Kaffeeproduktion im Selbstversuch

Auf dem Trierer Kornmarkt wurde am vergangenen Samstag das größte Frühstück der Stadt aufgetischt. Beim Weltbürgerfrühstück präsentierten sich die verschiedensten Stände, um auf den fairen Handel aufmerksam zu machen. Durch höhere Preise der Produkte soll den Produzenten ein verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. „Wir möchten die Bürger aufklären. Kaum einer denkt beim Frühstück darüber nach, woher sein Kaffee eigentlich kommt“, sagte die Initiatorin des Weltbürgerfrühstücks, Sabine Mock. Viele Besucher handeln bereits jetzt vorbildlich. „Ich achte bei jedem Einkauf auf das Transfair-Siegel“, sagte Ingrid Born.

Wie schwer die Kaffeeproduktion in den Herkunftsländern sein kann, erfuhr Oberbürgermeister Klaus Jensen bei einem „Selbstversuch“. Er bekam den Auftrag, seinen Kaffee von der Bohne bis zum Getränk selbst zu produzieren. Jensen meisterte zunächst einige Runden mit einem schweren Sack voller Kaffeebohnen. Danach musste er vom Rösten, übers Mahlen, bis hin zum Aufbrühen alle Produktionsschritte selbst übernehmen. Als der OB dann endlich seinen Kaffee genießen konnte, wirkte er ziemlich geschafft. „Ich trinke seit 30 Jahren Kaffee aus fairem Handel und der schmeckt jeden Morgen besonders gut“, so Jensen.

Am Stand des deutsch-indischen Vereins der Region Trier konnten die Gäste eine andere Kultur besser kennen lernen. „Viele sind vom fremden Essen oder dem indischen Tee begeistert“, berichtete Gemma Lean-Klar.

Ob das öffentliche Frühstück die Bürger der Stadt auf den Geschmack des fairen Handels gebracht hat? Wenn nur einige Besucher nun über ihr Konsumverhalten nachdenken, hat das Weltbürgerfrühstück sein Ziel erreicht.