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05.02.2008

Konstantin bringt über 28 Millionen Euro

Die positiven wirtschaftlichen und kulturellen Effekte der Konstantin-Landesausstellung, die in drei Trierer Museen stattfand, reichen weit über das Jahr 2007 hinaus.
Die positiven wirtschaftlichen und kulturellen Effekte der Konstantin-Landesausstellung, die in drei Trierer Museen stattfand, reichen weit über das Jahr 2007 hinaus.
Durch die Konstantin-Landesausstellung 2007, bei der knapp 800.000 Gäste gezählt wurden, entstand in der Region Trier ein Reingewinn von rund 28,4 Millionen Euro. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Universität Trier und des Europäischen Tourismus-Instituts im Auftrag des Landes, der Initiative Region Trier (IRT) sowie von IHK und HwK.
 
Bei der Vorstellung der Untersuchung auf der zweiten regionalen Kulturkonferenz herrschte Einigkeit, dass man sich nicht auf den Lorbeeren des unerwartet großen Konstantin-Erfolgs ausruhen dürfe, sondern den Schwung nutzen müsse, um die Kulturregion Trier dauerhaft zu stärken und sie noch attraktiver für Touristen, aber auch gut ausgebildete Fachkräfte zu machen.

Die IRT, die zu der Tagung eingeladen hatte, will sich verstärkt und noch gezielter um regionale Firmen als Kultursponsoren bemühen. Nach Einschätzung des IRT-Vorstandsvorsitzenden Dr. Richard Groß funktioniert das am besten, wenn man den Firmen eine Gegenleistung bieten kann, zum Beispiel Premiumplätze für Großkunden bei wichtigen Kulturevents. Es habe in den vergangenen zwei Jahren spürbare Fortschritte bei der Abstimmung und gemeinsamen Vermarktung kultureller Großereignisse der Region Trier, wie Antikenfestspiele, Moselfestwochen oder dem Römerevent „Brot und Spiele“, gegeben

Für Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink ist spätestens seit dem „nachhaltigen Erfolg“ der Konstantin-Ausstellung klar, das die enge Kooperation zwischen den beteiligten Kulturinstitutionen sowie Politik und Wirtschaft ein entscheidender Faktor für die Weiterentwicklung der Großregion ist. Die Trierer hätten einen wichtigen Beitrag zum Konstantin-Boom geleistet, „weil sie sich voll mit der Ausstellung, den drei Museen und den Kulturgütern der Stadt identifizierten und dafür geworben haben“, betonte der Beigeordnete. Die Landesausstellung, erfolgreichstes Einzelprojekt im Kulturhauptstadtjahr 2007 in Luxemburg und der Großregion, habe zudem eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie wichtig Kultur als Wirtschaftsfaktor sei.

Neuer Übernachtungsrekord in Sicht

Besonders positiv machte sich das Großevent für Hotels und Gaststätten bemerkbar: Nach der neuen Studiereisten 83 Prozent der Besucher von außerhalb der Region Trier an. Mehr als die Hälfte der befragten Gäste gab an, für die Ausstellung mindestens eine Übernachtung in Trier gebucht zu haben. Zwar liegt die Bilanz 2007 noch nicht komplett vor, aber schon jetzt zeichnet sich ein weiterer Rekord bei den Betten-Buchungen ab.
 
Den Erfolg der Ausstellung, gerade auch bei auswärtigen Gästen, führt Hans-Albert Becker, Geschäftsführer der Tourist-Information Trier (TIT), unter anderem darauf zurück, dass sie mit großem zeitlichen Vorlauf vermarktet werden konnte: „Für eine gezielte Werbung auf den großen Messen, wo wir Reiseveranstalter und Busunternehmer erreichen, brauchen wir einen Vorlauf von zwei oder drei Jahren.“ Von einer ähnlich langen Vorbereitungszeit wie bei der Konstantin-Schau könnte ein Projekt profitieren, das Hwk-Hauptgeschäftsführer Hans-Hermann Kocks in der regionalen Kulturkonferenz vorgeschlagen hatte: Rund um den 200. Geburtstag des gebürtigen Trierers Karl Marx, der 2018 gefeiert wird, wäre ein Großevent mit vergleichbar großer Wirkung denkbar. TIT-Geschäftsführer Hans-Albert Becker hält das für eine zugkräftige Idee und verweist unter anderem auf den weltweit bekannten Namen des Theoretikers des revolutionären Sozialismus, der bereits seit mehreren Jahren eine wachsende Zahl chinesischer Touristen nach Trier lockt.