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15.12.2009

Immer mehr Besucher im Stadtmuseum

Die nächste Sonderausstellung im Simeonstift  ist dem aus Trier stammenden jüdischen Maler Max  Lazarus gewidmet. Das Stadtmuseum steuert aus seinen Beständen unter anderem das Gemälde „Blick auf Trier vom Weisshauswald“  aus dem Jahr 1923 bei.
Die nächste Sonderausstellung im Simeonstift ist dem aus Trier stammenden jüdischen Maler Max Lazarus gewidmet. Das Stadtmuseum steuert aus seinen Beständen unter anderem das Gemälde „Blick auf Trier vom Weisshauswald“ aus dem Jahr 1923 bei.
Mehr als zufrieden sind Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink und Museumsdirektorin Dr. Elisabeth Dühr über die Bilanz für das Stadtmuseum Simeonstift von Oktober 2008 bis Oktober 2009. Im Vergleich zum Vorjahr kamen mit knapp 37.900 Besuchern über 10.000 Gäste mehr ins Simeonstift, das seit der Erweiterung und dem Umbau anlässlich der Konstantin-Ausstellung 2007 zum neuen attraktiven Kulturangebot der Stadt zählt. Holkenbrink begrüßte die Offensive des Museums, mit neuen Angeboten zusätzliche Publikumskreise zu erschließen, die bislang noch nicht den Weg in das Haus neben der Porta Nigra gefunden hätten.

Attraktive Führungen

Wie Dühr im Kulturausschuss des Rates berichtete, werden vor allem die veränderten Öffnungszeiten gut angenommen. Das gilt besonders für die jetzt jeden Dienstag um 20 Uhr stattfindende öffentliche Führung. Die Themen wechseln regelmäßig, so dass Besucher mit der Zeit einen umfassenden Überblick über das hiesige Kunstschaffen und die Sammlungen des Stadtmuseums vermittelt bekommen.

Rege nachgefragt werden auch Führungen durch aktuelle Sonderausstellungen sowie die Sonntags-Erläuterungen (11.30 Uhr) zu stets neuen Themen. Mit 6 500 Kulturinteressierten erweist sich der freie Eintritt am ersten Sonntag eines Monats geradezu als Renner. Auch die „Lange Nacht der Trierer Museen“ war für das Simeonstift ein Erfolg. Auf die in diesem Jahr erstmals erweiterte Öffnungszeit bis 1 Uhr soll im kommenden Jahr allerdings verzichtet werden: die Zahl der Gäste nach Mitternacht blieb allzu überschaubar.

Schwerpunkt Kinderprogramme

Neben den Führungen für Erwachsene wurde vor allem das museums-pädagogische Programm für Kinder und Schulklassen mit großer Resonanz systematisch ausgebaut. Fast 1800 junge Museumsbesucher fanden Gefallen an diesen Veranstaltungen, im Vorjahreszeitraum waren es noch nicht einmal die Hälfte. Die museumspädagogischen Aktivitäten werden speziell für bestimmte Altersgruppen konzipiert. So erforschen beispielsweise die „Museumsdetektive“, Kinder zwischen fünf und acht Jahren, freitags nachmittags jeweils ein Exponat. Kindergartenkinder entwickeln anhand einer „Zeitleiste“ ein erstes Gespür für historische Abfolgen. Die „Museumsrallye“ ermöglicht auch Einzelbesuchern einen kindgerechten und spannenden Besuch. Die Attraktivität des Museums für Kinder hat sich herumgesprochen: Die Zahl der dort privat veranstalteten Kindergeburtstage wächst stetig.

Erfolgreiche Sonderausstellungen

Rund 26.000 Besucher lockte in der ersten Jahreshälfte die Sondershow „Rendezvous auf dem Laufsteg. 50 Jahre Trierer Mode – 50 Jahre Barbie“ ins Museum. In einem charmanten Überblick über Modeströmungen der vergangenen fünf Jahrzehnte wurden Kleider und Entwürfe der Werkkunstschule (heute Fachhochschule) sowie knapp einhundert Barbiepuppen gezeigt. Weitere Sonderausstellungen waren dem Ramboux-Preisträger Dieter Sommer für sein Lebenswerk und einer Show prämierter exklusiver Gesellenstücke der Schreiner-Innung Rheinland-Pfalz gewidmet.

Die aktuelle Sonderpräsentation „Barockmalerei an Maas und Mosel: Louis Counet und die Lütticher Malerschule“ bietet erstmals einen Überblick über das regionale Kunstschaffen zur Zeit des Barock. Der Ausstellung liegt eine dreijährige Forschungsarbeit zugrunde. Nach Darstellung von Museumsleiterin Dühr zählt die Erforschung neuer Themen neben dem Sammeln und Bewahren von Kunstschätzen zu den Kernaufgaben des Stadtmuseums. Wichtige Arbeitsbereiche sind zudem die stetig vorzunehmenden Restaurierungen der annähernd 25.000 Museumsstücke sowie Ankäufe.
 
Zu den spektakulärsten Neuzugängen gehört eine umfangreiche Textilsammlung mit Kleidern der Werkkunstschule sowie ein aus Privatbesitz angekauftes komplettes Porzellanservice, das im 19. Jahrhundert von der Trierer Porzellanmanufaktur gefertigt wurde. Für ein weiteres zwölfteiliges Trier-Service erhielt das Stadtmuseum bei einer Auktion den Zuschlag. Auch der Museumsshop trägt zur guten Gesamtbilanz bei. Über 7200 mal klingelte die Kasse. Dühr: „Es läuft gut“.