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09.12.2014

Kleine Freude für junge Flüchtlinge

Mehrere Helfer bringen Kisten mit gespendetem Spielzeug in die Aufnahmeeinrichtung.
Mehrere Helfer bringen Kisten mit gespendetem Spielzeug in die Aufnahmeeinrichtung. Foto: Migrationsbeirat
Die Bewohner der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in der Dasbachstraße staunten nicht schlecht, als drei Autos vorfuhren – darunter ein Lieferwagen – und mehr und mehr Säcke und Kartons ausgeladen wurden. Sogar ein kuscheliger Weihnachtsmann mit Sternschnuppe und zwei gut erhaltene Kinderbettchen kamen zum Vorschein. In den letzten Wochen hatten zahlreiche Menschen aus der ganzen Region Spenden im Büro des Beirats für Migration und Integration abgegeben. Darunter waren viele Spielsachen, Babyzubehör und warme Kleidung. Insgesamt sechs Wagenladungen waren bei der Spendenaktion zusammengekommen.

Ihr Versprechen wahr gemacht hatte die 90-jährige Elisabeth Sebastiany, die im Sommer bereits Selbstgestricktes gespendet hatte. Dieses Mal brachte sie etliche wunderschön gemusterte Mützen mit. Der Beirat bedankt sich herzlich bei allen Spendern. Schnell hatten die AfA-Mitarbeiter die Spielsachen verstaut. „Sie wurden zunächst in die DRK-Spielstube gebracht“, berichtet Frank-Peter Wagner, kommissarischer Leiter der AfA. Nach und nach würden dann einige an Familien verteilt. Die Kleidung werde sortiert und in der Kleiderkammer zur Verfügung gestellt. „Spenden sind bei uns glücklicherweise ein Selbstläufer“, freut er sich.

Insgesamt 1300 Asylbegehrende leben momentan in Trier, Tendenz weiter steigend. In der Dasbachstraße befinden sich 900 Menschen, darunter 320 Kinder. Die meisten Flüchtlinge sind jung: „Wir haben vor allem Menschen unter 30 Jahren“, sagt Wagner. Die Mitarbeiterzahl stieg von 34 im letzten Jahr auf 40. „Mehr würden wir leider auch gar nicht unterbringen“, bedauert er. Jeder verfügbare Platz müsse Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden. „Ein Drittel der Menschen stammt aus Syrien, ein weiteres Drittel aus Balkanstaaten und der Rest aus Afrika sowie den früheren GUS-Staaten.“ Mit Bangen sieht der Einrichtungsleiter Weihnachten und Silvester entgegen: „Dann werden keine Flüchtlinge auf die Kommunen verteilt, und ich befürchte, dass wir überlaufen. Insofern wäre ich sehr froh, wenn uns größere Liegenschaften außerhalb Triers zur Verfügung gestellt werden könnten.“