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15.03.2011

Klärwerk noch besser geschützt

An der Zurmaiener Straße wird  für das neue Regenüberlaufbecken und das Pumpwerk jede Menge Beton verbaut.
An der Zurmaiener Straße wird für das neue Regenüberlaufbecken und das Pumpwerk jede Menge Beton verbaut.
Mit einem Regenüberlaufbecken plus Hochwasserpumpwerk realisieren die Stadtwerke eines der größten Projekte der letzten Jahre zwischen Moselufer und Zurmaiener Straße. Der rund 5,7 Millionen Euro teure Neubau wird trotz strengen Winterwetters im Dezember und dem
Januar-Hochwasser voraussichtlich wie geplant im August fertig.

Das Gelände an der vielbefahrenen Zurmaiener Straße gegenüber der Kreuzung Hospitalsmühle hat schon seit langem große Bedeutung für die  gesamte Stadtentwässerung: Direkt hinter dem künftigen Pumpwerk steht der Vorgängerbau. Auf dem Grundstück entstand außerdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts das erste Trierer Klärwerk. Überreste der Anlage aus der wilhelminischen Ära wurden jetzt wieder zu Tage gefördert.

Regenwasser-Zwischenspeicher

Die derzeit im Bau befindliche Anlage ist ein wichtiger Teil des gesamten Kanalnetzes: Bei starken Regenfällen speichert sie Abwässer, die das Klärwerk Metternichstraße nicht mehr verarbeiten kann. So wird verhindert, dass ungereinigtes Schmutzwasser in die Mosel gelangt. Bei trockenem Wetter wird das Becken mit Hilfe von drei großen Pumpen geleert. Das nach vorherigem Regen gespeicherte Abwasser fließt dann wieder in den Zulauf des Klärwerks. Die Auslastung und die Effizienz der Anlage in der Metternichstraße wird dank des modernen Regenüberlaufbeckens und des Pumpwerks weiter verbessert. Außerdem ist das kostbare Wasser künftig noch besser vor unerwünschten Verunreingungen geschützt und seine Qualität wird weiter verbessert.

Die neue Anlage kann mit eindrucksvollen Zahlen aufwarten: Die Baugrube ist rund 90 Meter lang und die verschiedenen Regenüberlaufbecken haben ein Gesamtvolumen von 2 650 Kubikmeter Wasser. Hinzu kommen 1400 Kubikmeter aus den Zulaufkanälen. Die drei Hochwasserpumpen können jeweils 2 000 Liter Wasser pro Sekunde „umsetzen“. Bei den Entleerungspumpen sind es immerhin 80 Liter. Die imposante Höhe des sie umgebenden Gebäudes, die den meisten Autofahrern schon von weitem auffällt, hängt vor allem damit zusammen, dass die Pumpen bei Wartungsarbeiten innerhalb des Betonkubus mit einem Kran angehoben werden müssen.

Die einzige Planungsänderung bei dem im November 2009 begonnenen Großprojekt hängt mit dem Schutz des alten Baumbestandes am Moselradweg zusammen. Dafür wurde nach Angaben von Stadtwerke-Oberbauleiter Karsten Binder nach Absprache mit dem Grünflächenamt und der SGD Nord die Trasse des Hochwasserentlastungssystems geändert.

Bevor das Überlaufbecken und die Pumpstation ans Netz gehen, wird die Dichtigkeit des gesamten Systems mit seinen mächtigen Betonröhren auf Herz und Nieren geprüft. Außerdem testen die Stadtwerke die Elektro- und Maschinentechnik.