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16.03.2010

Klarheit für die Eltern schaffen

In der Kurfürst-Balduin-Schule besucht Bürgermeisterin Angelika Birk (3. v. l.) unter anderem die Sporthalle. Dort testen am Seil gesicherte Schüler an der schwankenden „Himmelsleiter“ ihre Körperbeherrschung.
In der Kurfürst-Balduin-Schule besucht Bürgermeisterin Angelika Birk (3. v. l.) unter anderem die Sporthalle. Dort testen am Seil gesicherte Schüler an der schwankenden „Himmelsleiter“ ihre Körperbeherrschung.
Bei ihrem ersten Ortstermin als Schuldezernentin war Bürgermeisterin Angelika Birk am gestrigen Montag zu Gast in der Kurfürst-Balduin-Hauptschule in Trier-West. Rektor Eugen Lang und seine Lehrerkollegen präsentierten ihr unter anderem das Tonstudio, die Kletteranlage in der Sporthalle, den Second-Hand-Shop mit Schneiderei und ein Projekt im Berufsvorbereitungsjahr. Dabei richten Jugendliche Zuschauerränge für den Sportplatz auf dem Hof her. „Diese Schule muss eine Zukunft haben“, betonte die Schuldezernentin, als sie nach dem Rundgang von Nachwuchsreportern des Schulradios „Westzeit“ interviewt wurde. Birk begrüßte vor allem, dass diese Schule keine Insel sei, sondern mit zahlreichen Projekten und Jugendhilfeeinrichtungen in Trier-West seit langem zusammenarbeite. Der Stadtrat entscheidet am 25. März, ob die Errichtung einer integrativen Realschule plus in der Kurfürst-Balduin-Hauptschule beim Land zum Sommer 2011 beantragt wird. Der Stadtvorstand hat sich nach Angaben von Birk dafür ausgesprochen.  

Die Bürgermeisterin forderte bei dem Ortstermin in Trier-West außerdem, bis zum Jahresende weitere Weichen in der Trierer Schullandschaft zu stellen. Im Vergleich mit dem Kreis Trier-Saarburg, der sein Entwicklungskonzept verabschiedet habe und es bereits umsetze, habe die Stadt Trier Nachholbedarf. „Es geht jetzt vor allem darum, Klarheit für die Eltern zu schaffen“, betonte Birk. Zwar sei die Anmelderunde für den Sommer 2010 erst seit kurzem abgeschlossen, aber viele Väter und Mütter würden sich schon jetzt Gedanken über die im nächsten Jahr anstehende Entscheidung machen. Zudem müssten mögliche In-vestitionen in den Schulgebäuden langfristig geplant werden.

An der Kurfürst-Balduin-Hauptschule werden derzeit rund 200 Jugendliche unterrichtet. Etwa 40 von ihnen haben ein Handicap, zum Beispiel eine Lernbehinderung. In den letzten 15 Jahren hat die Schule eine rasante Entwicklung durchlaufen. Zuerst war sie eine von mehreren Modellschulen in Rheinland-Pfalz zur Integration beeinträchtigter Schüler. Danach folgten die Entwicklung zu einer „Klippert-Modellschule“ mit eigenverantwortlichem Arbeiten der Schüler und die Teilnahme an einem Projekt zur Berufsorientierung. Derzeit gibt es unter anderem einen Schwerpunkt in der Medienerziehung. Die Generalsanierung des Schulgebäudes war 1998 abgeschlossen worden. Damals wurde auch ein Aufzug eingebaut.