Sprungmarken
29.10.2013

Kitas bleiben eine Dauerbaustelle

Foto: Besichtigung des Spielplatzes mit Nestschaukel
Jungen und Mädchen des Montessori-Kinderhauses testen die Nestschaukel auf dem Außengelände. Sabine Buschmann (Elternausschuss), Monika Tiemann (Trägerverein) und Erzieherin Christiane Gebert (2. bis 4.v. l.) stellen Bürgermeisterin Angelika Birk und Grünflächenamtsleiter Franz Kalck die Anlage vor.
Im Stadtgebiet gibt es derzeit 939 Betreuungsplätze für unter Dreijährige in Kitas und bei Tageseltern. Der Bedarf wird auf rund 1470 Plätze geschätzt. Groß sind die Lücken nach einer dem Stadtvorstand vorgelegten Bilanz zum 1. September vor allem noch in Ehrang, Feyen, Weismark Mariahof und Matthias.

Eine Verbesserung des Angebots bedeutet die Übergabe der Kita-Räume in der umgebauten Grundschule Alt- Tarforst vor wenigen Tagen. Zu der aktuellen Erweiterung tragen zudem das alte Kita-Gebäude in Tarforst sowie der Deutsch-Französische Kindergarten bei. Weitere Fortschritte sind in Sicht: Im Ehranger Ortskern entsteht der Kita-Neubau St. Peter. Im Sommer 2014 soll eine weitere Einrichtung in Feyen öffnen. Dort erhöht sich nicht zuletzt durch viele junge Familien im Baugebiet Castelnau sowie in der Siedlung an der Straße Zum Pfahlweiher die Nachfrage weiter. Vor zehn Jahren gab es in Trier erst 71 Plätze für Kleinkinder (6,8 Prozent der Altersgruppe), bald wird dann die 1000er- Grenze überschritten.

Ein größeres Projekt wurde im Februar abgeschlossen: Das Montessori- Kinderhaus kehrte nach umfangreichen Sanierungen und Modernisierungen in das Gebäude Max-Planck-Straße zurück, das der Stadt gehört. Dort sind außerdem Büros des Club Aktiv sowie ein Pflegestützpunkt untergebracht. In den Sommermonaten wurde unter Leitung des städtischen Grünflächenamts das Außengelände hergerichtet. Es bietet unter anderem einen ungewöhnlich großen Spielplatz, eine Nestschaukel sowie eine Rutsche auf einem kleinen Hügel. Bei einem Ortstermin schauten sich Jugenddezernentin Angelika Birk und Franz Kalck, Leiter des städtischen Grünflächenamts, auch die Innenräume an. Zu den besonderen Vorzügen des Kinderhauses auf dem Petrisberg gehört nach Aussage von Birk, dass Jungen und Mädchen vom Kleinkindalter bis zum Ende der Grundschulzeit durchgehend in einer vertrauten Umgebung betreut werden. Aus Platz- und Finanzgründen ist das in vielen anderen Tagesstätten nicht möglich.

Bundesweit ist nach Angaben des Deutschen Städtetags die Zahl der betreuten Kinder unter drei Jahren seit 2006 um deutlich mehr als 300.000 gewachsen. Trotz aller Anstrengungen bleiben vor allem in einigen Groß- und Universitätsstädten noch Lücken. In vielen Metropolen liegt der Bedarf mit etwa 50 Prozent und mehr allerdings auch weit über dem vom Bund angenommenen Durchschnitt von 39 Prozent.

Trotz der eindrucksvollen Trierer Erfolge des letzten Jahrzehnts bleibt der Ausbau der Kita-Kapazitäten eine Dauerbaustelle. Denn neben der Planung und Realisierung von Neubauten in der Regie des Jugendamts und der Gebäudewirtschaft im Rathaus stehen in zahlreichen Kitas, die meist von freien Trägern betrieben werden, immer wieder Modernisierungen und Erweiterungen an. Daran beteiligt sich die Stadt mit erheblichen Zuschüssen.

Ein aktuelles Beispiel ist die katholische Kita St. Clemens in Ruwer. Dort wurde unter anderem Platz für eine neue Krippengruppe geschaffen. Zu dem rund 878.500 Euro teuren Bauvorhaben, das diesen Sommer abgeschlossen wurde, steuerte die Stadt 540.800 Euro bei. Bürgermeisterin Birk nahm jetzt an der Einweihungsfeier teil.