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15.05.2007

Kindheitstraum erfüllt

Professor Peitz aus Schweich grüßt vom Trittbrett des Müllwagens. Foto: A.R.T.
Professor Peitz aus Schweich grüßt vom Trittbrett des Müllwagens. Foto: A.R.T.
„Manchmal wäre es schön, einfach ein Müllmann zu sein.“ Diesen Wunsch äußerte Professor Alois Peitz seit seiner Kindheit immer wieder. Zu seinem 75. Geburtstag ging der langgehegte Wunsch endlich in Erfüllung: Der Architekt, der 30 Jahre als Bistumsarchitekt für viele Trierer Bauwerke verantwortlich war, stand hinten auf dem Müllfahrzeug und gab das Kommando zur Weiterfahrt. „Heh, Heh!“, rief der Dozent an der Trierer Fachhochschule so laut, dass die Anwohner der Hofgartenstraße in
Schweich aus ihren Häusern kamen und nachschauten, was los war. Wie ein Kind freute Peitz sich, dass sich das Müllauto auf sein Kommando in Bewegung setzte.

26-Tonnen-Fahrzeug

„Als kleiner Junge nervte ich meine Eltern mit der Frage, warum das Müllauto losfährt, sobald einer Heh ruft“, sprudelte es aus ihm heraus. Obwohl er natürlich längst dahinter gekommen ist, wie sich die Müllfahrzeuge in Bewegung setzen, hat ihn die Faszination nie losgelassen. „Wenn es in meinem kreativen Beruf allzu bürokratisch wurde, dachte ich öfter, es wäre schön, hinten auf dem Müllfahrzeug zu stehen und schlicht und einfach seine Arbeit machen zu können.“ Günter Hymer, einer seiner früheren Studenten, hatte sich anlässlich des anstehenden „runden Geburtstags“ an diesen Wunsch erinnert und stieß beim Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier   (A.R.T.) mit seinem Anliegen auf offene Ohren. „Unseren wirklich eingefleischten Fans, die 70 Jahre auf ein solches Ereignis warten, kommen wir, wenn es sich mit unserer Tour vereinbaren lässt, gern entgegen“, betonte A.R.T.-Pressereferentin Elisabeth Hill.

Für Helmut Ries, Fahrer eines 26-Tonners, war diese Tour ebenfalls ein besonderes Erlebnis. „Durch die Schilderung des Professors sehe ich meine Arbeit nun aus einem anderen Blickwinkel. Offensichtlich gibt es überall Momente, in denen man Andere beneidet.“