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08.09.2009

Keine Bildung - keine Zukunft

Fast 200 Millionen Kinder auf der Welt müssen arbeiten und können nur eingeschränkt oder gar nicht zur Schule gehen. Der Aktionstag für Kinderrechte am 20. September will darauf aufmerksam machen.  Foto: Souleymane Ouattara
Fast 200 Millionen Kinder auf der Welt müssen arbeiten und können nur eingeschränkt oder gar nicht zur Schule gehen. Der Aktionstag für Kinderrechte am 20. September will darauf aufmerksam machen. Foto: Souleymane Ouattara
Die neunjährige Nala, ein Mädchen aus der Demokratischen Republik Kongo, muss jeden Tag, wie viele Millionen Kinder in der Dritten Welt, im Steinbruch arbeiten. Zur Schule gehen darf sie nicht. Christina, ein neunjähriges Mädchen aus Trier, will nicht in die dritte Klasse ihrer Grundschule gehen. Es gibt zwei Klassenkameraden, die sie nicht mag und der Unterricht macht ihr auch keinen Spaß. Nala darf nicht, Christina will nicht in die Schule gehen.

Dabei sollen beide Mädchen in die Schule gehen. Artikel 28 der UN-Kinderrechtskonvention garantiert Kindern das Recht auf Bildung und macht „den Besuch der Grundschule für alle zur Pflicht“.  Schule macht zwar nicht immer Spaß, aber Bildung ist die Grundlage für das weitere Leben. Wer nicht lesen und schreiben kann, wird wahrscheinlich nicht den erträumten Beruf ergreifen können.

Die Kinderrechte gibt es jetzt seit 20 Jahren. Weil sie nach wie vor ein wichtiges Thema sind, veranstalten das Jugendamt der Stadt Trier und zahlreiche freie Träger der Kinder- und Jugendarbeit am Weltkindertag einen Aktionstag mit Spielen und Informationen rund um das Thema Kinderrechte.

Oberbürgermeister Klaus Jensen hat die Schirmherrschaft für den Tag übernommen, denn „Kinder sind diejenigen, die sich am wenigsten wehren können und die geringste Lobby haben“, unterstrich er in einem Pressegespräch. Fast ein Dutzend Institutionen der Kinder- und Jugendarbeit stellen jeweils ein Kinderrecht vor, das den Kern ihrer Arbeit ausmacht. Dem Recht auf Bildung haben sich in Trier die Katholische Familienbildungsstätte und das Jugendwerk Don Bosco verschrieben.

Trierer Initiativen

Die Katholische Familienbildungsstätte ist seit 1957 in der außerschulischen Bildungsarbeit mit Familien, Kindern und Jugendlichen tätig. Am Weltkindertag wird es eine Kreativwerkstatt rund um das Thema Schreiben geben. Die Kinder können gemeinsam Tinte herstellen und alte Schreibweisen ausprobieren.

Das Jugendwerk Don Bosco ist seit 1953 in der stationären und seit 1999 in der mobilen Stadtteilarbeit in Trier-West tätig und stärkt dort lebende Familien mit ihren Kindern in ihren Rechten. Am Aktionstag lädt das Jugendwerk mit einem Spielbus zum Experimentieren, Spielen, selbstständigen Forschen und Entdecken ein.

Der Aktionstag wird am Sonntag, 20. September, von 11 bis 16 Uhr, auf dem Hauptmarkt veranstaltet und soll das Thema Kinderrechte in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken, über Kinder- und Jugendarbeit informieren sowie die Trierer Anlaufstellen vorstellen. Die städtischen und freien Träger der Kinder- und Jugendarbeit möchten überdies mit Kindern und Eltern ins Gespräch kommen.