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29.05.2012

Keine schnelle Alternative

Zum Schutz des frisch eingesäten Rasens ist um die große Wiese im Palastgarten eine Umzäunung aufgestellt worden.
Zum Schutz des frisch eingesäten Rasens ist um die große Wiese im Palastgarten eine Umzäunung aufgestellt worden.
Es ist die wohl einzig negative Nachwirkung der Heilig-Rock-Wallfahrt: Die Liegewiese im Palastgarten, sonst ein beliebter Freizeittreff im Sommer, muss in den nächsten drei Monaten geschont und zu etwa zwei Dritteln abgesperrt werden. Die Wiese war während der Wallfahrt als Veranstaltungsfläche genutzt und mit einem Splittbelag versehen worden. Nun wird sie auf Kosten des Bistums Trier neu eingesät. Zudem gibt es Überlegungen, die Grünfläche an der Mustorstraße kurzfristig als Ersatzfläche herzurichten.

Auf einen Dringlichkeitsantrag der CDU diskutierte der Baudezernatsausschuss über das Thema. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani betonte, dass die möglichen Auswirkungen der Veranstaltungsbühne im Palastgarten den Stadtratsmitgliedern bereits im Vorfeld bekannt waren. Zugleich habe stets Konsens bestanden, dies im Rahmen der Unterstützung der für die Stadt Trier bedeutenden Heilig-Rock-Wallfahrt in Kauf zu nehmen.
   
Franz Kalck, Leiter des Grünflächenamts, erläuterte im Einzelnen, warum an der Einsaat kein Weg vorbei führt und die Verlegung von Rollrasen als angeblich schnellere Alternative nicht in Frage kommt:
  • Das schlechte Wetter während der Wallfahrt sorgte für eine besonders starke Beschädigung des Rasens.
  • Die Verlegung von Rollrasen hätte ungefähr zehnmal höhere Kosten verursacht als die Einsaat.
  • Rollrasen würde im Palastgarten aufgrund anderer Bodenverhältnisse eine wesentlich längere Zeit zum Anwachsen benötigen als etwa auf einem Sportplatz. Der Zeitgewinn im Vergleich zur Einsaat fällt also nicht so deutlich aus wie oft angenommen.
  • Die Wiese im Palastgarten wird beim Römerfestival „Brot und Spiele“ für Reitervorführungen genutzt. Ein frischer Rollrasen ist bei dieser starken Belastung sehr anfällig für Beschädigungen und müsste schlimmstenfalls neu verlegt werden.