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29.11.2011

Kein Grund zur Besorgnis

Die 1958 eingeweihte Talsperre der Stadtwerke wird durch Wasser aus dem Riveris- und Thielenbach gespeist. Der Erddamm ist 47 Meter hoch. Im Moment liegt der Wasserstand mit 309,53 Meter rund zehn Meter unter dem Stauziel.
Die 1958 eingeweihte Talsperre der Stadtwerke wird durch Wasser aus dem Riveris- und Thielenbach gespeist. Der Erddamm ist 47 Meter hoch. Im Moment liegt der Wasserstand mit 309,53 Meter rund zehn Meter unter dem Stauziel.
Die seit dem Spätsommer andauernde Trockenheit verursacht keine Engpässe bei der Trierer Trinkwasserversorgung. Die Stadtwerke profitieren davon, dass sie mit der Rive-ristalsperre und Brunnen im Kyll- und Biewertal über zwei Trinkwasserressourcen verfügen. Fällt weiterhin so wenig Regen, könnte es auf längere Sicht aber Wachstumsverzögerungen und geringere Holzerträge im Forstrevier Weisshauswald geben. Ungünstige Folgen hat die Trockenheit außerdem für die Luftqualität.

Meteorologen rechnen bundesweit mit dem trockensten November aller Zeiten. Schon im Oktober fielen in Trier nur 29,3 Millimeter Niederschlag und damit 36,1 Millimeter weniger als im langjährigen Mittel. Dagegen gab es bei der Sonnenscheindauer mit 149 Stunden ein Plus von 49,5 Stunden.

Durch die Trockenheit gingen die Pegelstände der Flüsse deutlich zu-rück. Dank der Staustufen in der Mosel ist die Lage in Trier aber längst nicht so dramatisch wie in Koblenz. Dort förderte das Niedrigwasser im Rhein unter anderem eine Luftmine zu Tage. Für die Entschärfung am 4. Dezember ist eine großflächige Evakuierungsaktion erforderlich.

Trier und die von den Stadtwerken mit versorgten Umlandgemeinden benötigen rund zehn Millionen Kubikmeter Trinkwasser jährlich. Es stammt aus der Riveristalsperre und aus 25 Brunnen im Kyll- und Biewertal. Die Talsperre fasst bis zu 4,5 Millionen Kubikmeter Rohwasser, das aus dem umliegenden, rund 22 Quadratkilometer großen Trinkwasserschutzgebiet stammt. Die Brunnen fördern aus 50 bis 150 Metern Tiefe das kostbare Nass aus der „Bitburg-Trierer-Mulde“ und liefern ein gutes Rohwasser. Im Wasserwerk der Stadtwerke in Irsch und des Zweckverbands Kylltal können bis zu 60 000 Kubikmeter pro Tag zu Trinkwasser „veredelt“ werden.

„In diesem Jahr wurden die Brunnen stärker als sonst in Anspruch genommen, so dass der Pegelstand der Talsperre aktuell trotz des fehlenden Regens nur leicht unter dem Planwert liegt. Falls die Trockenheit in den nächsten Wochen anhalten sollte, wird das Wasserwerk Kylltal noch stärker ausgelastet“, betont Stadtwerke-Pressesprecher Carsten Grasmück. Nach seinen Angaben gab es auch im Klärwerk  keine Probleme durch die Trockenheit.

Dagegen leiden die Bäume im städtischen Revier Weisshauswald nach Aussage von Försterin Kerstin Schmitt vor allem darunter, dass der  eher sandige Boden bis auf eine Tiefe von 50 bis 60 Zentimetern „knochentrocken“ ist. Das gilt vor allem für die flach wurzelnden Fichten. Gravierendere Beeinträchtigungen der Vitalität und geringere Erträge aus dem Holzeinschlag seien aber erst zu befürchten, wenn auch der Winter unerwartet trocken wird.

Fehlender Regen und schwacher Wind führen auch tendenziell zu einer höheren Schadstoffbelastung der Luft, weil es an Reinigung und Austausch mangelt. An der Messstation Ostallee wurde im November bisher dreimal der Tagesgrenzwert für Feinstaub (50 Mikrogramm/Kubikmeter) überschritten. Auch bei Stickstoffdioxid zeigen sich leicht erhöhte Werte.