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05.08.2008

Konstantin und die wilden Treverer

Auch bei den Kindertouren darf der Trierer Klassiker nicht fehlen: Führerin Christine Salm stellt ihren kleinen Gästen und deren Eltern die Porta Nigra vor.
Auch bei den Kindertouren darf der Trierer Klassiker nicht fehlen: Führerin Christine Salm stellt ihren kleinen Gästen und deren Eltern die Porta Nigra vor.
„In der Römerzeit gab es eine Art kleinen Nürburgring, auf dem die Wagenrennen stattfanden. Aber Trier war nicht nur für seinen Circus Maximus berühmt, sondern auch für die tollen Spaßbäder.“ Mit einem Einstieg, der sich an Alltagserfahrungen von fünf- bis 14jährigen Kindern orientiert, startet Stadtführerin Christine Salm ihren Rundgang „2000 Jahre – 4000 Schrittchen“. Die Tourist-Information Trier (TIT) bietet die neuen Kinder-Touren seit Anfang Juni an und ist mit der Resonanz nach Angaben von Geschäftsführer Hans-Albert Becker bislang sehr zufrieden. Die maximal 35 Plätze sind fast immer komplett vergeben. Deswegen werden die zunächst bis Ende August befristeten Rundgänge zusätzlich in den zweiwöchigen Herbstferien im Oktober angeboten. Sie ergänzen die Führungen für Schulklassen und
andere Jugendgruppen, die sich bei der TIT schon seit langem bewährt haben.

„Erfinder“ der Legosteine

Christine Salm, eine von 125 Gästeführern der TIT, konzentriert sich bei ihrem Programm, das flexibel auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gruppen und das Wetter angepasst wird, vor allem auf die Römerzeit, weil sich damit den Kindern Geschichte besonders plastisch vermitteln lasse. Kaiser Konstantin durfte am letzten Donnerstag ebenso wenig fehlen wie Augustus oder die „wilden Kerle“ vom Stamm der Treverer.

Besonders fasziniert waren die Kinder bei der fast zweistündigen Tour, an der sie trotz Hitze konzentriert teilnahmen, von der Kirche, die früher in den Mauern der Porta Nigra stand, von der antiken Fußbodenheizung in der Konstantin-Basilika und der Baukunst der Römer: „Mit ihrer Idee, an der Porta Steine durch Zapfen zu verbinden, kann man sie als Erfinder der Legosteine bezeichnen“, betonte Salm.

Die Teilnehmer des Rundgangs am letzten Donnerstag kamen aus Essen, dem sauerländischen Winterberg, Coesfeld (Münsterland) und dem Vogtland, aber auch aus dem Umland: „Wir sind schon so oft in Trier gewesen, kennen aber die Stadtgeschichte nicht wirklich gut“, berichtete Andrea Schmitz aus Ralingen, die mit ihren sechs und zehn Jahre alten Kindern gekommen war. Weitere Stationen nach der Porta waren Dreikönigen-Haus, Hauptmarkt, Domfreihof, Basilika und Kaiserthermen. Zur „Belohnung“ für ihr Durchhaltevermögen in der heißen Stadt  durften die Kinder in den kühlen Keller unter dem römischen Gemäuer hinabsteigen.
Karten für die Kinderführungen bei der Tourist-Information an der Porta Nigra, Telefon: 0651/97808-0. Wegen der großen Nachfrage empfiehlt sich eine frühzeitige Buchung.