In der Welt unterwegs, in Euren zu Hause

Eigentlich war Elfriede Krugmann nur nach Euren gegangen, um Kaninchenfutter zu sammeln. Als sie jedoch einige Freunde aus dem Stenographenverein traf, wunderte sie sich, dass Fritz sie nicht grüßte. Der Mann, von dem sie erst dachte, dass er Fritz war, stellte sich jedoch als Richard vor. Er brachte Elfriede am Abend nach Hause und von da an sahen sie sich jeden Tag und feierten jetzt ihre Eiserne Hochzeit.

Ruhig ging es in der Wohnung der Familie Krugmann in den letzten Tagen nicht zu. Bundespräsident Joachim Gauck übersendete schon seine Glückwünsche und zur Feier ihres 65. Hochzeitstags kamen neben Beigeordnetem Andreas Ludwig als Vertreter des Stadtvorstands der Eurener Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz und drei Pressevertreter vorbei. Das zeigt, wie selten Ehepaare die Möglichkeit haben, ihre Eiserne Hochzeit zu feiern. Ludwig übermittelte die Glückwünsche der Stadt und von Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Elfriede und Richard Krugmann sind seit 1950 nicht nur glücklich verheiratet, aus ihrer Ehe gingen auch vier Kinder, acht Enkel und fünf Urenkel hervor. Langweilig war es im Leben der Familie nie. Während ihr in Euren geborener Mann als Schlosser im Ausbesserungswerk der Bahn in Trier-West arbeitete, engagierte sich die aus Trier-Nord stammende Elfriede Krugmann in vielen Vereinen, darunter im Stenographen- und im Schwimmverein. Außerdem war sie Schöffin am Landgericht.

Das Ehepaar hat seinen festen Wohnsitz seit 56 Jahren in Euren, in den letzten Jahren reiste es allerdings öfters um die Welt. So lebten die Krugmanns 13 Jahre lang immer wieder über einen längeren Zeitraum in Südfrankreich. Sie waren außerdem 33-mal in der Türkei, um den kalten Winter in Trier zu überbrücken. Zwei Reisen führten das Ehepaar bis nach Südafrika. Ihre Wurzeln in Euren verloren die Krugmanns jedoch nie aus den Augen und freuten sich daher besonders, als Ortsvorsteher Schmitz zur Feier des Tages ein Mundartgedicht vortrug.