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15.03.2022

Kreatives Haus mit klarer Vision

Laas Köhler (Mitte), einer der beiden Kuratoren der aktuellen „Ahoi“-Ausstellung in der EKA-Kunsthalle, stellt den Gästen der Vernissage die stählerne Installation „Hafenmelodie“ von Bernd Bleffert vor.
Laas Köhler (Mitte), einer der beiden Kuratoren der aktuellen „Ahoi“-Ausstellung in der EKA-Kunsthalle, stellt den Gästen der Vernissage die stählerne Installation „Hafenmelodie“ von Bernd Bleffert vor.

Die Europäische Kunstakademie (EKA) in der Aachener Straße hat eine klare Vision. Wie diese aussieht, welche Ausstellungen in diesem Jahr anstehen und was es sonst Neues gibt, erläuterte deren Leiter Simon Santschi den Mitgliedern des Dezernatsausschusses III.

Laut Santschi soll sich die EKA international orientieren und regional vernetzen. Konkret: Die EKA soll im Kulturraum der Großregion wahrgenommen und im Städtenetz Quattropole aktiv sein und Kooperationen mit Partnerinstitutionen ausbauen. Dass diese Vision in Teilen bereits Realität geworden ist, zeigte Santschi anhand von Beispielen auf: So gab es eine Ausstellung mit dem saarländischen Künstler Rolf Viva sowie mit luxemburgischen Künstlerinnen und Künstlern. Auch die aktuelle Ausstellung „Ahoi“ hat – durch die Beteiligung von Kunstschaffenden aus Basel, Eindhoven, Gent und Rotterdam – internationalen Charakter. Auch bei den Kooperationen hat die EKA einiges vorzuweisen: Beispielhaft nannte Santschi die Zusammenarbeit mit dem Fach Kunstgeschichte der Universität Trier oder mit dem Theater, mit dem ein gemeinsames Projekt in Trier- West stattfand.

Die Marke EKA will Santschi weiterentwickeln und neugestalten, um weiterhin attraktiv zu sein und um sich von anderen freien Kunstakademien zu unterscheiden. Hierfür wurde bereits die Webseite www.kunsthalle- trier.de eingerichtet. In diesem Jahr soll auch die Gesamtseite der EKA neugestaltet werden.

Um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, hat die EKA eine Kuratorenstelle ausgeschrieben. Eine junge Kunsthistorikerin oder ein Kunsthistoriker übernimmt von April bis März 2023 die stellvertretende Kuratorenstelle. Der Vertrag soll in dieser Woche unterschrieben werden, informierte Santschi.

Santschi informierte die Mitglieder des Dezernatsausschusses III auch über aktuelle und anstehende Ausstellungen in dem Haus in der Aachener Straße: Noch bis 17. April läuft in Zusammenarbeit mit dem Trierer Hafen die Ausstellung „Ahoi – Künstler interpretieren ihre Heimathäfen“ (die RaZ berichtete). Mehrere Fotografen, Maler und weitere Künstlerinnen und Künstler zeigen anlässlich des 60. Geburtstags der Trierer Hafengesellschaft „ihr“ Bild vom Trierer Hafen. Zudem bereichern Kunstschaffende aus Nachbarländern die Ausstellung durch die Interpretation ihrer Heimathäfen Antwerpen, Basel, Gent, Mertert, Nancy und Rotterdam.

Die nächste Ausstellung mit dem Titel „Buchkunst Trier – Künstlerbücher, Druckgraphik, Einband“ mit dem Gastland Luxemburg ist vom 29. April bis 1. Mai in der Kunsthalle zu sehen und richtet sich vor allem an Bibliophile und Grafikbegeisterte. Gezeigt werden einzigartige Arbeiten aus den Bereichen Holzschnitt und Radierung, Kalligraphie, Grafik und Illustration sowie Papier und Bucheinband. Die Buchbinderei der Stadt Luxemburg wird zudem ausgewählte Kunsteinbände ihrer Buchbindermeister präsentieren.

Im Begleitprogramm der großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“, die am 25. Juni eröffnet wird, zeigt die EKA vom 2. Juni bis 17. Juli die Ausstellung „Untergänge – von Disruption bis Distopie“ mit zeitgenössischen Arbeiten aus dem Mittelmeerraum. Ebenfalls präsentiert werden Werke des tunesischen Fotografen Skander Khlif, der das ehemalige Herrschaftsgebiet des Römischen Reichs in der Gegenwart dokumentiert (3. Juni bis 31. Oktober).

Während des Kultursommers Rheinland- Pfalz, der 2022 unter dem Motto „Kompass Europa: Ostwind“ steht, zeigt die EKA vom 4. August bis 4. September die Ausstellung „Jadran“ mit Werken von kroatischen Künstlerinnen und Künstlern aus Rijeka, Split und Triers Partnerstadt Pula.

Björn Gutheil