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14.07.2015

Kasernenturnhalle und Flughafenzelt

Die für die Erstunterbringung der Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) nutzt die Turnhalle der Trierer General-von- Seidel-Kaserne als vorübergehende Unterkunft für 100 bis 150 Personen. In einer Pressemitteilung teilte das Mainzer Integrationsministerium zudem mit, dass auf dem Flugplatz Bitburg zwei Zelte mit 250 Betten aufgestellt werden, die voraussichtlich zwei Monate genutzt werden.

„Die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) Trier ist bis auf den letzten Platz belegt. Mit der Belegung der Halle und der Zelte reagieren wir auf die momentan sehr hohen Zugangszahlen in der AfA“, erklärte die Mainzer Integrationsministerin Irene Alt. Sie dankte der ADD und den Städten Trier und Bitburg für ihre kurzfristige Unterstützung. „Dies sind vorübergehende Lösungen, um die beiden Trierer Standorte der AfA zu entlasten. Wir sind uns der hohen Belastung vor allem in der Außenstelle Luxemburger Straße bewusst und bemühen uns nach Kräften, auch außerhalb von Trier Ausweichquartiere zu finden, bis wir durch die neuen Aufnahmeeinrichtungen in Kusel und Hermeskeil eine Entlastung erwarten dürfen. Die Unterbringung in einer Halle oder in einem Zelt ist nicht das, was ich mir für die Asylsuchenden wünsche, aber wir haben im Moment leider keine Alternative“, betonte die Integrationsmiministerin.

Das Land richtet möglicherweise eine zeitlich befristete Außenstelle der AfA Ingelheim in Meisenheim ein und sucht außerdem nach weiteren geeigneten Liegenschaften. Nach Aussage von ADD-Präsidentin Dagmar Barzen sind derzeit rund 3000 Menschen zu versorgen. „Daher haben wir mit der Stadt Trier diese betont kurzzeitige Unterbringung übergangsweise vereinbart. Wir müssen sicherstellen, dass sie in den Aufnahmeeinrichtungen menschenwürdig untergebracht werden und die erforderliche Grundversorgung sichergestellt ist.“

Leibe bittet um Unterstützung

Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe, der in dieser Frage in engem Kontakt mit der Landesregierung und der ADD steht, signalisierte Hilfsbereitschaft, wo immer dies möglich ist. „Die Situation ist nicht einfach, aber wir wollen jetzt im Zusammenwirken mit allen beteiligten Institutionen auch diese Herausforderung lösen. Ich bitte alle Triererinnen und Trierer, uns dabei zu unterstützen“, betonte der OB.

Auch der Bitburger Landrat Dr. Joachim Streit zeigte sich solidarisch: „Wir werden den Flüchtlingen mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln helfen, denn diese Menschen brauchen dringend unsere Unterstützung. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm und alle Beteiligten müssen humanitär handeln und sich zu ihrer gemeinsamen Verantwortung bekennen.“

Das Land verfügt in den Aufnahmeeinrichtungen Trier und Ingelheim über 2958 Plätze, die komplett belegt sind. Von dort werden die Flüchtlinge den Kommunen in Rheinland-Pfalz zugewiesen, die sie während des Asylverfahrens vor Ort unterbringen. Seit dem gestrigen Montag werden in den Außenstellen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge nun auch Asylanträge von Albaniern beschleunigt bearbeitet. Das gilt schon seit einiger Zeit für Anträge aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und dem Kosovo.