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23.06.2015

Kooperation auf neuen Fluren

Das Haus der Großregion in Esch-sur-Alzette
Neben Quattropole und dem Verein Kulturraum Großregion sitzen auch das Gipfelsekretariat und der Wirtschafts- und Sozialausschuss der Großregion sowie weitere Institutionen in dem ehemaligen Bahngebäude. Foto: Quattropole
Thomas Egger, Vizepräsident des Vereins Kulturraum Großregion, hat in der vergangenen Woche gemeinsam mit dem luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel, der luxemburgischen Ministerin für die Großregion, Corinne Cahen, sowie weiteren Vertretern der Nachbarländer das Haus der Großregion in Esch-sur-Alzette eröffnet.

Die luxemburgische Regierung hat das ehemalige Bahngebäude der Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois (CFL) am Bahnhof in Esch-sur-Alzette in den letzten Monaten umfunktioniert. Die fünfstöckige, modern ausgestattete Büroimmobilie wird nun den Institutionen der Großregion zur Verfügung gestellt. Um unter anderem die Nähe zu den Institutionen der Großregion nutzen zu können, zieht auch die Geschäftsstelle von QuattroPole e.V., die bisher kommissarisch von Saarbrücken aus geleitet wurde, ins Haus der Großregion um.

Am Mittwoch, 1. Juli, beginnt dort der neue Geschäftsführer des Vereins, Michael Sohn, seine Tätigkeit. Neben dem Verein QuattroPole e.V. haben das Gipfelsekretariat sowie der Wirtschafts- und Sozialausschuss der Großregion, die Verwaltungsbehörde Interreg, das gemeinsame technische Sekretariat Interreg, der Verein Kulturraum Großregion, EuRegio und die Vertretung Rheinland-Pfalz ihre Büros im Haus der Großregion.

„Traum geht in Erfüllung“

Thomas Egger beurteilt den Umzug als wichtigen Fortschritt für die Zusammenarbeit zwischen den vier Städten, den Ländern sowie den einzelnen Institutionen. „Es geht ein jahrelang gehegter Traum der verschiedenen Akteure, die grenzüberschreitend arbeiten, in Erfüllung. Es ist sinnvoll, sich miteinander auszutauschen und durch eine engere Zusammenarbeit Synergien schaffen zu können“, sagte er. Im Städtenetz QuattroPole kooperieren seit 15 Jahren Metz, Luxemburg, Trier und Saarbrücken in konkreten Projekten. „QuattroPole, der Verein Kulturraum Großregion und auch die Euregio können als praktische Beispiele der gelebten europäischen Zusammenarbeit funktionieren und ihr Know-How auch im Haus der Großregion einbringen“, betonte Egger. Die Städte und Regionen der Großregion würden effektiv zusammenarbeiten, anstatt zu konkurrieren, was der gemeinsame Einzug ins Haus der Großregion sehr deutlich zeige.

Im Oktober 2014 hatten die vier Oberbürgermeister der QuattroPole- Städte gemeinsam mit Verordneten aus den Stadträten den QuattroPole-Verein gegründet. Das Städtenetz war bereits am 29. Februar 2000 durch die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier entstanden. Es umfasst insgesamt über 500.000 Einwohner der vier Städte und stellt Verbindungen in einer Region her, die von einer starken historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Vielfalt geprägt ist.

Die Städte bilden eine strategische Allianz und bündeln ihre Potenziale, um auf politischer Ebene durch einen dauerhaften Dialog zwischen den Oberbürgermeistern sowie auf Fachebene durch die Stadtverwaltungen Synergien für die Stadtentwicklung in Europa und einen Mehrwert für ihre Bürger zu schaffen.

Der Verein Kulturraum Großregion, entstand aus der Kulturhauptstadt in Luxemburg und Großregion 2007 und führt als Verein die damals begonnen Arbeit fort. Er fördert die kulturelle Zusammenarbeit in der Großregion, indem er grenzüberschreitende Projekte anregt und begleitet.