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25.09.2012

Kleine Piraten entern Spielplatz

Einweihung des Spielplatzes Zurmaiener Straße nach der Sanierung 2012.
Die Kinder aus der Siedlung an der Zurmaiener Straße haben ab sofort wieder einen Platz zum Spielen. Sie haben zum Thema „Recht auf Gesundheit“ sogar eine eigene Skulpturengruppe aus Sandsteinblöcken gestaltet
Neue Attraktion in Trier-Nord: Der alte Spielplatz der Wohnanlage Zurmaiener Straße ist von der Stadt übernommen und aufwendig saniert worden. Bürgermeisterin Angelika Birk dankte allen Beteiligten und gab nun die Anlage symbolisch an die Jungen und Mädchen zurück. Die besondere Lage und die Installation einer von Kindern selbst geschaffenen Skulpturengruppe werten den neuen Spielplatz zusätzlich auf und macht ihn zu einem besonderen Schmuckstück unter den städtischen Angeboten.

„Feindliches Schiff gesichtet“, ruft die kleine Piratin aus dem Ausguck des Piratenschiffes, als ein Personenschiff in Richtung Pfalzel auf der Mosel in ihr Blickfeld kommt. Doch die Warnung lässt die anderen Kinder kalt. Sie klettern und hängen im massiven Spielgerät, das einem Schiff nachempfunden ist, und turnen und rutschen lachend darauf herum. Ab und zu werfen sie einen Blick auf die vielen Erwachsenen, die zu ihrem Spielplatz gekommen sind, um ihn zu bewundern und darüber zu reden.

Entstanden ist die neue Spielanlage, geplant und gebaut durch das städtische Grünflächenamt, unter Beteiligung der Stadtjugendpflege und der mobilen Spielaktion. Ein weiterer Baustein, um die „Stadt am Fluss“ Realität werden zu lassen. Durch die Lage direkt am Moselradweg und in unmittelbarer Nähe des Nordbades und der Jugendherberge bietet sich der Kinderspielplatz auch für eine kurze Rast- und Spielpause an. Er lädt so auch Kinder und Familien aus anderen Stadtteilen zum Verweilen und Entdecken ein. Neugepflanzte Lindenbäume werden in einigen Jahren für zusätzlichen Schatten sorgen.

Skulpturen zu einem Kinderrecht

Bürgermeisterin Birk bedankte sich ausdrücklich bei Ortsvorsteherin Dr. Maria Duran Kremer für die großzügige finanzielle Unterstützung des Ortsbeirates Trier-Nord, der für Kinderspielplätze in diesem Stadtteil einen Betrag von 60.000 Euro zur Verfügung gestellt hatte.

Im Rahmen eines Aktionsprogramms des Landes Rheinland-Pfalz hatte sich 2011 die Stadtjugendpflege und die mobile Spielaktion an dem Projekt „Ort der Kinderrechte“ beteiligt und mit Unterstützung der Jugendherberge und auf deren Gelände eine Skulpturengruppe geschaffen. Unter Anleitung der Künstlerinnen Susanne Wenzl und Britta Deutsch hatten Kinder von sechs bis zwölf Jahren das Thema „Recht auf Gesundheit“ umgesetzt. Dazu wurden Sandsteinblöcke aus der Region bearbeitet. In den größten Stein wurden Stufen geschlagen, die es leichter machen, ihn zu besteigen. Somit sind sie größer als Erwachsene und näher an der Sonne, die ihnen Wärme und Energie spendet. Ein Sonnensymbol in den Stein gehauen macht es deutlich.

Ein anderer, schräg liegender Stein hat eine tiefe Kuhle. Schmale Ritzen laufen vom anderen Ende auf sie zu. Zuerst als Wasserloch gedacht, fanden die Kinder schnell heraus, dass dieses Symbol für eines der wichtigsten gesundheiterhaltenden Lebensmittel überhaupt, eine prima Murmelkuhle abgibt. Schnell waren die notwendigen Bahnen geritzt, die ihre Murmeln sicher in die Kuhle führen. Jetzt im Spielplatz integriert, sorgt ein weiterer Stein unter dem Kopfende für die nötige Schräglage. Der junge Künstler hat hier nachhaltig seine Spuren hinterlassen, indem er seine Fußabdrücke in den Stein gemeißelt hat.

Die zahlreichen Kinder, die ihre neue Spielstätte gleich annahmen, waren eifrig dabei, die Schnelligkeit der Murmelbahn zu testen. Auch einen Namen haben sie schon ausgesucht. „Zurmaiener Spielplatz“ wollen sie ihn nennen. Der „Glückspielplatz“ kam nur auf Rang zwei. Damit der Platz lange seine Attraktivität behält, hat sich das benachbarte Exzellenzhaus bereit erklärt, die Patenschaft zu übernehmen. Birk betonte, dass es nicht viele so schön gelegene Spielstätten in Trier gibt und appellierte an die Kinder, gut darauf aufzupassen.