier gut investiert ist“, sagte Ministerin Reiß. Oberbürgermeister Wolfram Leibe betonte, die Unterstützung zeige, dass das Land zur Eka in Trier stehe. „Es hilft uns und ist ein wichtiges Signal für die Leiterin Dr. Gabriele Lohberg und ihre Mitarbeiter“, sagte der OB. Geld wird in der EKA dringend gebraucht, wie Leibe erläuterte: „Der Unterhalt des Gebäudes macht uns gerade große Sorgen, notwendig wäre eine energetische Sanierung.“

190 Kurse im nächsten Jahr

Akademieleiterin Dr. Gabriele Lohberg zeigte der Kulturministerin, OB Leibe und Kulturdezernent Thomas Egger bei einem Rundgang das kreative Treiben in dem ehemaligen Schlachthof. Neben einem Blick auf verschiedene Kunstwerke kamen sie auch ins Gespräch mit Künstlerinnen und Künstlern, die ihre Arbeit erläuterten. Etwa Isabelle Pirson aus Luxemburg, die schon mehrere Workshops in der Kunstakademie besucht hat. „Jetzt bin ich aber das erstemal länger da und kann richtig eintauchen“, erzählte sie den Gästen.

„Wir bieten im nächsten Jahr 190 Kurse an, soviele wie noch nie“, erläuterte Lohberg. Das Angebot richtet sich an ambitionierte Hobbykünstler, Grafik-Designer, Maler, freie Künstler, Studienbewerber sowie Quereinsteiger. Auf dem Programm stehen Kurse in Malerei, Zeichnen, Aquarell, Radierung, Siebdruck, Holzschnitt, Steinbildhauerei, Holzskulptur, Ton-Gips, Bildhauerei, aber auch digitale und analoge Fotografie sowie Mappenvorbereitung für Studienbewerber sind im Angebot. „Viele schätzen die Gemeinschaft in der Akademie und für manche ist sie schon eine Art Heimat geworden“, berichtete Dozentin Ruth Clemens. Kulturderzernent Thomas Egger wies bei dem Rundgang auf die geringe Ausstellungsfläche in Trier hin, was dazu führe, dass einige Trierer Künstler etwa in Köln besser vertreten seien als in ihrer Heimatstadt.