Sprungmarken
22.09.2009

Jedes Blatt zählt

Benedikt Bettendorf, Dieter Rudolf und Martin Willems vom städtischen Grünflächenamt (v.r.) schieben die von der Kastanienminiermotte befallenen Blätter mit Hilfe einer Harke und eines Gebläses zu einem großen Haufen zusammen.
Benedikt Bettendorf, Dieter Rudolf und Martin Willems vom städtischen Grünflächenamt (v.r.) schieben die von der Kastanienminiermotte befallenen Blätter mit Hilfe einer Harke und eines Gebläses zu einem großen Haufen zusammen.
Große Rosskastanien prägen das Erscheinungsbild des Alleenrings in der Trierer Innenstadt. Doch schon im August haben sich an den Bäumen Krankheitsanzeichen gezeigt: Die Blätter werden braun und fallen dann ganz ab. Diagnose: Schädlingsbefall. Die vor einigen Jahren aus Osteuropa eingewanderte Kastanienminiermotte vermehrt sich in bis zu drei Generationen pro Jahr. Wie viele andere nach Deutschland eingeschleppte Schädlinge hat sie kaum natürliche Feinde.

Da chemische Bekämpfungsmittel keine Lösung sind, muss nicht nur in städtischen Grünanlagen das von der Miniermotte befallene Laub aufgelesen und entfernt werden. Dabei zählt jedes einzelne Blatt, damit sich die Schädlinge nicht doch noch irgendwo ausbreiten und weiter stark vermehren.
 
Franz Kalck, Leiter des städtischen Grünflächenamts, empfiehlt  privaten Gartenbesitzern, die eingesammelten Blätter über die A.R.T.-Grünschnittabholung entsorgen zu lassen. Vom Kompostieren im eigenen Garten rät er ausdrücklich ab, da die dort entstehende Hitze nicht ausreicht, um die Schädlinge zu töten.
 
Miniermotten können zwar allein eine große Rosskastanie nicht so stark schädigen, dass sie sofort gefällt werden muss. Befallen die Schädlinge jedoch einen ohnehin schon geschwächten Baum, können sie ihm „den Rest geben“. Zudem sind kahlgefressene Rosskastanienbäume mitten im Sommermonat August kein schöner Anblick.