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20.05.2014

Im Trend: Briefwahl und mehr Listen

Foto: Briefwahlumschläge zur Europawahl 2014
Versand von Briefwahlunterlagen im Trierer Wahlbüro.
Wird sich die Wahlbeteiligung von zuletzt 45,4 Prozent erhöhen? Wieviele Fraktionen werden im neuen Stadtrat vertreten sein? Der kommende Wahlsonntag verspricht – wie immer – Spannung. In Trier sind am 25. Mai rund 86.000 Wahlberechtigte aufgerufen, über die Zusammensetzung des Europaparlaments und der kommunalpolitischen Gremien zu entscheiden.

Neben den Listenwahlen für den Stadtrat und die Ortsbeiräte steht die Direktwahl der Ortsvorsteher in 18 Stadtteilen auf dem Programm, wobei die Abstimmung in Olewig wegen einer ungültigen Kandidatur verschoben werden musste. Die höhere Zahl der Wahlberechtigten im Vergleich zur Bundestagswahl (83.000) ergibt sich daraus, dass auch EU-Bürger mit Wohnsitz in Trier zur Stimmabgabe bei der Kommunalwahl berechtigt sind.

Der Trend geht auch bei der Kommunal- und Europawahl 2014 ganz klar zur Briefwahl: Bereits Mitte vergangener Woche wurden dafür im  Wahlbüro mehr Wahlscheine als bei der letzten Kommunalwahl insgesamt ausgestellt. Am Montag waren es dann 12.760. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2013 gab es rund 18.000 Briefwähler in Trier, wobei die Wahlbeteiligung aber traditionell deutlich höher ist. Empfohlen wird, den Briefwahlantrag bis Mittwoch, 21. Mai, zu stellen, damit der postalische Versand noch rechtzeitig erfolgen kann.

Bis 2004 nur vier Fraktionen

Wenn der neue Trierer Stadtrat am 24. Juni zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentritt, könnte sich der seit 2004 anhaltende Trend zur Aufteilung der 56 Sitze auf immer mehr Parteien und Wählergruppen fortsetzen: Waren zwischen 1994 und 2004 nur vier Fraktionen im Rat vertreten, erhöhte sich diese Zahl zunächst auf fünf und mit der Wahl 2009 auf sieben Gruppierungen. 2014 stehen neun Listen mit insgesamt 366 Kandidatinnen und Kandidaten auf dem Stimmzettel: Neben der CDU, die 2009 33,4 Prozent und 19 Sitze erzielte, der SPD (26,9 %, 15 Sitze), den Grünen (17,6 %, 10 Sitze), der FWG (9,1 %, 5 Sitze), der FDP (8,2 %, 4 Sitze), der Linken (3,6 %, 2 Sitze) und der NPD (1,1 %, 1 Sitz) wollen diesmal auch die Piraten und die AfD den Sprung ins Kommunalparlament schaffen.

Mit SPD, CDU, Grünen, FWG, FDP, Linken und der Wählergruppe Lehmann in Mariahof haben sieben Parteien und Gruppen Kandidaten für die Ortsbeiratswahlen in den Stadtteilen nominiert. Bei den Ortsvorsteherwahlen kann es in den Ortsbezirken mit mehr als zwei Kandidaten (Mitte-Gartenfeld, Filsch, Kürenz, Nord, Pfalzel, Süd, Tarforst und West-Pallien) am 8. Juni zu einer Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Bewerbern kommen. Dagegen tritt in Biewer, Euren, Irsch, Kernscheid, Mariahof und Ruwer-Eitelsbach jeweils nur ein Kandidat an. Zweierduelle gibt es in Ehrang-Quint, Feyen-Weismark, Heiligkreuz und Zewen.

Bereits jetzt steht fest, dass in der kommenden Wahlperiode auf der Ortsvorsteherbank im Stadtrat einige bekannte Gesichter fehlen werden: So tritt Maria Marx nach 20-jähriger Amtszeit als Ortsvorsteherin von Mariahof nicht mehr an. Auch Elisabeth Ruschel (Heiligkreuz), Werner Pfeiffer (Pfalzel), Günther Merzkirch (Ehrang- Quint), Helmut Mertesdorf (Zewen) und Gerd Kirsch (Biewer) haben auf eine neuerliche Kandidatur verzichtet.